Chapter 84.

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Jungkook

"Oh Gott Tae es tut mir so leid ich... Ich dachte er könnte dich nicht finden, ich bin Schuld, Tae es tut mir so leid" wimmerte ich nur leise und versuchte mich währenddessen immernoch, mich an den ziehenden Schmerz in meiner Wange, aber vorallem in meinem Herz zu gewöhnen. Mir tat alles weh, jeder Teil meines Körpers und es machte alles nurnoch schlimmer, dann auch noch Taehyung zu erkennen, welcher sein Gesicht wütend verzog.

Er spannte seinen Kiefer an, sodass seine ausgeprägte Jawline fast schon scharf aussah, als könnte man sich an dieser schneiden und seine Hände, die an den Stuhl gefesselt waren, ballte er so voller Kraft und Wut zu zwei Fäusten, die bereit dazu waren, alles und jeden zu verletzen, der mir zu nahe kam. Meinen Vater zu verletzen, damit er mir nichts antun konnte. Nur war der Ältere gerade leider genau so hilflos wie ich.

Durch die fest gezogenen Seile, die schon rote Striemen auf seiner Haut hinterließen, hatte er kaum eine Chance, sich zu wehren, geschweige denn überhaupt erst aufzustehen und das aufzuhalten, was mein Vater vor hatte, zu tun. Denn wir beide waren nicht dumm. Sowohl Tae, als auch ich wussten genau, was der Plan meines Vaters war, immerhin gab es auch Sinn. Es stellte die stärkste Waffe gegen Taehyung dar, mich vor seinen Augen zu verletzen, zu nehmen, was er glaubte gehörte ihm, bis der Ältere nachgab. Und meinem Vater das sagte, was er hören wollte um auch noch den weiteren Teil seines Besitzes zurück zu bekommen.

Ich war nur ein Teil. Und der unwichtigste Teil, da er mich nur hier behielt, um Taehyung zu quälen.

"Du brauchst garnicht erst versuchen, dich gegen deine Fesseln zu wehren." lachte mein Vater und sah Taehyung bloß amüsiert dabei zu, mit einem breiten, aufgesetzten Grinsen, um uns genaustens zu zeigen, wie mächtig er sich fühlte. Weil er die Macht über jeden hier in diesem Raum besaß. Jeden einzelnen. Und am allermeisten über mich und das, was mit mir hier, in diesem Zeitpunkt, passieren würde.

Er besaß die Macht, über all seine Puppen als Puppenspieler zu verfügen, an ihren Seilen zu ziehen und so für sich tanzen zu lassen, wie es ihm gefiel.

"Du brauchst garnicht erst versuchen, dich gegen deine Fesseln zu wehren." lachte mein Vater also nur und hielt dabei dauerhaft meinen Oberarm fest in seinem Griff, in einem so engen Griff, sodass ich glaubte, gleich jedes Gefühl in meinem Arm zu verlieren. Mein Vater war stark und schaffte es, nur mit einer Hand um meinen Oberarm, diesen so zu drücken und festzuhalten, um mir keine Chance zu geben, ihm zu entkommen. Meine Sicht war schon seit seiner Ohrfeige ein wenig verschwommen, seine weiteren, harten Berührungen machten das ganze keinesfalls besser.

Aber das interessierte meinen Vater keinesfalls. Er war auf Taehyung fokussiert und ergötzte sich sicherlich an seinem Anblick. Wie er alles versuchte, um sich von den Seilen um seine Handgelenke zu lösen und der Waffe, die gegen seinen Kopf gehalten wurde, zu entkommen.

"Lassen... Sie ihn gehen, Jeon. Das hier... Hat nichts mit ihm zu tun" brummte Taehyung und sah direkt nach seinen Worten zu mir. Blickte tief in meine Augen, die womöglich hilflosen Eindruck vermittelten, ein bisschen weniger geöffnet als sonst, da es in meinen Ohren immernoch klingelte und mein Kopf schmerzte. Ich versuchte ehrlich alles, um mich zu sammeln, doch so einfach war das ganze nicht.

Dennoch spürte ich den wütenden und verzweifelten Blick des Mafia Bosses deutlich auf mir. Erkannte seine erfolglosen Versuche sich von den Seilen zu befreien und das ganze zu beenden. Mir zu helfen, in seine Arme zu nehmen und vorallem zu verhindern, was mein Vater vor hatte, zu tun.

Mir war seine Hand auf meinem Rücken ganz sicher nicht entgangen. Wie er mit seiner flachen Hand, die, die er nicht benutzte, um mich festzuhalten, meine Seiten, beziehungsweise eher meinen Rücken auf und ab wandern ließ. Und teilweise etwas mehr Druck ausübte, als würde er mich jede Sekunde über den Bürotisch vor uns beugen und dafür sorgen, dass Taehyung anfing, zu reden. Darüber zu reden, wo er den Stick versteckt hatte, damit mein Vater wieder bekam, was ihm gestohlen wurde.

"Oh doch, es hat sogar viel mit ihm zu tun. Denn durch meinen wundervollen Sohn... Bekomme ich alles von Dir, was ich will. Und kann nebenher... Seinen hübschen Körper genießen. Ich kann durchaus nachvollziehen, warum du für ihn deine Regeln gebrochen hast" erwiderte mein Vater nur, jedoch bekam Taehyung keine Chance, sich gegen diese ekelhaften Worte meines Vaters zu wehren.

In genau dem Moment, in dem der Ältere versuchte, noch fester an den Fesseln zu ziehen und sein Protest lauter wurde, zog mein Vater eine Waffe hervor, presste sie direkt an meinen Kopf und gab dem anderen somit einen Grund, mit allem aufzuhören.

Von einer Sekunde auf die andere, gerade als Taehyung mein erschrockenes Keuchen hören konnte, bewegte sich niemand mehr, außer mein Vater, der mir eine Waffe, deutlich spürbar gegen den Kopf hob. Er würde nicht abdrücken, seine Intention war bloß, mir klar zu machen, mich nicht zu wehren. Und Taehyung einen weiteren Grund zu geben, aufzuhören mit dem Versuch, zu entkommen. Ihm klar und deutlich zu zeigen, was mit mir passierte, sobald er zu unruhig wurde und glaubte, meinem Vater entkommen zu können. Diesem grausamen Spiel, welches er spielte.

Es war schrecklich. Ich konnte kaum mehr etwas erkennen, aufgrund all der Tränen, die vor lauter Verzweiflung und Hilflosigkeit meine Wangen herunter liefen und sich in meinen Augen sammelten. Ich war schuld an dem hier. Da ich meinem Vater, indem ich mich ausgeliefert hatte, den Startschuss gab, für all das hier.

"Sag mir alles, was ich wissen will, gib mir die Daten zu deinem Safe und ihm wird rein garnichts passieren"

"Hälst du deinen Mund aber weiterhin... Kannst du dabei zusehen, wie ich mir nehme, was du glaubst, was dir gehört. Ich habe es schon einmal getan. Und habe es tatsächlich vermisst... Diesen sündigen Körper so anzufassen, wie es sich gehört" war das letzte was ich von meinem Vater hörte, als ich auch endlich wieder mein Bewusstsein wiedererlangte, nachdem ich ehrlich glaubte, einen Moment lang fast ohnmächtig zu sein, oder es zu werden.

Nur hätte es gerne auch so bleiben können. Denn in meinem Zustand von zuvor müsste ich nicht so klar mitbekommen, was mein Vater tat.

"Jeon... Nehmen Sie... Ihre Finger von ihm. Oder ich-" "Oder was? Was wirst du schon tun, gefesselt an einen Stuhl, mit einer Waffe direkt hinter dir auf deinen Kopf gerichtet. Du hast keine Chance, du schaffst es nicht, mich aufzuhalten. Niemals, Kim." hauchte er in mein Ohr, schmiegte sich noch enger an meinen Körper, als wollte er genau so Tae klar machen, was hier jetzt passierte, als auch mir. Aber ich wusste es schon längst. Oh und wie ich es tat.

Schon bevor er mit seiner Hand, die auf meinem Rücken ruhte, etwas mehr Druck ausübte und dafür sorgte, meinen wehrlosen Körper über den großen, hölzernen Tisch zu beugen, auf dem überall irgendwelche Akten und Bilder herum lagen. Nur dort, wo er meinen Oberkörper gegen das harte Holz presste, befanden sich keinerlei Dinge, die ihm im Weg waren. Ich spürte das Holz eindeutig gegen meinen Körper pressen, ohne etwas dazwischen, nur machte es das ganze keinesfalls angenehmer. Der Tisch war hart, nur nicht annähernd so hart wie seine Berührungen auf mir. Seine gierigen Hände, die über meinen Körper wanderten und ihn begutachteten, erforschten, nachdem er ihn so lange nicht berühren durfte, nur um sich irgendwann fest in meine Taille zu krallen.

Alles in mir erschauderte, bei jeder Berührung seiner Hände mit meinem Körper. Meiner nackten Haut, da er mein Oberteil schon ein wenig hoch geschoben hatte. Nur ließ er mir zumindest die Gnade, mich nicht ganz, vor all den hier anwesenden zu entblößen. Dennoch befand ich mich wie auf einem Präsentierteller, ein Ausstellungsstück, welches er ausstellte. Den Mann vor mir zusehen ließ, wie er mir später meine Hose vom Leib reißen und erneut benutzen würde, wie auch immer es ihm gefiel. Er könnte mit mir tun und lassen, was er wollte und Taehyung müsste zusehen.

Das war das allerschlimmste daran. Mir war keinesfalls egal, was mein Vater tat, aber ich würde es aushalten wenn ich wüsste, dass Tae dann in Sicherheit war. Aber jetzt, wo er dabei zusehen musste, schmerzte alles in mir. Am allermeisten mein Herz, welches mir gerade in mehrere Stücke gerissen wurde.

Dass er die Dinge, die mein Vater angedroht hatte mit mir zu tun, mit ansehen musste. Hilflos dabei zusah, wie sein Versprechen mir gegenüber an Bedeutung verlor. Zumindest für ihn.

Denn ich wusste, dass er mich immer beschützt hatte, vor allem.

Aber das hier war unausweichlich gewesen.

~

So viel pain, somebody make it stop

Sweet Evil // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt