Life with secrets and lies

Epilog

Und so schnell konnte es gehen, von dem armen kleinen Mädchen, das ihre Eltern verloren hat, zu der Ehefrau eines Mafiabosses. Hätte mir das jemand vor einem Jahr gesagt, hätte ich wahrscheinlich nur gelacht und die Person für verrückt erklärt. Doch irgendwie habe ich es dann doch geschafft, mein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Und das alles hat tatsächlich im Hotel meines Onkels seinen Lauf genommen. Ich hatte Milan, Diego und Marco in meine Suite gelassen, da sie in keinem anderen Zimmer des Hotels hätten schlafen können. Wer hätte damals gedacht, dass ich einen dieser Männer als Ehemann haben würde? Es scheint, als hätte Gott für jeden von uns einen eigenen Plan.
Auch wenn ich schon öfters gezweifelt habe, ob mein Weg der richtige sei, zeigten mir Gott und auch Milan den richtigen Weg. Wertschätzung, Vertrauen und ein Hauch von Glück, drei Worte, bei denen ich niemals gedacht hätte, dass sie zu meinem Leben gehören würden.
Doch nicht nur der Weg zu meinem Ehemann wurde mir ermöglicht, sondern auch meine Familie wurde mir zwar genommen, doch ein kleiner Teil wurde mir zurückgegeben. Ich erinnere mich noch genau, wie ich vor Milan in meiner Suite scherzte, dass ich ja vielleicht noch einen Bruder haben könnte. Er versicherte mir zwar, dass das sehr unwahrscheinlich sei, aber aus irgendeinem Grund sollte es doch so sein. Ein Bruder, der der Feind meines Ehemannes war, welch eine Ironie.
Mario habe ich seit meiner Hochzeit nicht mehr gesehen und auch nicht mehr gesprochen. Keine Ahnung, was nun sein Weg sein wird. Ob ich ihn jemals wiedersehen werde? Keine Ahnung.

Ich werfe euch nichts vor. Ihr werdet eure Gründe gehabt haben. Ich will euch nur sagen, dass ich euch nach all den Jahren immer noch lieb habe und dass ihr mir fehlt. Durch meine neue Familie fällt mir das Ganze nicht so schwer, aber dennoch denke ich an euch.

In Liebe,
eure Tochter Mimmi

"Was ist das für ein Brief, Liebes?", fragte Milan und umarmte mich von hinten. "Ein Brief, den ich schon lange hätte schreiben sollen.", antwortete ich und warf diesen ins Feuer, welches uns Wärme schenkte.

"Wir sollten langsam rein gehen. Izzy, Diego und Leo warten bereits. Außerdem wird es frisch.", meinte Milan und wollte ins Haus gehen. "Milan, warte.", sagte ich und schaute immer noch ins Feuer, in welchem der Brief loderte. "Ja?", fragte er und stellte sich neben mich.

"Danke. Danke, Milan, für alles. Ich liebe dich.", flüsterte ich. "Ich liebe dich auch, Mimmi Sánchez.", erwiderte er und küsste mich.