74 NEXT STOP: CORFU

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»Du hast dir jetzt nicht wirklich eine Ukulele geholt.«, schaute ich Mason an und versuchte in seinen Augen zu erkennen, was genau er sich bei seinem Kauf in einem Flughafen gedacht hatte. »Du kannst noch nicht einmal spielen.«, lachte ich leicht und verstand nicht, warum er sich genau jetzt ein Instrument holen musste.

»Woher willst du wissen, dass ich kein Instrument spielen kann?«, harkte er nach und hob eine Augenbraue. »Vielleicht habe ich es dir nie erzählt.«

»Ich bin mir sicher, dass du kein Instrument spielen kannst.«, erwiderte ich darauf und verdrehte meine Augen. »In deinem Haus befindet sich kein Instrument. Ziemlich ungewöhnlich für jemanden, der angeblich ein Instrument spielt.«, zählte ich auf, weshalb ich mir sicher war, dass er kein Instrument spielte.

»Dann kann ich halt kein Instrument spielen. Und jetzt? Es ist niemals zu spät ein Instrument zu lernen.«, zuckte er mit seinen Schultern und ließ sich nicht von seinen Gedanken abbringen. Da ich nicht die Person sein wollte, die es ihm ausredete, hielt ich dicht und dachte mir nur noch meinen Teil. »Es hat mich angesprochen.«

»Oh, Instrumente können neuerdings sprechen.«, verdrehte ich dabei schmunzelnd meine Augen. »Aber wenn's dich glücklich macht, warum nicht?«, zuckte auch ich mit meinen Schultern und sah ihm dabei zu, wie er sein Instrument einfach nur mit einem verliebten Lächeln anstarrte und einem Golden Retriever ähnelte. »Oh man.«, schüttelte ich lachend meinen Kopf.

Da Mason auf gar keinen Fall den Flug nach Korfu verpassen wollte und wohl nicht auf meine Zuverlässigkeit am Morgen zählen konnte, schmiss er mich schon um fünf Uhr aus dem Bett und verschwendete keine Sekunde, um mich durch das Bad und sein Zimmer zu hetzen. Wie mein Dad, fragte er mich zum hundertsten Mal in nur zehn Minuten nach meinem Reisepass oder Personalausweis. Da ich mich mit ihm am frühen Morgen nicht anlegen wollte, ließ ich es über mich ergehen und konnte wirklich von Glück sprechen, dass wir es hinterher ohne Streit durch die Sicherheitskontrollen geschafft hatten.

Ob wir nun wegen ihm bis zu drei Stunden auf unseren Flieger warten mussten? Natürlich.

Dafür freute ich mich umso mehr, als wir nach vielen Stunden endlich griechischen Boden betraten und die Unterkunft nun vor Augen hatten. Sie sah live noch unglaublicher aus als auf den ganzen Bildern.

»Sonst wird man immer wieder verarscht im Internet.«, kommentierte Mason und stellte sich neben mich, während ich mir die Landschaft ansah. »Gefällt's dir?«, fragte er und legte einen Arm um mich.

»Ich liebe es.«, betonte ich und drehte meinen Kopf zu ihm. Ich schenkte ihm ein Lächeln, während ich ihm in die Augen sah und mir tausend Sachen durch den Kopf gingen. »Danke, Mase.«, bedankte ich mich bei ihm und schlang meine Arme um seinen Bauch. »Ernsthaft. Danke.«, wiederholte ich mich.

»Du brauchst mir nicht danken. Wir beide brauchen eine wirkliche Auszeit und Korfu ist dafür perfekt.«, lachte er leicht und stützte sein Kinn auf meinem Kopf ab. »Obwohl ich Bali noch viel besser gefunden hätte, aber dann halt an einem anderen Mal. Wir haben Zeit, nicht?«, schmunzelte er.

»Sehr viel Zeit.«, stimmte ich zu und konnte mich in diesem Moment nicht glücklicher vorstellen.

𝐘𝐎𝐔𝐍𝐆 & 𝐍𝐀𝐈𝐕𝐄 ⇝ 𝑚. 𝑚𝑜𝑢𝑛𝑡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt