Coworker - ManxMan

Kapitel 16

Ich öffne meine Augen langsam, während ich mich nochmal in meinem Bett umherwälze und langsam zu mir komme.
11:00 Uhr - Sonntag.
Nach meiner Flucht am gestrigen Abend habe ich mir in meiner Wohnung noch ein Glas Wein eingeschenkt. Das Glas war wohl zu viel. Mein Schädel brummt etwas. Dennoch stehe ich langsam auf, nehme eine schnelle Dusche und gönne mir meinen ersten Kaffee des Tages mit einem Nutella-Toast. Perfekt für einen Kater-Tag wie heute!

Auf der Couch liegt mein Smartphone, als ich meine Nachrichten überfliege fällt mir eine Nachricht von Marina auf.

M: Hello. Wo warst du gestern so plötzlich
M: schläfst du noch?
M: Lust auf Raclette heute Abend? Mal wieder etwas quality Time verbringen.
M: Hallo?

Raclette klingt ja ganz nett. Eigentlich wollte ich heute entspannen, doch da wir kommende Woche sowieso Betriebsurlaub haben wegen der Feiertage habe ich da noch genug Zeit zum allein sein.
Ich sage kurzentschlossen zu und lege mein Handy beiseite.
Jetzt erstmal noch ein Nap.

...

Punkt 19 Uhr stehe ich vor Marinas Wohnung. Als sie die Tür öffnet zieht sie mich in eine herzliche Umarmung und lässt mich eintreten. Sie ist überraschend schick angezogen für einen Raclette Abend zu zweit. Ich gehe an ihr vorbei in die Wohnung und dort befinden sich sicher 20 Personen. Und es läuft laute Musik. Sehr laute Musik.

„Das verstehe ich aber nicht unter einem entspannten Raclette Abend."
„Jaja aber sonst wärst du doch nie gekommen! Los komm schon, du warst gestern schon so früh weg."
Da liegt sie goldrichtig. Meine soziale Batterie war nach gestern schon leer. Sie weiß, dass ich mich nach solchen Tagen eigentlich gerne mal zurückziehe, hat diesmal aber ihre eigenen Bedürfnisse über meine gestellt.

Okay. Also wieder Alkohol. Mein Körper wird es mir wohl nicht unbedingt danken. Here we Go again.
Ich mische mich unter die Menschen, einige kenne ich bereits von früheren feiern von Marina. Einige Kollegen sind auch da und die Stimmung wirkt ausgelassen. Ich unterhalte mich gerade mit jemandem als ich eine Hand auf meiner Schulter spüre. Ich drehe mich um und sehe David vor mir. Er sieht wie immer gut aus, viel zu gut.

„Hey du, schön dich direkt zweimal an einem Wochenende zu sehen" er zwinkert mir zu. Warum zwinkern immer alle? Gut, ich Zwinker
Ja auch gerne mal, aber seit neuestem zwinkert jeder ständig.
„Können wir nachher mal reden?..." okay, das überrascht mich. Ich überlege kurz und nicke dann. Daraufhin dreht er sich um und geht wieder.
Okay - komischer Kerl. Ich kann es nicht oft genug betonen.

Es vergeht sicherlich eine Stunde und als ich gerade mit Marina einen Shot gekippt habe taucht David wieder in meinem Blickfeld auf. Er deutet auf den Balkon und verlässt das Wohnzimmer.
Okay, dann wollen wir mal. Ich trinke noch einen Shot - vielleicht verleiht er mir mehr Standfestigkeit - und betrete kurz darauf ebenfalls den Balkon.

Mein Plan: David freundlich aber mit Nachdruck zu signalisieren, dass ich zwar schwul bin aber nicht interessiert an ihm bin.