017, HES COMING

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»Können wir kurz darüber reden, dass Sebi schon morgen seinen Geburtstag feiert und wir noch immer kein Geschenk für ihn haben?«, warf Toni die Frage in die Runde und schaute uns leicht verzweifelt an. »Das Ding ist auch, dass der Kerl sich auch wirklich nichts wünscht und es uns somit so schwer macht!«, atmete sie aus und fuhr sich durch seine Haare. »Hat einer vielleicht einen Vorschlag?«

»Legen wir einfach für Schuhe zusammen.«, schlug Jakob auch schon vor und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Er ist ein Sneaker Head und könnte sich niemals über Schuhe als Geschenk ärgern.«, sagte er und lächelte als Toni zufrieden mit ihrem Kopf nickte. »Kann einer meinen Vorschlag toppen?«, fragte er und sah jeden einzelnen von uns an.

»Ja.«, meldete sie Mariah zu Wort und ließ ihren Stift fallen. »Wir schenken ihm ein Date mit Evita.«, grinste sie.

»Evita hat ihm schon deutlich gemacht, dass er nicht ihr Typ ist.«, erwiderte ich und fand es schon ein bisschen traurig, dass sie ihm einen Korb gegeben hatte. Sebi hätte tatsächlich eine Freundin verdient, die ihm vom Charakter ähnelte. Evita ähnelte ihm charakterisch sehr, doch leider hatte sie sehr hohe Ansprüche an einen Jungen. Und obwohl Sebi mit seiner Familie im Bonzenviertel wohnte und nicht wirklich hässlich aussah, konnte er ihren Ansprüchen nicht gerecht werden.

»Evita wird es schon bald bereuen.«, hörte ich Lukas neben mir murmeln. »Einer einen weiteren Vorschlag, der keine Menschen beinhalten?«, fragte er und wartete einen Moment bis er seine Frage selbst beantworten konnte: »Schenken wir ihm einfach eine Reise.«

»Wenn er Reisen möchte, dann kann er sich selbst ein Flugticket nach Mykonos holen.«, lachte Sophia und schüttelte ihren Kopf. »Wie wäre es, wenn wir ihm in diesem Jahr die Sneaker holen und im nächsten Jahr holen wir ihm etwas besseres?«, schlug sie vor und bekam sie Zustimmung von allen am Tisch. »Eine Sache geklärt und jetzt kommt die Nächste – Thema Plus One. Es ist klar, dass wir Mädels unsere Freunde mitbringen, aber was ist mit euch Jungs Plus Celia?«

»Nett.«, murmelte ich und blätterte die Seite in meinem Biologiebuch um. »Was soll schon mit uns sein? Lukas und Jakob sind meine Plus Two.«, beantwortete ich ihre Frage und zuckte mit meinen Schultern.

»Könnte Mason nicht kommen?«

»Wie stellst du dir das vor?«, lachte Lukas. »Er kann nicht einfach ins Ausland fliegen, wenn ihm gerade danach ist. Die zweite Liga läuft noch, daher sind die Chancen für eine Reise ins Ausland sehr gering.«, erklärte er und hätte es nicht besser erklären können.

»Kaum zu glauben, dass du einen englischen Fußballer quasi datest.«, sagte Chiara und schin sich anscheinend für mich zu freuen, was ich echt zu schätzen wusste. Und das, obwohl sie er seit fast zwei Monaten unsere Schule besuchte.

»Ja! Und wenn er viel bekannter wird, können wir sagen, dass wir mit der Freundin von ihm befreundet sind.«, scherzte Saskia und brachte fast jeden am Tisch zu lachen. »Kleiner Scherz, aber ich freu mich wirklich für dich.«

»Du kannst dich nicht für etwas freuen, was noch nicht ist.«, kommentierte Mariah und grinste. »Wie wollen die zusammen sein, wenn sie sich insgesamt nur zwei bis dreimal gesehen haben?«

Es sind nach meinem Geburtstag schon mehrere Wochen vergangen und je öfter Mason und ich miteinander telefonierten, desto öfter tauchte auch die Frage auf, wann wir uns das nächste Mal wiedersahen. Er hatte viel in England zutun und bei mir hing alles von meinen Schulferien ab, die ich in einer Woche schon hatte. Leider wollten meine Eltern die erste Woche in Spanien verbringen und die zweite Woche verbrachten wir wohl in Frankreich oder auch Belgien.

Ich traute mich nicht wirklich meinen Vater zu fragen, ob ich die eine Woche bei Mason verbringen durfte, da ich seine Meinung über Mason nicht wirklich kannte.

Er und ich sprachen nicht wirklich viel über meine Freundschaft zu Mason, aber wenn Maman seinen Namen auch nur erwähnte, gab er abfällige Kommentare von sich.

Deshalb hielt ich das nächste Treffen für fast unmöglich.

»Apropos Mason.«, grinste Mariah und zeigte auf mein Handy, dass stumm auf dem Tisch klingelte.

Überrascht darüber, dass er mich tagsüber anrief, nahm ich den Anruf entgegen und schaute mich nach einem Lehrer um, der meine Mobile License abnehmen könnte. Bevor ich ihn auch nur begrüßen konnte, kam er mir zuvor: »Ich hab was wirklich dummes getan, Cecilia.«

»Was genau hast du getan?«, fragte ich verwirrt und wusste, das es etwas ernstes sein musste, da er mich Cecilia nannte.

»Es kann vielleicht sein, dass ich spontan ein Flugticket nach Deutschland geholt habe und jetzt schon am Flughafen stehen. Und es kann auch sein, dass mein Flieger in fast fünf Minuten abhebt und ich in Eineinhalb Stunden in Dusseldorf lande und ich ab da nicht mehr weiter weiß wie ich zu dir komme.«, gestand er mir und hörte sich leicht verunsichert an. »Hört sich dumm an, oder?«

»Sehr sogar.«, seufzte ich und wusste nicht, was ich in der Situation tun sollte. Aber innerlich fand ich es ziemlich süß, dass er sich extra ein Flugticket geholt hatte, obwohl er noch Spiele zu spielen hatte. »I-Ich komme dich abholen.« Sofort schauten mich meine Freunde mit großen Augen an und ich sah, wie Sophia und Toni sich die Hände vor dem Mund legten.

»Sicher? Du kannst mir auch einfach–«

»Ja, ich bin mir sicher.«, unterbrach ich ihn leicht kichernd und versuchte von meiner inneren Krise ablenken. Wie sollte ich meinen Eltern nun erzählen, dass Mason spontan hierher kam und ich dafür die restlichen Stunden schwänzen musste, um ihn abholen zu können. »Wir sehen uns nachher.«, beendete ich die Unterhaltung und schaute meine Freunde ebenfalls mit großen Augen an. »Mason kommt.«

»Was machst du dann noch hier? Verschwinde!«, rief Toni auf. »Ich deck dich bei den Lehrern, aber jetzt geh!«

»Ich kann ihn so nicht abholen!«, rief ich zurück und sah an mir herunter.

Genau in dieser Woche hatte mich meine Periode überrascht und wenn ich sie hatte, kleidete ich mich wie der letzte Penner. Ein Jogginghose und ein Hoodie in dem ich schon fast schwitzte. Da ich darunter nur ein Top an hatte, behielt ich meinen Hoodie an. Lieber lief ich in einem Hoodie durch die Schulgänge als in einem Top. Und geschminkt hatte ich mich heute auch nicht.

»Du siehst gut in deinem Penner Outfit aus!«, sagte Sophia und diskutierte so lange mit mir bis sie mir dann ihre Wimperntusche gab. »Du bist sowas von verliebt in ihn.«

»Das ist kein Geheimnis mehr.«, lachte ich leicht, während ich meine Wimpern durch die iPhone Kamera tuschte.

»Du willst für einen Jungen wirklich die nächsten Stunden schwänzen?«, fragte Jakob mich und hob ungläubig seine Augenbrauen. »Sicher, dass er es wert ist?«

»Du musst weiter denken, Jakob. Wenn sie bei ihm bleibt, wird sie eine erfolgreiche Designerin, heiratet ihn und erbt sein Geld, falls er frühzeitig sterben sollte.«

»MARIAH!«

»Was? Ist doch so.«

𝐘𝐎𝐔𝐍𝐆 & 𝐍𝐀𝐈𝐕𝐄 ⇝ 𝑚. 𝑚𝑜𝑢𝑛𝑡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt