Kapitel 30

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Milans Sicht

Kurz nachdem Mimmi in ihrem Zimmer verschwunden war, ging ich wieder zurück zu den anderen, um noch weitere Einzelheiten zu klären.

"Also gut, Mimmi wird trainieren, allerdings erstmal ohne Waffen. Früher oder später wird sie aber auch mal den Umgang mit der ein oder anderen Waffe lernen. Nur davon weiß sie jetzt noch nichts.", teilte ich allen Anwesenden mit.

"Sicher, dass sie das machen wird?", erkundigte sich Diego. "Sie scheint mir noch nicht ganz bei der Sache zu sein.", meinte Alice.

Ich seufzte: "Lasst ihr etwas Zeit. Für sie ist das alles neu und dürfte auch ein gewaltiger Schock gewesen sein."

"Wenn du meinst. Du kennst sie besser.", sagte Diego und grinste mich vielsagend an. "Sei einfach ruhig, du Hund.", entgegnete ich ihm.

"Der Deal mit den Russo Brüdern steht auch noch an. Ich war ja vorhin bei ihnen und ich muss echt sagen, dass sie wirklich gutes Zeug haben. Die Waffen reagieren viel schneller und sind viel effektiver.", fing ich an. "Das Training mit ihnen würde ich aber lieber getrennt halten. Also, Mimmi wird nicht im Beisein der Russo Brüder trainiert."

"Ist notiert.", meinte Alice knapp. "Die Russo Brüder sind nächste Woche sowieso nicht da, also passt das gut mit Mimmi.", erklärte ich. "Sie haben gesagt, dass sie sich melden, wenn es geht.", fuhr ich fort.

"Milan, hast du jetzt noch Zeit für einen Anruf mit Mr. Berlusconi? Oder soll ich ihm einen anderen Termin vorschlagen?", erkundigte sich Alice.

"Mach bitte einen anderen Termin, keine Ahnung morgen Nachmittag oder so. Ich gehe gleich mit Mimmi in ein Restaurant und der Typ redet eindeutig zu lange, um ihn jetzt noch dazwischen zu schieben.", antwortete ich. Denn es stimmte, mit Mr. Berlusconi konnte man zwar super Geschäfte machen, aber er redete so lange um den heißen Brei herum.

Alice zückte ihr Handy und tippte irgendwas. Diego hingegen sah mich mit einem breiten Grinsen an. "Diego, ich schwöre dir beim lieben Gott im Himmel, wenn du jetzt etwas sagst, bist du ein toter Mann.", ermahnte ich meinen besten Freund mit einem strengen Ton.

Er hob unschuldig seine Hände. "Ich hab gar nichts gesagt.", rechtfertigte er sich. Doch das Grinsen in seinem Gesicht blieb.

"Jaja.", entgegnete ich ihm. "Sicher aber, dass das eine gute Idee ist? Ich will deine beschützerischen Fähigkeiten ja nicht in Frage stellen, aber Mario hat ihr gerade erst gedroht bzw. dir.", meinte Diego.

"Wenn wir nach dem Prinzip gehen würden, könnte Mimmi gar nicht mehr aus dem Haus. Du hast zwar Recht, aber wir haben eine wichtige Info von Marco.", antwortete ich und ging auf das Hologramm zu, was die Stadt zeigte.

Ich wischte ein wenig auf dem Bildschirm rum und sprach währenddessen: "Marco ist wirklich ein Genie, er konnte den Standort von Mario herausfinden. Und wie wir hier gerade so schön sehen, befindet sich Mario in seiner Ecke Los Angeles."

Kritisch sah sich Diego das Ganze an und auch meine zwei Männer verschafften sich eine Überblick. "Dieses Schwein, wir müssen endlich dafür sorgen, dass er die Stadt verlässt und wir den letzten Teil von LA bekommen.", sagte Diego.

Ich konnte seine Wut gegenüber Mario sehr gut verstehen. In dem Teil, wo Mario das Sagen hat, passierten die meisten Morde, Vergewaltigungen und Misshandlungen. Mittlerweile war die Polizei dort machtlos. Doch Diegos Wut war tausend mal größer als meine, da er durch Marios Hand seine beste Freundin verloren hat.

"Keine Sorge, er kriegt seine gerechte Strafe.", sagte ich entschlossen. Er nickte.

"Naja, wenn Mario euch heute Abend nichts anhaben kann, kannst du ja in Ruhe mit deiner Freundin essen gehen.", sagte er und betonte das Wort Freundin extra.

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