60 A BOYFRIEND WHO LOVES YOU

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»Wie ich ihn manchmal hasse.«, murmelte ich zu mir selbst, während ich mir auf die Lippe biss und somit die Wut in mir unterdrückte. Mit meinen Blicken durchbohrte ich den Rücken meines kleinen Bruders, der sich gerade einfach wie der letzte Depp verhielt. Am liebsten hätte ich ihm eine Blutgrätsche gegeben, die ich auch Katharina am liebsten geben würde. Und das, obwohl wir in einem Team spielten!

Eigentlich hatte der Tag sehr angenehm begonnen. Meine Eltern feierten den ersten Geburtstag meiner kleinen Schwester Angélique, die mit ihrem eigenen Geburtstag noch nichts anfangen konnte. Sie bekam noch nicht einmal mit, dass unsere Verwandten und Bekannten extra wegen ihr zu Besuch vorbeischauten und ihr Geschenke brachten, die sehr schnell von ihr angeknabbert wurden. Trotz all dem Trubel für die frische Einjährige, schafften wir es Bilder mit ihr zu machen. In ihrem süßen, dunkelroten Kleid mit Pailletten ließ sie sich zuerst mit unseren Eltern vor Noël's Spiegelreflexkamera abknipsen, bevor ich sie auf meinen Schoss setzte und leider ein Bild mit Antoine vor der wunderschönen Blumenwand im Flur machen musste.

Bis zum Abend hin war die Stimmung recht friedlich bis dann unsere Gäste wieder nach Hause gingen und Antoine aus Provokation sein Hazard Belgien Trikot aus der letzten WM extra heraussuchte, um Mason ein paar Flashbacks zu verpasse, bevor er ihn in die Wüste schickte.

Seine Worte.

Aber gerade schickte er uns in die Wüste, was ihm ganz und gar nicht passte. Es war mir von Anfang an klar, dass wir verlieren würde. Nicht wegen Papai, der eh nichts tat, sondern wegen meinem verräterischen Freund. Für zwei Amateure war er einfach viel zu schnell und mit mir im Tor konnte daraus einfach nichts werden. Und das ich mich ständig mit Antoine in die Haare bekam, machte die ganze Sache auch nicht besser.

»Was verstehst du daran nicht, dass du einfach am Tor stehen bleiben solltst? Bist du irgendwie zu blöd dafür?«, fuhr er mich auch schon wütend an und zeigte mir seine Wut, in dem er die Sprache wechselte. Statt mich auf Deutsch oder Spanisch zu beschimpfen, tat er es auf auf Portugiesisch. Auf der Sprache klang alles noch einmal viel schroffer und unfreundlicher!

»Wenn du lieber am Tor stehen möchtest, dann tu das. Du findest, dass es ein einfacher Job ist? Dann komm her und bleib hier stehen!«, konterte ich und machte mich bereit für eine Diskussion mit meinem blöden Bruder. Ich gab zu, dass ich einen kleinen Fehler gemacht hatte und ihnen eine Torchance bot, die ich gerade noch verhindern konnte. Ich trat viel zu sehr aus dem  Tor heraus und gab Mason natürlich die Chance, an mir vorbeizuflitzen. Wortwörtlich musste ich meine beiden Beine in die Hände nehmen, um noch sn ihm vorbeizurennen und seinen Schuss aufs Tor mit meinem Bein zu blockieren. »Du denkst echt, das wär einfach. Verdammt, der Kerl ist für uns gefühlt schneller als Usain Bolt! So schnell kann ich nicht einmal reagieren!«

»Wenn du dich aufs Feld stellst, patzt du noch mehr!«

»Dann mach eine One-Man Show draus. Ich habe keine Lust mit dir zusammen zu spielen. Sollen die gewinnen. Ich bin raus.«, zog ich mich aus dem Spiel heraus und gab mich zufrieden damit, dass unser Vater und Mason gewannen.

Somit lief ich aus dem Tor und setzte mich wie eine beleidigte Leberwurst an den Rand. Mason sah mich nur verwirrt an und wusste nicht, was gerade zwischen Antoine und mir gelaufen war.

»Natürlich müssen wir das Spiel unterbrechen, weil der Prinzessin auf der Erbse wirklich gar nichts passt! Wie immer.«, hörte ich ihn sagen.

»Fick dich, Antoine!«, rief ich ihm zu und streckte ihm mein Mittelfinger entgegen, was nun unser Vater hellhörig werden ließ.

𝐘𝐎𝐔𝐍𝐆 & 𝐍𝐀𝐈𝐕𝐄 ⇝ 𝑚. 𝑚𝑜𝑢𝑛𝑡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt