62 THE LAST ONE

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»Ich bin mir noch immer nicht sicher, was wir uns da gestern eigentlich angesehen haben

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»Ich bin mir noch immer nicht sicher, was wir uns da gestern eigentlich angesehen haben.«, entkam es plötzlich aus Mason, der vor meinem Spiegel stand und sich die Haare machte. »War das jetzt eine Modenschau oder eine Hochzeit?«, fragte er mich und wusste bis jetzt immer noch nicht, wie er sich darüber fühlen sollte. »Veranstaltet Germany's Next Topmodel immer Hochzeiten?«

»Wenn ich ehrlich bin, habe ich selbst keine Ahnung. Ich möchte es lieber vergessen und freue mich einfach, dass meine Favoritin gewonnen hat. Der Rest kann mir jetzt egal sein.«, lachte ich und suchte in meinem Zimmer nach meiner Tasche, die ich gestern Abend einfach irgendwohin geschmissen hatte. »In der gesamten Show fand ich sie schon ein bisschen seltsam. Das musste natürlich zum Schluss kommen, damit ich sie noch seltsamer finde. Aber ich freue mich wirklich für sie. Sie hat im nationalen TV geheiratet. Sie ist schon fast eine Kardashian. Da fehlt nur noch.. alles.«, machte ich mich lustig darüber.

»Es war eine Erfahrung, die man wahrscheinlich nicht so schnell wieder macht.«, erwiderte er darauf. »Ich fühle mich nur schlecht, dass ich kein Geschenk für sie hatte.«

»Dein Ernst?«, lachte ich und fand meine Tasche komischerweise unter meinem Bett. »Ich denke einmal, dass sie danach viele Geschenke bekommen haben.«, schmunzelte ich hinterher und zupfte an meinem Kleid herum.

Schon eine Woche war Mason nun in Deutschland, was sich für mich wie drei Tage anfühlte. Leider verbrachte ich in der Woche über acht Stunden in der Schule, um am späten Nachmittag total müde nach Hause zu kommen und mich hinterher zu Aktivitäten mit ihm zwang. Gestern hatten wir mit meinen Cousinen Aaliyah und Evita das Finale von Germany's Next Topmodel gesehen, wofür ich Tickets bekommen hatte. Zwar verfolgte ich die Sendung nicht sehr lange, dennoch fühlte ich mich wirklich geehrt und fuhr extra mit ihnen nach Düsseldorf. Nur, um Teil einer Hochzeit zu werden.

Heute war auch schon das nächste Event – Die Abschlussfeier von Antoine. Nach harten zehn Jahren, hatte er es auch endlich geschafft.

»Du siehst hübsch aus.«, machte er mir ein Kompliment und sah an mir herunter.

»Dankeschön.«, bedankte ich mich bei ihm und sah mich noch einmal im Spiegel an. Ich hatte ein einfaches ZARA Kleid und meine Converse Schuhe, da ich mich nach gestern Abend nicht mehr nach hohen Schuhen sehnte. Meine Haare hatte ich zu einem tiefen Dutt gebunden und ließ vor meinem Gesicht zwei Strähnen heraus. »Und du siehst aus, als würdest du gleich zu einem Champions League Spiel gehen.«, scherzte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, als er mich mit einem schmollenden Gesichtsausdruck ansah. »Kleiner Scherz. Du siehst toll aus, Mase.«, machte ich ihm ein Kompliment und lief aus meinem Zimmer und platzte einfach in Antoines.

Er saß auf seinem Bett und tippte auf seinem Handy herum. Beachtung schenkte er mir nicht, da er für keine Sekunde von seinem Handy sah.

»Du siehst wirklich gut aus.«, machte ich auf mich aufmerksam und lehnte mich an den Türrahmen.

»Danke.«, bedankte er sich und sah weiterhin nicht hoch. »Meine Haare sehen um einiges besser aus, nachdem Onkel Raphaël dran war und nicht Maman.«, wies er mich auf seine Haare hin, die echt nicht schlecht aussahen. Er hatte nie besonders viele Haare gehabt, dennoch ließ er sich regelmäßig die Haare von unserer Mutter schneiden. Und wenn sie es tat, war meist der Übergang nicht vorhanden.

»Lass das nicht Maman hören, sonst beschwert sie sich und wir kommen erst Morgen hier raus.«, schmunzelte ich leicht und verschränkte meine Arme vor der Brust. »Hat dich Maman zu dieser Fliege gezwungen oder papai?«, fragte ich ihn und war überrascht darüber, dass er eine schwarze Fliege hatte. Er mochte keine Krawatten oder Fliegen, da sie ihn einfach nur störten. Ihn sah man dann nur in einem Hemd und einer Jeans. Wenn es zu seinem Outfit passte, dann gab es dazu auch mal eine Jacke

»Niemand, tatsächlich.«, antwortete er und sah endlich von seinem Handy auf. »Ich hab gemerkt, dass mir Fliegen total stehen. Und darauf fahren die Mädels in meiner Stufe voll ab.«, sagte er und zuckte mit seinen Schultern.

»Die Mädels aus deiner Stufe oder nur ein Mädchen?«, betonte ich und hob grinsend eine Augenbraue.

»Die Mädels.«, betonte er und stand auf. »Und selbst wenn es ein Mädchen geben würde, was es nicht gibt–«

»Es gibt sowas von ein Mädchen!«, unterbrach ich ihn und lächelte über beide Ohren. »Wie heißt sie und ist sie hübsch? Hat sie einen erstklassigen Humor? Wenn ja, dann will ich sie kennenlernen, Anto!«, sprach ich in einem durch und freute mich sehr für meinen Bruder, dass er jemanden in seiner Stufe mochte.

»Es gibt niemanden, Cecilia.«, log er mir ins Gesicht und drehte seinen Kopf so, dass ich ihm nicht mehr ins Gesicht sehen konnte. »Du wärst die Letzte, die es erfahren würde.«

»Und Maman wär die Erste? Sei nicht lächerlich, Antoine. Ich bekomme es schon heraus, bevor du es überhaupt merkst.«, lachte ich und wollte nicht wahrhaben, dass er es mir als Letzte erzählen würde. »Ich bin deine große Schwester, du Arsch. Ich muss es als Erste erfahren!«

»Ja, genau. Du bist meine große Schwester. Wenn du es wüsstest, würdest du nur deine Nase überall hinstecken und das will ich nicht.«, erklärte er mir und seufzte. »Aber warum reden wir jetzt darüber? Es gibt niemanden.«, wiederholte er sich und nahm Angélique auf den Arm, die in sein Zimmer getrampelt kam. »Willst du vielleicht raus?«

»Das Thema ist noch nicht beendet.«, machte ich ihm klar und schenkte ihm noch ein letzen Blick, bevor ich sein Zimmer verließ.

Ich hielt meine Augen offen, als wir hinterher in die Schule fuhren und in der Schulaula auf den Stühlen Platz nahmen. Tatsächlich beobachtete ich jedes Mädchen, mit dem sich Antoine unterhielt und versuchte so herauszufinden, ob er sich für sie interessierte oder nicht. Bis jetzt sah es nicht aus, als würde er sich für irgendeinen hier interessieren.

»Wen beobachtest du?«, fragte Mason mich und folgte meinen Blicken. »Was hat sie dir getan, dass du sie so anstarrst?«, harkte er weiter nach.

»Sie? Nichts.«, antwortete ich. »Aber Antoine hat heute angedeutet, dass er Interesse an einem Mädchen aus seiner Stufe hat. Jetzt versuche ich herauszufinden, welches Mädchen er meint.«, erzählte ich ihm und lächelte breit, als mir eine Idee kam. »Du bist ein Kerl!«

»Das letzte Mal, als ich nachgesehen habe, war ich ein Kerl. Ja.«, nickte er lachend mit seinem Kopf. »Und?«

»Das bedeutet, dass du näher an ihn rankommst. Er sagt dir bestimmt, wen er toll findet.«, sprach ich meine Idee aus.

»Warum sollte er mir das erzählen? Ich bin der Freund seiner Schwester. Ich könnte sofort zu dir rennen mit der Info und das weiß er bestimmt.«, gab er meine Meinung dazu und lachte leise auf. »Er wird es dir bestimmt irgendwann erzählen. Bis dahin bleibst du einfach geduldig.«

»Boo! Du bist echt öde.«, entgegnete ich ihm und verdrehte meine Augen. »Und ich dachte, wir wären Partner in Crime.«, schmollte ich und nahm seine Hand in meine. »Ich kriege es noch früher heraus.«

𝐘𝐎𝐔𝐍𝐆 & 𝐍𝐀𝐈𝐕𝐄 ⇝ 𝑚. 𝑚𝑜𝑢𝑛𝑡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt