031, THATS MY BEST FRIEND

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»Hier bist du! Ich hab dich überall gesucht.«, hörte ich die Stimme meiner besten Freundin, die mich alleine im Kunstraum auffand und dabei erleichtert aussah. »Versteckst du dich vor uns, weil du unserem Kreuzverhör entkommen möchtest oder brauchst du gerade einfach nur deine Ruhe?«, fragte sie mich und stellte sich an den Tisch, um auf mein Buch mit meinen Entwürfen draufschauen zu können. »Aber ich denke, dass du einfach nur deine Ruhe haben möchtest.«, sagte sie und setzte sich gegenüber von mir.

»Wenn ich ehrlich bin, möchte ich nur dem Kreuzverhör entkommen.«, gab ich zu und lachte anschließend. »Die vielen WhatsApp Nachrichten haben mir gezeigt, dass ich euch nicht begegnen möchte.«

»Du bist echt böse.«, erwiderte Toni darauf und verdrehte ihre Augen. »Aber sei froh darüber, dass ich alleine nach dir gesucht habe. Sophia und Mariah wollen unbedingt hören, wie es gelaufen ist. Und da du auf keine Nachrichten antwortest, kannst du dir sicherlich vorstellen, wie sehr sie auf eine Berichterstattung warten. Passiert das nicht heute, tauchen sie in den nächsten Tagen noch vor deiner Haustür auf.«

»Das kann ich mir sehr gut vorstellen.«, schmunzelte ich darüber und legte meinen Stift zur Seite. »Ich habe nur das Gefühl, dass ich darüber nicht reden sollte.«, teilte ich ihr mit und wusste, dass auch sie eine Berichtserstattung wartete. »Es ist eine sehr persönliche Sache.«

»Natürlich ist es eine sehr persönliche Sache, Celia.«, stimmte sie mir zu und nickte dabei mit ihrem Kopf. »Aber ich hab dir auch erzählt, wie es mit Elias war. Da finde ich es nur ein bisschen fair, wenn du mir von deinem ersten Mal erzählst. Ich meine, du brauchst nicht ins Detail gehen. Aber ich möchte echt wissen, wie es ist, mit einem Profifußballer zu schlafen. Die haben enorm viel Ausdauer und–«

»Du brauchst gar nicht weiter reden.«, unterbrach ich sie und lachte leicht, als sie mir einen bösen Blick schenkte.

»Dann rede ich nicht weiter, wenn du sprichst. Wenn du nicht willst, dass ich es Sophia und Mariah erzählen soll, dann halte ich meine Schnauze.«, versprach sie mir und wollte nur, dass ich ihr davon erzählte. »Lass mich bitte nicht betteln! Es hört sich sicherlich blöd an, wenn ich meine beste Freundin nach ihrem ersten Mal bettel.«

»In Ordnung.«, gab ich nach einer kurzen Überlegung nach und dachte gerade nur, dass ich es nun jemandem erzählen musste. Und da meine Mutter garantiert nicht in Frage kam, da sie von meinem kleinen Ausflug überhaupt nichts wusste, blieb nur Toni übrig. »Vielleicht übertreibe ich es, aber es hat sich echt unglaublich angefühlt. Es tat zwar echt weh, aber vorsichtiger konnte er nicht sein. Und dann hat er mir immer wieder Komplimente ins Ohr geflüstert oder mir gesagt, dass er mich liebt.«, erzählte ich ihr und musste Lächeln, als ich an den Abend dachte. »Ich hab das Gefühl, dass ich mich irgendwie mehr in ihn verliebt habe.«, teilte ich mit ihr meine Gedanken und bemerkte das breite Lächeln auf ihren Lippe.

»Es freut mich gerade echt für dich, dass es so traumhaft bei dir war. Sowas hätte ich mir auch von Elias gewünscht, aber rückgängig machen kann ich es nun auch nicht und bin froh, dass der Sex zwischen uns nun viel besser ist, als bei unserem ersten Mal.«, erwiderte sie daraufhin und brachte mich ebenfalls zum Strahlen. »Ich ärgere mich gerade echt, dass ich kein No Virgin Kuchen gebacken habe. Den hast du gerade echt verdient.«

»Halt die Klappe. Du ruinierst gerade einen sehr emotionalen Moment!«

»Was denn? So einen habe ich mir auch gewünscht! Leider haben meine Freundinnen nicht daran gedacht.«, konterte sie und räusperte sich anschließend. »Wie kommst du eigentlich mit der Fernbeziehung klar? So sehr ich dir auch deine Nacht und Nebel Aktionen gönne, kannst du für ihn nicht den Unterricht schwänzen. Erst sind es zwei Tage, die du verpasst. Hinterher dann vier, sechs, acht Tage. Und das nur, um ihn zu sehen. Und die vielen Kurzflüge mit Ryan Air spricht gerade nicht für die Unwelt.«

»Seit wann kümmerst du dich um die Unwelt?«, fragte ich und hob verwundert eine Augenbraue.

»Tu ich nicht.«, antwortete sie. »Aber Elias hat mich mal zu einer Fridays for Future Demo mitgeschleppt und da haben die sich um die vielen Kurzflüge beschwert. Du solltest dort lieber nicht auftauchen, wenn du jeden Monat nach England fliegst.«, sagte sie und schmunzelte leicht. »Aber kannst du dir das viele fliegen auf Dauer vorstellen?«

»Klar.«, nickte ich und stellte es mir in der Tat vor. »Wenn ich erst einmal eine bekannte Designerin bin, mache ich das viele Fliegen zu meinem Beruf. Grade ist es nur etwas mit der Schule blöd, was in den Ferien kein Problem sein sollte. Und nach dem Abitur.«, erklärte ich und sah auf meine Hände. Dabei dachte ich auch an die Zeit nach meinem Abitur, in der ich hoffentlich noch mit ihm zusammen blieb.

»Eine Beziehung ist eine 50/50 Sache. Wie du dir Mühe gibst, sollte er es auch tun. Und sollte das nicht der Fall sein, fliege ich höchstpersönlich zu ihm und kicke ihn quer durch das Fußballfeld.«, drohte sie und lachte, als ich ihr einen leicht entsetzten Blick. »Was? Er soll nicht denken, weil du in Deutschland wohnst und er in England, dass er sich keine Mühe geben muss. Du bist nicht irgendeine, sondern meine beste Freundin! Verletzt er dich, laufe ich schneller als Usain Bolt.«, scherzte sie und brachte mich damit zum Lachen. »Du würdest es auch für mich tun, nicht?«

»Ja und ich bin echt froh, dass Elias um die Ecke wohnt. Die Ausdauer hätte ich nicht, wenn er auch in England leben würde.«, kommentierte ich. »Hast du gewusst, dass du die Beste ist?«

»Höre ich täglich.«, erwiderte sie mit einem Grinsen. Und deshalb nannte ich sie meine beste Freundin.

𝐘𝐎𝐔𝐍𝐆 & 𝐍𝐀𝐈𝐕𝐄 ⇝ 𝑚. 𝑚𝑜𝑢𝑛𝑡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt