49 DECLARATION OF LOVE

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»Bis dann, papai.«, verabschiedete ich mich bei meinem Vater am Telefon und beendete das Telefonat zwischen uns mit nur einem Knopfdruck. Seufzend ließ ich mich auf die Couch fallen und warf mein Handy auf das andere Ende.  Es hat tatsächlich eine halbe Stunde gedauert bis mein Vater mir all meine Fragen beantworten konnte und mich darüber informierte, dass ich morgen auch schon mein erstes Meeting mit ihnen hatte. Da ich die Woche in England verbrachte und nur ungern wieder zurück nach Deutschland fliegen wollte, sollte das Meeting digital stattfinden. »Was ist?«, fragte ich meinen Freund leicht lachend als ich seinen Blick auf mir spürte.

»Ich habe Fragen und du Antworten.«, erwiderte er darauf und wollte mich nun mit der Sache konfrontieren, die ich viel lieber aus meinen Gedanken haben wollte. »Was hat dir Jasmine erzählt?«, stellte er die Frage erneut und sah aus, als würde er gerade kein Herausreden dulden.

Und so sehr ich ihm erzählen wollte, was mich beschäftigte, konnte ich es ihm nicht sagen. Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht das Recht dazu hatte mit ihm über das zu sprechen, was vor ihm und mir passiert war. Ebenso wollte ich keine Probleme zwischen ihm und seiner Schwester hervorheben, weil ich meinen Mund nicht halten konnte, weshalb ich nach einer sehr schnellen Lüge suchte.

»Nichts schlimmes, falls du das noch immer denkst.«, entgegnete ich ihm und mied den Blickkontakt zu ihm, weshalb ich auf meine Hände schaute. »Ich hab das Gefühl, dass ich...«, fing ich an und wusste nicht, wie ich meinen Satz beenden sollte. Die Lüge, die mir auf die Schnelle einfiel, hörte sich in meinen Gedanken nicht mehr glaubwürdig an.

»Du hast das Gefühl, dass du was?«, harkte er nach. »Wenn es sein muss, nehme ich meine Schlüssel und fahr selbst zu ihr, um eine Antwort zu bekommen! Seit du mit Jaz vom Spazieren zurückgekommen bist, hast du diesen Gesichtsausdruck. Der Gesichtsausdruck gefällt mir nicht und will gerade einfach nur dein Lächeln sehen.«, sagte er und schaute mich für einen Augenblick besorgt an. »Bitte rede mit mir, Celia.«, bat er mich darum.

»Wer ist Chloe?«, fragte ich ihn stattdessen und wusste die Antwort auf meine Frage genau. Die Antwort wollte ich nur noch aus seinem Mund hören.

Sein besorgter Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig als ich ihren Namen laut aussprach. Er schien leicht nervös zu sein und mied nun meine Blicke, als ich ihm wieder in die Augen schauen wollte. Mit dieser Frage hatte ich wohl ins Schwarze getroffen und bekam die Bestätigung auf meinen "Verdacht". Chloe gehörte zu seiner Vergangenheit.

»Du siehst nervös aus. Dann hast du meinen Verdacht bestätigt.«, sagte ich, als er sich nicht dazu äußerte. »Deine Schwester hat mich Chloe genannt, als ich mit dem Rücken zu ihr gedreht war. Ich nehme es ihr noch nicht einmal übel, dass sie mich Chloe genannt hat.«, zuckte ich mit meinen Schultern und seufzte anschließend. »Deine Ex gehört zu deiner Vergangenheit und sie ist nicht der Grund, weshalb ich mir Gedanken machen. Jasmine hat mir erzählt, dass du jemand bist, der sich viel zu schnell verliebt. Zwischen deiner letzten Beziehung und unserem ersten Treffen liegt ein Unterschied von nur einem Monat. Ich bin nicht in der Position dich damit zu konfrontieren, weil wir nur fast ein halbes Jahr zusammen sind, aber ich habe wirklich Angst, dass du dich in die nächstbeste verlieben könntest, wenn ich wieder nach Hause fliege.«, gestand ich ihm und atmete tief die Luft aus, die ich in meinen Lungen hatte.

Es fühlte sich im Nachhinein wirklich befreiend an. Die Last, die ich bis vor kurzem noch gespürt hatte, war wie verflogen, was leider nicht lange anhielt. Im nächsten Moment kam mir der Gedanke, dass ich Mason damit nur verletzt hatte, da sein Blick mehr als tausend Bände sprach.

»I-Ich wollte dich nicht verletzen!«, ruderte ich auch schon zurück und wünschte mir gerade sehr, ich hätte ihm nichts davon erzählt. »Deine früheren Beziehungen gehören der Vergangenheit an und was jetzt ist, zählt auch nur im Hier und Jetzt.«, klärte ich schnell und war echt erstaunt darüber, dass ich das Vokabular dafür hatte. Meine Arme schlang ich um seinen Bauch und umarmte ihn, was nicht sehr lange dauert.

Er erwiderte die Umarmung nicht, weshalb ich mich seufzend aus der einseitigen Umarmung löste und ihn leicht panisch ansah. Er ist mein erster Freund und ich wollte unsere Beziehung nicht durch einen blöden Streit aufs Spiel setzen, weil ich mich innerlich vor seiner Ex und seinen Gefühlen zu ihr fürchtete.

»Du hast mir schon erzählt, was dich beschäftigt und ich finde es richtig, wenn wir darüber reden.«, sagte er und fuhr sich durch seine Haare. »Ich will nicht, dass du denkst, dass ich mich in die nächstbeste verliebe, wenn du wieder zurück nach Hause fliegst und ich weiß auch wirklich nicht, warum Jasmine dir von Chloe erzählt hat. Sie hat mich verlassen und wenn ich ehrlich bin, hat sie mir dadurch nur gezeigt, dass sie nicht die Richtige ist und ich bin froh, dass sie mich verlassen hat. Sonst hätte ich dich nicht kennengelernt.«, erzählte er und lächelte mich schwach an. »Ich selbst würde nicht behaupten, dass ich jemand bin, der sich schnell in jemanden verliebt. Ja, zwischen unserem ersten Treffen und Chloe liegt eine Zeitspanne von nur einem Monat und lässt es aussehen, als hätte ich auf die nächstbeste Gelegenheit gewartet, aber so ist das wirklich nicht! Ich bin einer, der sogar zu viel liebt und wahrscheinlich auch viel zu voreilig ist. Deshalb habe ich Chloe einen Hund geschenkt und glaub mir, Celia, diesen Fehler mache ich nie wieder. Vielleicht in drei bis fünf Jahren, aber nie mehr so früh!«, schmunzelte er und nahm meine Hand. »Mit dir will ich das jetzt genießen und mir noch keine Gedanken machen, wie es später mit uns aussehen wird.«, sagte er und sah mir dabei durchgehend in die Augen.

»Und jetzt ein bisschen langsamer, damit ich es auch verstehe.«, konnte ich mir diesen Kommentar nicht verkneifen und quietschte auf, als er mich mit nur einer Bewegung zu sich zog und in die Seite kniff. »Kleiner Scherz!«. lachte ich und legte meine Arme um seinen Nacken. »Danke für die Liebeserklärung.«, bedankte ich mich und lehnte mich kurz vor, um ihm einen leichten Kuss auf die Lippen zu drücken. »Sie wollte mich wohl nur testen.«

»Wer?«

»Mein Bruder. Na, wer wohl? Deine Schwester!«, antwortete ich ihm lachend und verdrehte meine Augen. »Hätte Antoine eine Freundin, dann hätte sie bei meinen Fragen und fiesen Fallen keine Chance gehabt. Deshalb verstehe ich Jasmine. Hoffentlich habe ich ihren Test bestanden, wenn das einer war.«, gab ich meine zukünftigen Absichten zu, falls ein Mädchen sich bald für meinen Bruder interessierte.

»Ich bin mir sicher, dass du bestanden hast.«, grinste er mich an und holte sein Handy heraus, als ich ihn fragend ansah. Er zeigte mir den Familienchat auf WhatsApp und die Nachricht, die Jasmine geschrieben hatte, brachte mich zum Lächeln. »Wenn du Celia nicht zum nächsten Familienessen mitbringts, hoffe ich sehr für dich, dass du wenigstens ihre Energie mit uns teilst. Die ist echt Goldwert!«, las er mir laut vor und lachte. »Und meine Mum stimmt ihr zu. Deine Energie ist wirklich Goldwert.«

»Sebi und Lukas sind der Meinung, dass ich jeden Tag auf Speed bin. Freut mich zu hören, dass meine Energie Goldwert ist. Wirklich.«, ließ ich ihn wissen. »Was wollen wir jetzt machen? Ich habe sehr viel Zeit und du einen freien Tag.«

»Ich hab was für dich, aber es bleibt noch eine Überraschung.«

»Oh, Mason Mount und Überraschungen. Das ist was ganz Neues.«, neckte ich ihn. »Ein Tipp?«

»Du gibst mir auch keine Tipps oder gibst überhaupt Bescheid,«, entgegnete er.

»Um den Überraschungseffekt beizubehalten, du Held.«, konterte ich. »Jetzt hast du mir gesagt, dass du eine Überraschung für mich hast und ich will nur einen kleinen Tipp.«, schmollte ich leicht und versuchte ihn somit um den kleinen Finger zu wickeln. Und der Schmollblick schien zu funktionieren, da sein Blick weicher wurde.

»Zieh dir einfach was bequemes an. Mehr verrate ich dir nicht.«

𝐘𝐎𝐔𝐍𝐆 & 𝐍𝐀𝐈𝐕𝐄 ⇝ 𝑚. 𝑚𝑜𝑢𝑛𝑡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt