Kapitel 4

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"Hallo, wir brauchen ein Zimmer für drei Personen.", gab der eine Mann knapp von sich, der sich am schnellsten wieder gefasst hatte. Keine Ahnung wieso sie einen Moment gestutzt haben. Vielleicht haben sie noch nicht so oft mit einer Frau normal gesprochen. Sie sahen aber alle drei echt gut aus. Alle gut gebaut, muskulös, dunkle Haare und verdammt hübsch. Warte was? Was dachte ich denn da bitte?

Ich überspielte elegant meine Gedanken und sprach zu den Männern: "Tut mir echt leid, aber wir sind momentan ausgebucht, vor ein paar Stunden wurde das letzte Zimmer belegt." Mir tat es echt leid, da sowas nicht so häufig vorkam und diese Männer hatten irgendwas an sich. So mysteriös, aber irgendwie auch interessant. Das war schwer zu beschreiben.

"Sind Sie sich wirklich sicher? Können Sie nicht nochmal nach schauen?", fragte nun der andere Mann. Ich schaute also nun nochmal auf den Computer, der komischerweise noch an war. Verwundert darüber, dass ich so dumm war und ihn nicht ausgeschaltet hatte, ging ich nochmal auf die Verteilung der Zimmer. Dort sah man genau, welche Zimmer belegt waren.

"Tut mir leid, aber wie gesagt, wir haben kein Zimmer frei.", gab ich etwas schüchtern von mir. "Toll und nun?", fragte der Mann und drehte sich zu seinen Freunden um. "Wir können momentan nicht zurück nach Hause und ich habe definitiv keine Lust, im Auto zu pennen, zudem ist es schon spät und ich habe keine Lust mehr.", sprach er nun weiter an die anderen beiden gewandt.

Der Mann, der auch am Anfang nach den Zimmern gefragt hatte, schien zu überlegen. Ich atmete einmal tief durch und vielleicht, aber nur vielleicht würde ich das Folgende bereuen.

Ich fasste meinen Mut zusammen und sprach mit einem leichten Lächeln: "Wie lange würdet ihr denn hier bleiben wollen?" Der Mann schaute mich an, da er wahrscheinlich nicht mit dieser Frage gerechnet hätte. "Je nachdem, aber es wären schon so zwei bis drei Tage.", gab er von sich.

Okay Mimmi, noch einmal tief durchatmen, so schwer war es doch nicht. "Wir... Ich...", gab ich etwas nervös von mir, versuchte aber dann doch selbstsicher zu klingen. "Ich merke, dass es sich bei Ihnen offensichtlich um einen Notfall oder sowas in der Art handelt." Ich machte eine Pause, sprach dann aber weiter: "In der obersten Etage befinden sich 3 große Suiten, die eine ist momentan belegt und die andere wird renoviert. Bleibt eine übrig." Eine weitere Pause. "Diese Suite gehört mir, da ich hier lebe und dies mein Zuhause ist."

Die Männer schauten sich und auch mich verwirrt an. Entweder sie wollten nicht verstehen, was ich meinte oder sie taten es wirklich nicht. Nach einem Moment des Schweigens und Verunsicherung meinerseits, sprach ich dann doch weiter: "Wenn ihr mir versprecht, nichts privates anzufassen oder zu durchsuchen, könnt ihr für eine Nacht dort schlafen."

Oh Gott, ich hatte das gerade wirklich gesagt... Aber hey no risk no fun. Jetzt habe ich es eh laut gesagt, ändern konnte ich das nicht mehr.

Der Mann sah mich verwundert, aber auch ein wenig erleichtert an. "Bist du dir da auch wirklich sicher?", sprach er mit einer rauen und ernsten Stimme. Verunsichert und gleichzeitig fasziniert von dieser Stimme, nickte ich nur leicht.

"Perfekt, dann doch nicht das Auto.", gab der andere Mann von sich und schnappte sich seinen Koffer. "Wo geht's lang?" Nicht nur ich, sondern auch die beiden anderen Männer waren ein wenig verdattert, sahen mich aber dann auch an. "Dahinten der Aufzug.", sagte ich und deutete auf den Aufzug, der in einem breiten Flur rechts vom Eingang war.

Unser Hotel besaß drei Aufzüge. Einer auf der rechten und der andere auf der linken Seite, sie führten beide in die Hotelzimmer. Der dritte Aufzug lag direkt geradeaus und führte unmittelbar am Empfang vorbei. Mit dem Aufzug kam man in das Hotel-Restaurant, den Indoor-Pool Bereich und auch den Trainingsbereich. Zudem konnte man durch diesen Aufzug auch das Büro meines Onkels erreichen. Dafür brauchte man aber die Mitarbeiter Karte.

Im Aufzug drin, drückte der eine Mann den Knopf für die oberste Etage. Er wirkte deutlich verwirrt und auch die anderen beiden Männer stutzten, als sie bemerkten, dass nichts geschah.

"Ist euer Aufzug kaputt oder wieso passiert nichts?" Ich schmunzelte leicht, nahm meine Karte und hielt diese vor den kleinen Sensor im Aufzug. "Da dies eine große Suite ist, ist sie nochmal extra abgesichert. Das sind nebenbei bemerkt auch die anderen Suiten. Dies dient dazu, dass keine Außenstehende einfach so reinkommen."

Als die Türen in der obersten Etage sich öffneten, betraten wir einen kleinen Vorraum. Ich ging auf die Tür zu und hielt wieder meine Schlüsselkarte auf den Sensor. Das Schloss entriegelte sich und wir betraten meine eigene Suite.

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass diese Begegnung mein Leben beeinflussen würde.

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