026, WE'RE JUST FRIENDS

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»Ähm, Entschuldigung? Es kommt vielleicht ein bisschen plötzlich und seltsam rüber, aber wir haben dich hier seit fast einer halben Stunde alleine sitzen sehen und wollten dich fragen, ob alles in Ordnung ist.«, sprach mich plötzlich ein Mädchen mit blauen Haaren an unf lächelte leicht, als ich von meinen Entwürfen aufsah und ihr direkt in ihre grünen Augen schaute. Neben ihr standen noch zwei Kerle, die mich ebenfalls anschauten und auf eine Antwort von mir warteten.

»Alles in Ordnung.«, nickte ich mit meinem Kopf und erwiderte ihr Lächeln. »Der einzige Freund den ich hier habe hat gerade keine Zeit für mich, deshalb bin ich heute wieder alleine.«, erzählte ich ihr aus einem unerklärlichen Grund und schüttelte dabei innerlich mit meinem Kopf.

»Das ist echt blöd.«, erwiderte sie darauf und schnappte sich einen Stuhl vom Nachbartisch, um sich anschließend gegenüber von mir zu setzten. »Dein erstes Mal hier in Derby?«, stellte sie mir auch schon die nächste Frage und gab mir das Gefühl, sich für mich zu interessieren.

»Mein drittes Mal, aber bei meinen letzten Besuchen habe ich nicht wirklich viel gesehen.«, beantwortete ich ihre Frage und schaute immer wieder zu dem Jungen mit der Kamera in seiner Hand, die er immer wieder unauffällig in meine Richtung hielt. Es störte mich schon ein bisschen, da ich ihn und den Rest nicht wirklich kannte und auch nichts über ihre Absichten wusste.

Zuerst dachte ich, dass sie mich in irgendeine Masche verwickelten und es bestimmt einen Vierten von ihnen gab, der unauffällig nach meinem Portemonnaie griff. Mit einer leichten Oberkörperdrehung sah ich, dass kein Vierter in meiner Nähe saß und plante mein Portemonnaie zu stehlen.

Das Mädchen bemerkte meinen Blick und stieß den Jungen mit ihrem Ellebogen an, der sehr in seiner Kamera vertieft war. »William, lass es.«, zischte sie ihn an.

»Tut mir leid.«, entschuldigte er sich und sah dabei keine Sekunde hoch. Seine Stimme klang ziemlich tief, was ich mir bei ihm echt nicht gedacht hatte. Und obwohl sie sehr tief klang, hörte sie sich gleichzeitig auch beruhigend an.

»Will - William - ist leidenschaftlicher Hobby Fotograf. Er fotografiert alles, was ihm unter die Linse kommt.«, klärte sie mich auf und verdrehte dabei ihre Augen. »Das sind wir Zwei auch, aber nicht so krass wie er.«, sagte sie und zeigte mit dem Daumen zu dem anderen Jungen, dessen Namen ich nicht kannte. »Ach! Ich bin Sierra, er ist Will und der hier ist Theo.«, stellte sie sich und ihre Freunde vor.

»Cecilia.«, nannte ich ihnen meinen Namen und lächelte.

»Dann komm ich schon einmal zu meiner nächsten Frage, die jetzt vielleicht seltsam scheint.«, schmunzelte Sierra und räusperte sich anschließend: »Uns ist direkt aufgefallen, dass du nicht aus Derby bist und auch nicht aus England, was dich echt interessant macht! Wir haben einen Instagram Account und wollten dich fragen, ob du bei unserem kleinen Fotoshoot mitmachen möchtest?«, stellte sie mir die Frage.

»Bevor du eine Entscheidung triffst, hier unsere Arbeit.«, hielt mir Theo sein Handy hin und zeigte mir somit ihren Instagram Account, der echt beeindruckend aussah. Sehr viel Ahnung hatte ich nicht gerade gehabt, daher blieb die Kritik aus. Dennoch fand ich die einzelnen Bilder, die sie in den verschiedensten Winkeln geschossen hatten, unglaublich. »Du scheinst dich für Mode zu interessieren. Mode ergänzt Fotografie, deshalb wär es echt blöd, wenn du nicht mitmachen möchtest.«, sagte er und warf ein Blick auf meinen Entwurf.


Außer für Familienfotos und Fotos mit meinen Freunden, sah ich mich nie wirklich vor der Linse einer wohl teuren Spiegelreflexkamera. Aber da ich gerade wirklich nichts zutun hatte und mich niemand kannte, gab es für mich nichts zu verlieren.

𝐘𝐎𝐔𝐍𝐆 & 𝐍𝐀𝐈𝐕𝐄 ⇝ 𝑚. 𝑚𝑜𝑢𝑛𝑡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt