Chapter 15.

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Taehyung

Angestrengt saß ich in meinem Büro und fuhr mit meinen Fingern durch ein paar Akten, die ich heute durchgehen müsste. Anscheinend waren mir ein paar meiner Feinde zu sehr auf die schliche gekommen, nachdem ich ein wenig zu viel Zeit an diesem Flughafen verbracht und somit auch Aufmerksamkeit erregt hatte. Die Polizei war keines Falls schlau genug, um mich zu finden. Selbst meine Feinde, die selbst nicht so viel schlauer waren als die Polizei, fanden ihre Wege, mir zu nahe zu kommen und zu glauben, am Ende auch tatsächlich an mich heran zu kommen. Natürlich ein Trugschluss, keiner meiner Feinde kam näher an mich heran, als ich es zu ließ.

Jedoch war es nicht das einzige, was mich etwas nachdenken ließ. Denn Jungkook ließ mir, als auch meinen Gedanken, kaum Ruhe, dabei war es schon zwei Wochen her, dass wir uns das letzte Mal gesehen hatten.

Aber so wie es aussah... wurde er, durch seinen Kuss ein wenig in die ganze Sache verwickelt. Ein Kuss... Den ich definitiv ein wenig zu sehr genossen hatte. Aber wer konnte es mir auch verübeln. Der Jüngere gefiel mir, sehr sogar, auch wenn mein Interesse an ihm, dem Jungen selbst keines falls gut tat. Was ich jetzt als Quittung bekam, denn natürlich fragten sich meine Feinde, wer die hübsche Person war, welche mich so innig an einem Flughafen geküsst und vollkommen in seinen Bann gezogen hatte.

Sie mussten nicht einmal viel in die Sache hinein interpretieren, das was sie sahen reichte ihnen um anzunehmen, dass mir dieser Junge etwas bedeutete. Was tatsächlich auch der Fall war. Obwohl ich ihn kaum kannte und in der Woche, die er bei mir geblieben war, nur ein wenig kennen lernen durfte, hatte ich ihn nicht umsonst gerettet. Nur musste ich auch zugeben, dass ich den anderen, die ich dort heraus holte, nie so nahe kam. Ich hielt meinen Abstand, brachte sie nach Hause, sah sie nie wieder und dachte auch eigentlich kaum mehr über sie nach. Jungkook aber ging mir nur schwer aus dem Kopf. Vorallem der Moment, in dem er mich tatsächlich an sich heran gezogen und geküsst hatte.

Mein Verlangen war in diesem Moment so unglaublich stark gewesen, dass es mir ehrlich schwer fiel, ihn gehen zu lassen und nicht einfach an meiner Seite zu behalten. Was ich nicht sollte, da es viel zu gefährlich war. Nur ein falscher Moment, nur ein Feind, der sich an mir Rächen wollte und sein ganzes Leben war in Gefahr. Zum Glück war die Gruppe, die mich mit diesen Bildern und dem Fakt, dass sie nun glaubten, eine gute Geisel zu haben, klein und schnell erledigt.

"Du scheinst mir die letzten paar Tage fast schon nachdenklich. Ist es wegen dem hübschen Jungen, den du gerettet hast?" hörte ich es irgendwann von meiner rechten Hand Seokjin, welcher mich leicht schmunzelnd musterte als er wohl erkannte, wie nachdenklich ich vor meinem Schreibtisch stand und meine Finger weiterhin über die Akten wandern ließ. Teilweise strich ich dabei über die Bilder, die ich von dem Moment hatte, als Jungkook mich küsste, um eines nach dem anderen anzusehen. Und obwohl sie Seokjin besorgt hatte, schien er sie noch nicht gesehen zu haben. Sonst würde er mir diese Frage nicht stellen, ob es Jungkook war, über den ich mir meinen Kopf zerbrach.

Denn das tat ich. Da er mir nicht nur gefiel, ich hatte ihn in diese Lage gebracht und musste nun dafür sorgen, dass er auch weiterhin in Sicherheit war. Und ja... Ich konnte auch nicht verhindern zu hoffen, ihn deswegen erneut sehen zu können. Ihn einfach so, nach solch einem Kuss gehen zu lassen, war keines Falls meine Art. Aber es war auch nicht meine Art, ihn einfach bei mir zu behalten, nur da er mir gefiel. Selbst wenn... Ich zu erkennen schien, dass es ihm ähnlich ging. Es wäre nicht richtig, ihm noch näher zu kommen, als ich es schon gekommen war.

"Er scheint... Es ja ziemlich gut aufgenommen zu haben, dich voller Blut zu sehen und heraus zu finden, was du bist. Aber... So wie es aussieht, gefällt dir der Junge". Und erneut schmunzelte ich. Denn ja, Seokjin behielt definitiv Recht. Mir gefiel Jungkook, sehr sogar. Aber genau das war das Problem daran. Selbst Seokjin wusste, dass es gefährlich wurde, wenn das Interesse erst einmal zu groß wurde. Momentan machte er sich nur seinen Spaß daraus, da ich eine Weile, zwar nicht enthaltsam gelebt, aber auch kaum Sex gehabt hatte. Nicht, dass ich nur das von dem Jüngeren wollen würde. Ganz im Gegenteil.

Mein Interesse lag mehr darin, ihn an meiner Seite zu haben, als meins. Ihn irgendwann vielleicht sogar zu lieben, ihn zu berühren, ihn von mir abhängig zu machen, wie er mich von sich.

"Mh... Das tut er wohl wirklich. Es war angenehm, ihn in meiner Nähe zu haben. Und verdammt war es heiß... Ihn zu küssen"

"Moment du... Hast ihn geküsst?" wiederholte Seokjin meine Worte, doch ich schmunzelte nur ein wenig breiter, obwohl ich innerlich seufzte. Denn mir war bewusst, dass auch der Ältere ein wenig besorgt schien, da er selbst gut genug wusste wie gefährlich es war, gewöhnliche Menschen in das hier einzuweihen, geschweige denn sie zu lieben, oder zu daten, da von Liebe hier noch keine Rede sein konnte. Mir gefiel Jungkook und ich wusste, dass zwischen uns eine unglaublich starke und intensive Anziehung und ein Verlangen war, welches ich so schon lange nicht mehr gespürt hatte.

Und es gefiel mir. Ich genoss es, seine Nähe, seine Anwesenheit und das, was ich in seiner Nähe empfand. Mehr als bei jedem Menschen vor ihm.

"Taehyung, dir ist schon bewusst, dass er immernoch ein gewöhnlicher Mensch ist. Ihr habt sowieso schon genug Aufmerksamkeit auf euch gezogen, indem du ihn zum Flughafen begleitet hast." hörte ich meinen guten Freund seufzten. Eigentlich war er von Anfang an mehr, als meine rechte Hand gewesen, deswegen hatte ich ihn auch zu dieser ernannt. Ich wollte nicht nur strategischen Rat, der mir dabei half, unberechenbar zu bleiben, sondern auch seinen freundschaftlichen. Ob ich ihm am Ende folgte oder nicht, kam drauf an.

"Du bist derjenige, der gerne junge Kerle in Clubs vögelt, in denen es von 'gewöhnlichen' Menschen nur so wimmelt, Seokjin. Aber seit du mit Namjoon vögelst, scheinst du seinen Hintern mehr zu genießen. Oder er deinen" meinte ich nur, doch ähnlich wie mein Gegenüber behielt ich ein eher unbeeindrucktes Gesicht und blätterte weiter durch die Blätter und Informationen, die mir Seokjin geliefert, aber wohl noch nicht einmal selbst angesehen hatte.

"Du lenkst definitiv zu gerne ab. Was hast du... Deswegen vor, zu tun?"

"Die Kerle eleminieren. Dann stehen sie mir auch zukünftig nicht im Weg. Es sind höchstens zehn, deswegen brauchen sie ja auch so dringend eine Geisel. Behalte sie im Blick, aber vorallem behalte Jungkook im Blick. Und gib mir Bescheid, wenn sich eine Gelegenheit bietet, sie aus dem Weg zu schaffen"

"Verstanden."

~

Ahaaaaa, das klingt ja vielversprechend

Sweet Evil // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt