Kapitel 2

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07:32. Fast pünktlich im Büro angekommen - kleine Verspätungen sind ja bekanntlich schick. Minimale Abweichungen vom Plan kann ich einigermaßen ertragen. Wäre ich 15 Minuten oder noch später gekommen, dann hätte ich mich deutlich mehr hineingesteigert.

Auf dem Weg in mein Büro mache ich einen Abstecher zur Kaffeebar. Als hätte ich es nicht geahnt, werde ich schon mit einem vielsagenden Blick von Marina begrüßt.
Marina.
Tolle Frau.
Sie ist das perfekte Beispiel dafür, dass aus Kollegen echte Freunde werden können. Sie hat ein Jahr vor mir in der Firma gestartet und wurde mir an meinem ersten Tag zur Seite gestellt, um mir alles zu zeigen. Relativ schnell wurde aus einem kollegialen Verhältnis eine echte Freundschaft. Heute zählt sie zu den wichtigsten Personen in meinem Leben. Sie hat sich erstaunlich schnell in mein sonst sehr verschlossenes Herz geschlichen. So schnell, dass es mir unheimlich ist.

Sie ist der Wahnsinn. Wahnsinnig hübsch, wahnsinnig klug und wahnsinnig lustig.
Apropos lustig ...
„Na Schlafmütze, auch schon da?"
Marina hat Spaß daran, meinen inneren Monk fertig zu machen. Zu unserem Morgenritual gehört es, um 7:30 mit einem Kaffee in den Tag zu starten, bevor wir an die Arbeit gehen.
„Reizend wie immer meine Liebe. 2 Minuten später zählt doch fast noch als pünktlich." erwidere ich mir einem charmantem Augenzwinkern. Sie zieht die Augenbrauen hoch „Aber auch nur fast. Und hör auf so zu zwinkern, oder hast du eine Bindehautentzündung?" ok. Wow. Das war zu viel für einen Montag Morgen.

Ich bestelle mir einen Kaffee und wir machen uns gemeinsam auf den Weg in unser Büro, wo wir uns an unsere Schreibtische setzen. Wir teilen uns mit noch zwei weiteren Kollegen ein 4er Büro, bzw. Eigentlich nur mit einer, denn Person Nummer 4 hat uns vor kurzem leider verlassen. Henry war super nett und hatte fachlich wirklich was auf dem Kasten. Das hat aber auch die Firma gecheckt, weshalb er vor kurzem befördert wurde und daher das Team verlassen hat.

Ich genehmige mir einen Schluck von meinem Kaffee und lese meine Mails, die seit Freitag Nachmittag rein gekommen sind. Wer zum Teufel arbeitet denn bitte Freitag nach 16 Uhr? Und da ist noch eine von Samstag ... manche Kollegen nehmen ihre Arbeit im wahrsten Sinne des Wortes mit nach Hause.
Der erste Arbeitstag der Woche vergeht dank einiger Termine wie im Flug: Präsentationen, Projektplanung, Kundentermine und und und. Und dann ist es endlich soweit: noch eine halbe Stunde Teammeeting und der erste Tag der Woche ist endlich geschafft!

Coworker - ManxManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt