Kapitel 25

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Mit langsamen Schritten folgte mir Mimmi erneut ins Wohnzimmer. Dort deutete ich ihr, dass sie sich wieder auf die Couch setzen soll. Ich hingegen nahm wieder auf dem Sessel Platz.

Sie sah mich erwartungsvoll an. Ich atmete einmal tief durch. "Also gut, das ganze Drama hat an dem Tag nach dem Frühstück angefangen, als mich Alice anrief. Sie ist eine gute Freundin, die sich eher im Hintergrund aufhält und meinen Männern und mir den Rücken freihält, wenn es sein muss. Zudem kümmert sie sich um den Papierkram und vieles mehr. In dem Anruf meinte sie, dass wir sofort hierher kommen sollen, da Mario Scheiße gebaut hat. Wir sind dann sofort los."

Rückblick Milans Sicht nach dem Anruf

Angespannt saßen wir nun im Auto und Diego fuhr zu mir nach Hause. Der Anruf von Alice beunruhigte mich, da sie auch nach Mimmi gefragt hatte.

"Was genau hat Alice denn gesagt?", fragte mich Diego. Ich seufzte. "Mario hat es irgendwie geschafft, auf das Gelände und ins Haus zu kommen. Er hat den vorderen Parkbereich abgefackelt und im Haus einen Brief hinterlassen.", antwortete ich und er nickte verstehend.

"Hat Alice den Brief gelesen?", fragte er. "Obwohl der Brief an mich adressiert war, hat sie ihn gelesen, ja. Aber in Notfällen darf sie das auch, das nehme ich ihr nicht übel. In dem Brief drohte er mir und war einfach ein Arsch. Zudem meinte Alice auch, dass ein bestimmter Name häufig genannt wurde und dreimal dürft ihr raten, welcher das wohl war.", sagte ich mit einem sehr ironischen Ton.

"Mimmi.", meldete sich nun auch Marco zu Wort. "100 Punkte.", erwiderte ich.

"Ich wusste, dass das übel enden wird.", fügte ich noch hinzu.

Den Rest der Fahrt sagte keiner mehr was. Wahrscheinlich war es auch besser so. Auf weitere Fragen hatte ich jetzt erstmal keine Lust, da ich eh noch nicht alles wusste.

Diego fuhr nun den Berg hoch und machte an meinem Anwesen Halt. Ohne groß zu zögern öffnete ich die Autotür und was ich da erblickte, ließ mich innehalten.

Auch Diego und Marco sahen sich geschockt um, nachdem sie aus dem Auto ausgestiegen waren.

"Du meintest ja, dass er das getan hat, aber dass es so schlimm ist, hätte ich nicht gedacht.", sagte Diego, der sich als erstes wieder gefasst hatte.

Fast der ganze Bereich vor dem Eingang war abgebrannt. Nur hier und da sah man noch ein wenig Grün, aber die ganzen Büsche, Pflanzen und einzelne Bäume waren so gut wie zerstört durch das Feuer.

Ich atmete einmal tief durch. "Dieses Arschloch.", zischte ich eher zu mir selbst als zu Diego und Marco.

"Das wird wieder. Das ist unser kleinstes Problem, viel wichtiger ist dieser verdammte Brief.", sagte ich relativ ruhig und machte mich auf den Weg ins Haus. Ohne weiter groß zu zögern, folgten mir auch die andern beiden.

"Alice? Wir sind da.", rief ich durch das Haus. Sie hörte mich und kam auch direkt die Treppen herunter. "Sehr gut, euch geht's gut.", sagte sie erleichtert. "Das kann man von draußen leider nicht behaupten.", meinte Diego.

"Ja, dazu hatte ich noch keine Zeit. Ich bin froh, dass es wenigstens nicht mehr brennt.", erwiderte Alice. "Keine Sorgen, das bekommen wir wieder hin. Viel wichtiger ist jetzt der Brief.", sagte ich an Alice gerichtet.

"Klar.", antwortete sie und verschwand kurzerhand in der Küche. "Hier ist er.", sagte sie und gab mir den Brief. Ich las ihn direkt durch.

Einen Moment brauchte ich, um den Brief komplett zu lesen und zu verstehen. "Dieses Arschloch, dieses gottverdammte Arschloch.", fluchte ich und schmiss dabei die Blumenvase, die neben der Tür auf einem kleinen Schrank stand, runter.

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