Sweet Evil // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓

Chapter 66.

Taehyung

Eine Weile saß ich noch mit dem Jüngeren in meinen Armen auf einem Stuhl in meinem Wohnzimmer, bis wir uns beide beruhigen konnten und es schafften, unsere ganzen Gedanken zu sortieren und die Dinge sacken zu lassen, die passiert waren. Auch ich hatte meine Wut unterdrücken können, was sehr einfach gewesen war, durch die beruhigende und angenehme Wirkung die der schluchzende Junge in meinen Armen auf mich besaß. Er hatte sich, leise wimmernd gegen meinen Körper gelehnt und teilweise auch in meinem Hemd fest gekrallt, um sich selbst zu beruhigen, doch hatte dabei die gleiche Wirkung auf mich.

Obwohl ich nicht weniger wütend auf seinen Vater war. Der Mann, hinter dem ich schon ewig her gewesen war und es ihm jetzt womöglich noch besser gefiel, zu wissen, dass Jungkook an meiner Seite lebte. Und wenn er von all dem wusste, dann hatte er auch eine grobe Ahnung von dem, was wir füreinander fühlten. Ich liebte Jungkook. Und gerade deswegen war es umso schmerzhafter, ihn vorhin so sehen zu müssen. So hilflos, so traurig und zu wissen, welche Sorgen er sich auch um mich machte. Gerade da er wusste, was ich für ihn tun würde.

Es musste schwer sein, an meiner Seite, gerade da er meine Gefühle erwiderte. Und ich hätte wissen müssen, dass es auch diese überwältigenden Momente geben würden, die den Jüngeren in die Knie zwangen. Da er in dieser Welt nicht aufgewachsen war, sie noch kennen lernen musste und teilweise deswegen überwältigt wurde. Aber ich war hier, an seiner Seite. Und ich würde auf ihn aufpassen, für immer.

Also beobachtete ich den Jüngeren auch weiter, um mir sicher zu sein, dass es ihm ein wenig besser ging. Er schien sich aber auch wieder besser zu fühlen, stand dennoch etwas nachdenklich vor dem großen Fenster in meinem Zimmer und sah der Sonne dabei zu, wie sie langsam aufging. So lange waren wir schon wach gewesen, aber keiner von uns beiden dachte daran, zu schlafen. Zudem schien der Jüngere auch noch etwas auf dem Herzen zu haben.

"Was hast du... Dass er will? Yangin meinte, dass du etwas besitzt... Was meinem Vater gehört" kam es irgendwann leise aus Jungkook, der sich langsam zu mir drehte und mich, während ich am Rand meines Bettes saß, musterte. Aber die Antwort auf seine Frage war definitiv einfach. Zumindest der eine Teil. Der andere war ein wenig komplizierter, jedoch der eigentliche Grund, wieso Jungkooks Vater hinter mir her war. Jetzt bekam er nurnoch einen besseren Grund und machte noch ein ekelhaftes Spiel daraus, welches er glaubte, sowieso zu gewinnen.

Der Jüngere schien zu glauben, er sei der Schuld an allem. Dabei war ich es. Ich hatte etwas, dass sein Vater wollte, schon eine ganze Weile. Und jetzt befand sich auch sein Sohn bei mir, an meiner Seite, weil ich ihn liebte. Er bekam durch mich noch mehr Gründe, Jungkook möglicherweise wieder zu verletzen. Minyang, Jungkooks Vater, war schlau genug um zu wissen, wie er den Jungen gegen mich am allerbesten nutzen könnte. Um zu bekommen, was er glaubte, dass ihm gehörte. Er würde nicht davor zurück schrecken, seinem Sohn dabei unaussprechliche Dinge anzutun, die eine unglaubliche Wut in mir auslösten.

Jedoch konnte ich in diesem Moment nur seufzend und erwiderte den Augenkontakt mit dem Jüngeren, der mich mit aufmerksamen und doch auch etwas trüben Augen musterte.

"Zum einen wohl dich" fing ich an, stand langsam auf und ging auf den Jungen vor mir zu. Obwohl es mir ehrlich schwer fiel, mich auf meine Worte zu konzentrieren und das, was ich versuchte zu sagen. Denn Jungkook sah unglaublich schön aus. Er stand direkt in einem Lichtstrahl, den der Mond in mein Zimmer warf. Fast schon wie ein kleiner Engel, so makellos war er und so wunderschön, dabei stand er einfach nur da und sah so tief in meine Augen, wie ich in seine.

"Zum anderen eine Software, um auf alle möglichen Daten und Passwörter zuzugreifen"

"Wenn es in die falschen Hände gelangt, kannst du dir vorstellen, wofür es genutzt werden kann und was die Folgen sind" erklärte ich und zog sofort die Aufmerksamkeit meines Gegenübers auf mich.