Chapter 35.

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Jungkook

Ja, ich hatte mich tatsächlich dazu entschieden, mit Taehyung in seinem eigenen Zimmer und sein riesiges Bett mit ihm zu teilen. Da es so groß war könnte man theoretisch auch darin schlafen, ohne sich auch nur ein einziges Mal zu berühren, wenn beide ruhig schliefen und jeder an der jeweils anderen Seite des Bettes. Nur war das ganz sicher nicht Taehyungs Plan, aber genau das... Wollte ich ja eigentlich auch. In der warmen Umgebung von Taehyungs Körper und in seinen starken Armen einzuschlafen. Dabei schlief ich eigentlich sehr gerne alleine und brauchte sicher keinen starken Mann an meiner Seite, der mich beschützt.

Aber diese Geborgenheit, die ich bei Tae spürte, war angenehm. Seine besitzergreifende und doch irgendwie sanfte und beschützerrische Art ließ alles in mir warm werden und vor Aufregung, sowohl als auch Erregung, kribbeln. Und es fühlte sich gut an. Alles.

Nur wurde ich sehr schnell von Taehyung abgelenkt, als dieser, vollkommen unbekleidet aus dem Bad kam, welches an sein Zimmer angrenzte. Er hatte zuvor noch ein ziemlich kleines Handtuch um seine Hüfte gehabt, jedoch dieses auch sehr bald verloren. Anscheinend schlief er gerne nackt, bei dem Wetter eigentlich eher unverständlich, aber da er sowohl eine Fußbodenheizung, als auch Kamin und sonstliche Mittel zur Beheizung besaß, war es hier unglaublich angenehm warm. Auch der Pool draußen war natürlich beheizt gewesen, denn es sonst viel zu kühl, um die Uhrzeit noch draußen zu schwimmen.

Und somit stand der Ältere, vollkommen nackt vor mir, beziehungsweise machte sich wohl bereit dazu, zu schlafen. Beachtete mich auch erst einmal kaum, während ich einfach nur da stand und den Älteren mit großen Augen musterte und kaum aufhören konnte, zu starren. Von seinem trainierten Oberkörper herunter zu seiner ausgeprägten V-line und noch weiter runter. Er war ehrlich gebaut wie ein griechischer Gott. Sein Glied war keinesfalls zu groß, aber definitiv auch nicht klein, so wie es aussah eher etwas über dem Durchschnitt.

Verdammt Jungkook, kannst du dich einen Moment zusammen reißen?

"Niedlich" hörte ich es bald schon von dem Älteren und wurde somit ein wenig aus meiner Trance gezogen, da ich es einfach nicht schaffte, meinen Blick von ihm abzuwenden. Keine Sekunde lang. Auch nicht, als er immer näher auf mich zu kam und sich dieser göttliche Körper dieses göttlichen Mannes so direkt vor mir befand, eigentlich schon an mir. Und ich spürte ihn gerade fast so genau wie zuvor in Pool. Da ich gerade eine seiner Jogginghosen und ein Shirt trug, welches mir viel zu groß war. Gehörte beides ja auch ihm. Roch deswegen aber auch angenehm... Nach dem Mann vor mir, der sanft nach meiner Taille griff um mich an seinen entblößten und so attraktiven Körper zu ziehen.

Er war fast schon ein Traum, so gut sah er aus. Taehyung war die Art von Mann, die man sich in seinen Träumen vorstellte, jedoch wusste, dass die eigenen Standards viel zu hoch waren und solch ein Mensch wahrscheinlich garnicht erst existierte. Doch Tae existierte. Sehr sogar. Denn er stand direkt vor mir, griff mit diesen großen Händen nach meiner schmalen Taille, was er gerne zu tun schien, nur um mich an seinen Körper heran zu ziehen. Und somit alles von sich spüren zu lassen. Nur noch nicht ganz so... Wie es mein Körper brauchte. Jetzt schon.

Es war unglaublich, was er in mir tat, wie stark seine Wirkung war und diese jetzt schon dafür sorgte, dass ich eigentlich nichts anderes tun wollte, als mich in diese starken Oberarme zu krallen und von ihm gevögelt zu werden. Taehyung war sicherlich ein Gott im Bett. Aussehen wie einer tat er schonmal.

"T-tut mir leid, Gott ich wollte dich nicht so anstarren-" "Du kannst mich so lange 'anstarren', wie du willst, Love. All das hier... Gehört nur dir"

Und verdammt taten diese Worte etwas unglaublich intensives in mir. Es war wie ein Schock der Erregung, der durch meinen ganzen Körper wanderte, bis zu meinen Fingerspitzen und mich sogar einen kurzen Moment lang erschaudern ließ. Aber es fühlte sich gut an. Intensiv, aber verdammt gut. Alles was ich in seiner Nähe spürte war so unglaublich intensiv, weswegen ich fast schon etwas überfordert war, in diesem Moment. Zudem... Wenn er nackt schlief, dann...

"Nur sollten wir solangsam... Ins Bett gehen, findest du nicht?"

"Tae ich..." "Du musst dich nicht ausziehen, wenn du nicht möchtest, das letzte was ich will, ist dich zu drängen" doch ich schüttelte nur sofort mit dem Kopf, da ich sehr gut wusste, dass Tae mir alle Zeit der Welt gab und auch nicht versuchte mich zu drängen. Bloß weil er nackt schlief müsste ich nicht auch. Aber um ehrlich zu sein wollte ich ja. Ich vertraute diesem Mann und eigentlich wusste ich auch, dass ich ihn gefiel, dennoch hielt mich diese kleine Blockade in meinem Kopf davon ab, selbst weiter zu gehen. Dabei wollte ich eigentlich so sehr. In meinem Kopf zog ich mich vor ihm aus, ein wenig lasziv und verführerisch, um ihn aus der Reserve zu locken, doch die Realität sah ein wenig anders aus.

Ich hatte Angst. Angst... Ihm nicht zu gefallen. Angst, so verletzlich zu sein, neben einem Mann zu schlafen, vollkommen nackt und ihm so sehr vertrauen, nachdem jemand mein Vertrauen so lange ausgenutzt hatte. Weswegen ich mich bloß etwas unsicher und zurück haltend in seine Unterarme krallte und mir zögerlich auf die Unterlippe biss. Und konnte zumindest in diesem Moment dem aufmerksamen, aber eigentlich so fürsorglichen Blick des älteren entkommen.

"Nein das... Das ist es nicht. Gott das ist so bescheuert aber ich... Was, wenn ich dir nicht gefalle?"

"Du machst Witze, oder?" erwiderte Taehyung nur, klang dabei aber eher ernst, als amüsiert. Nicht zu ernst, um mich nicht einzuschüchtern, doch er machte mir mit seinen Worten zusätzlich klar, dass ich ihm sowieso schon gefiel. Womöglich wartete er länger als ich es mir vorstellen konnte darauf, mich auszuziehen und nackt zu sehen, so gierig wie der Ältere war. Zwar hielt er sich für mich zurück, wofür ich ihm auch definitiv dankbar war, aber eigentlich wollte ich das hier doch genau so sehr wie er. Ich konnte mir nichts besseres vorstellen, als ihm so nahe zu sein, auf so eine intime Art und Weise, doch mein Kopf ließ mich nie in Ruhe.

Naja, zumindest die meiste Zeit. Oftmals ließ Taehyung mich vergessen. Und ich wusste... Dass mich all diese schmerzhaften Erinnerungen vergessen lassen könnte und sie ersetzte, mit neuen unglaublich schönen und guten Erinnerungen.

"Taehyung..."

"Love, sieh mich an" hauchte Taehyung nur, legte zwei seiner Finger unter mein Kinn und sorgte dafür, dass ich tief in seine fürsorglichen und doch auch leicht besorgten Augen sehen konnte. Dabei hatte er ja keine Ahnung... Dass ich nicht so unsicher und zögerlich war, da ich eine elende Jungfrau war, ohne jedliche Erfahrungen.

Oh wenn er nur wüsste...

"Ich liebe alles an dir. Wie also könnte mir dein Körper nicht gefallen?" holte er mich mal wieder aus meinen Gedanken, doch alles was ich tun konnte, war seufzend meinen Blick zu senken. Ich hatte es ihm ja gesagt, es war bescheuert. Mir war bewusst, was dieser Mann für mich empfand, beziehungsweise wie sehr ich ihm gefiel. Er machte ja auch nie ein Geheimnis daraus und zeigte es ziemlich offensichtlich.

Taehyung schaffte es keines Falls, seine Prinzipchen zu halten und ließ einen normalen Menschen in sein Leben. Nämlich mich... Weil sein Verlangen nach mir genau so groß war wie meins nach ihm.

"Ich habe doch gesagt, dass es bescheuert ist"

"Es ist verständlich, Love, aber nichts... Worüber du dir so sehr deinen hübschen Kopf zerbrechen musst." erwiderte Taehyung nur wieder sanft und wanderte nach seinen Worten dann auch schon langsam zu meiner Taille, beziehungsweise zu dem Bund seines Shirts, welches ich trug. Und wohl gleich... Loswerden würde.

Gott wenn der Ältere gerade wüsste wie schnell mein Herz schlug. Wenn er hören könnte, wie schnell es in meiner Brust pochte und das nicht, weil ich Angst hatte. Meine Angst verließ mich sicherlich nicht, doch erneut schaffte es Tae mich abzulenken, mich gut fühlen zu lassen. Holte mich mit seinen Händen, die er sanft an meiner Taille hatte und vorsichtig nach dem Bund des Shirts griff in die Realität zurück und machte mir klar, von wem ich hier berührt wurde.

Von Taehyung. Es gab keinen Grund, Angst zu haben. Weil ich bei ihm war.

"Darf ich?" fragte er, legte seinen Kopf dabei etwas schief und sah aufmerksam zu mir, aber sorgte keines falls dafür, dass ich mich unwohl fühlte. Denn das tat ich keines falls. Ich war fast schon... Auf eine gute Art und Weise aufgeregt, da er der erste Kerl war, der alles von mir sah. Zumindest der erste dem ich vertraute.

"Ja... Bitte"

Sweet Evil // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt