Mimmis Sicht
"Mimmi, mein Engel, du musst aufstehen.", versuchte meine Mutter mich zu wecken. "Jaja, noch eine Minute.", antwortete ich ihr verschlafen, ohne meine Augen zu öffnen.
"Die anderen machen sich aber Sorgen um dich.", erwiderte sie. "Wer und wieso denn Sorgen? Ich gehe ja schon in die Schule.", sagte ich genervt.
"Na Milan. Du träumst gerade und musst endlich aufwachen, bevor er vor Sorge noch jemanden umbringt.", sagte meine Mutter und lachte leicht.
Schlagartig schoss ich hoch und fand mich nicht, wie erwartet, in meinem Zimmer vor. Ich saß auf einem sehr gemütlichen Bett in einem mir unbekannten Zimmer.
Mein Kopf schmerzte, daher versuchte ich durch die Wärme meiner Hände meinen Kopf zu beruhigen.
Doch was war das denn gerade? Wie zum Teufel konnte mir meine Mutter sagen, dass ich aufwachen sollte?
Während ich mir das Geschehen nicht erklären konnte, sah ich mich im Zimmer um. Es war sehr modern eingerichtet und durch die Sonne, die hinter mir durch das Fenster schien, wurde der Raum erhellt.
Doch wo war ich? In meiner Suite auf jeden Fall nicht und auch in keinem anderen Zimmer von unserem Hotel. Moment, war ich bei Milan Zuhause? Wieso sonst sollte mir das meine Mutter mitteilen?
Jap, ich musste bei Milan sein. Und ich musste ehrlich sagen, er hatte einen echt guten Geschmack, was das Einrichten betraf.
Ich befand mich auf einem großen schwarzen Bett, welches an der Fensterfront mittig stand. Rechts und links von mir standen zudem auch so kleine Nachttische, ebenfalls in schwarz.
Ein paar Meter vor mir lag eine weiße Tür, die vermutlich aus dem Zimmer führte. Und neben der Tür stand ein schwarzes Regal, mit einem großen Fernseher drauf.
Wow, so konnte man perfekt vom Bett aus Fernsehen schauen.
An der rechten Wandseite befanden sich außerdem noch zwei Türen. Wo führte die denn bitte hin?
Da ich dann doch neugierig war, stand ich auf und ging auf die eine Tür zu. Als ich diese öffnete, erblickte ich ein weißes modernes Bad. Ich würde mal sagen, dass es genauso groß war wie in meiner Suite.
Als ich die andere Tür öffnete, hatte ich die Sicht auf einen begehbaren Kleiderschrank. Was? Wie unglaublich war das bitte? So einen wollte ich schon immer mal haben. Echt beeindruckend.
Beim Verlassen des begehbaren Kleiderschranks fiel mein Blick auf eine Kommode neben der Tür. Auf dieser lag ein kleiner Klamottenstapel.
Erst als ich diesen bemerkte, fiel mir auf, dass ich nur meine Unterwäsche trug. Erneut stutzte ich. Was zur Hölle war passiert? Wieso war ich bei Milan? Vor allem, wieso hatte ich nichts an? Hatten wir etwa? Nein. Das konnte nicht sein.
Krampfhaft versuchte ich mich an das Geschehene zu erinnern. Eine ganze Weile stand ich so im Zimmer rum, allerdings wollte mein Gehirn nicht arbeiten. Es konnte doch nicht sein, dass ich mich an gar nichts mehr erinnerte. Das Letzte, was ich wusste, war, dass ich in der Bar war. Doch dort waren auch Milan und Diego mit so komischen Typen. Der eine hatte mich sogar angebaggert.
Doch was war dann? Und wann war das überhaupt? Gestern? Vorgestern? Wie viel hatte ich denn getrunken, dass ich mich nicht mehr erinnern konnte?
Da das Ganze aber nichts brachte, über Geschehnisse nachzudenken, an die ich mich eh nicht mehr erinnern konnte, beschloss ich, erstmal diese Klamotten anzuziehen, die immer noch vor mir lagen.
Angezogen blickte ich nun in den Spiegel. Ich sah echt fertig aus. Mein Blick war müde und meine Haare zerzaust. Außerdem hatte ich einen kleinen Kratzer an meiner rechten Wange und auch an meiner linken Hand.
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Life with secrets and lies
RandomEin Leben lang in Geheimnissen und Lügen leben, weit entfernt von der Wahrheit. Das ist das Leben von der Studentin Mimmi Evans, die vor kurzem erst 19 Jahre alt geworden ist. Knappe drei Jahre zuvor sind ihre Eltern ums Leben gekommen, seitdem lebt...