Kapitel 21

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Milans Sicht

Ich konnte es immer noch nicht richtig begreifen, dass Mimmi hier war. Dass sie hier arbeitete, wusste ich, aber eigentlich war sie doch nie im VIP-Bereich. Wieso ausgerechnet heute?

Die Stimme von Roberto riss mich allerdings wieder aus meinen Gedanken. "Milan? Woher kennst du sie? Sie ist hübsch. Würde bestimmt auch gut auf meinem Bauch aussehen." Ich sah ihn mit einem ernsten und gefährlichen Blick an. "Ja, sie ist hübsch und gehört zu mir. Also lass gefälligst deine Finger von ihr."

"Weiß sie denn auch, dass sie zu dir gehört? Sieht nämlich nicht so aus.", entgegnete Roberto mit einem leichten Grinsen.

Ich verdrehte die Augen: "Sind wir hier, um über meine Freundin zu reden oder wollen wir unser Geschäft nun endlich besprechen?"

"Schade, sie scheint ein interessantes Thema zu sein.", antwortete Roberto wieder und blickte zu ihr hinter die Bar, wo sie irgendwas aufräumte.

Nun aber mischte sich auch Diego ein: "Sie gehört bereits zur Familie und damit fertig. Kommen wir nun zum geschäftlichen Teil, habt ihr euch schon Gedanken zu unserem Angebot gemacht?"

Ich war Diego schon dankbar, dass er mir zustimmte und verdeutlichte, dass Mimmi tabu war. Ich hatte sie nicht umsonst zwei Wochen beschützen lassen, nur damit Roberto sich jetzt in meinem Beisein an sie ran schmiss.

"Welches Angebot?", mischte sich nun Alessandro ein und sah uns erwartungsvoll, aber auch verwundert an. "Ich dachte, du hättest ihm alles erzählt?", fragte ich nun ruhig an Roberto gewandt. Er stutzte einen Moment. "Oh, das habe ich total vergessen.", gab er zu. Er sah ein wenig schuldbewusst aus und ich merkte, dass er es Ernst meinte.

"Na gut, wir haben deinem Bruder ein Angebot gemacht und ihr solltet euch dann überlegen, ob ihr einwilligt. Aber offensichtlich ist dieser junge Mann hier sehr vergesslich.", fing ich an zu erzählen und deutete beim letzten Satz mit dem Kopf auf Roberto.

"Da wir hier ja alle Mario auf das Tiefste verabscheuen mit den Dingen, die er schon getan hat, wollten wir uns zusammenschließen. Ich meine, meine Mafia gehört zu den weltweit gefürchtetsten und ihr betreibt ein sehr gutes Waffengeschäft.", erklärte ich und machte eine kurze Pause.

Alessandro verstand recht schnell. "Ihr wollt also unsere Waffen und was haben wir davon?", fragte er.

Ich musste leicht grinsen, da ich wusste, dass er das fragen würde. "Naja, zum einen hätten wir dann vielleicht Mario endlich los und würden somit seine Spielchen beenden und zum anderen würde das Ganze euch nur Vorteile bringen. Denn sobald andere Mafias mitbekommen, dass die mächtigste Mafia Waffen von euch hat, werden sie euch die Türen einrennen.", erklärte ich ihm und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.

"Könnten Roberto und ich uns kurz beraten?", fragte mich der jüngere Bruder. "Natürlich, ich muss sowieso nochmal kurz mit Milan sprechen.", antwortete Diego und verdeutlichte mir, in die hintere Ecke des Raumes zu gehen.

Nun saßen wir auf der Couch. Roberto und Alessandro in der Mitte des Raumes am Tisch und Mimmi stand weiterhin an der Bar am anderen Ende des Raumes. "Was gibt's? Ich dachte, wir wären uns einig wegen des Angebots?", fragte ich Diego, da wir eigentlich für den Deal waren.

"Darum geht es mir gar nicht. Ich bin natürlich weiterhin dafür, aber was ist das jetzt mit Mimmi? Du hast sie gerade wieder als deine Freundin ausgegeben, das ist dir schon bewusst?", antwortete Diego.

"Du hast doch den Blick von Roberto gesehen, der hat keine Freundin und jeden Abend eine andere im Bett. Da lasse ich ihn doch ganz sicher nicht an Mimmi ran.", erklärte ich ihm ruhig.

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