Kapitel 7

447 27 0
                                    

Der Abend war super. David ist wirklich cool drauf.
Und ich meine, was ist schon dabei, mit einem Kollegen nach Feierabend eine Pizza zu essen? Und ein Glas Wein. Oder eher drei? Ich mag es, dass David auch eher der Weintrinker ist. Ich hasse Bier. Ich habe den ganzen Abend keinen Gedanken mehr daran verschwendet, wie unlogisch dieses Verhalten für mich ist. Ich kenne ihn 5 Tage, er ist komisch und einer der Art Menschen, die ich normalerweise meide ...

Wir unterhalten uns ausgelassen. Ich gebe auch Dinge über mich Preis, jedoch bleibe ich an der Oberfläche, denn für alles weitere kennen wir uns eindeutig zu kurz. Es ist dennoch erschreckend, wie schnell wir uns angefreundet haben. Ja, ANGEFRREUNDET! Auch wenn es untypisch für mich ist, mit Marina hat das ja auch schon so funktioniert, vielleicht sind sich die beiden dahingehend einfach ähnlich. Anders kann ich es mir nicht erklären.

Ich weiß jetzt, dass er wegen dem Job alleine hierher gezogen ist. Er hat hier niemanden außer seine Schwester, sie wohnt wohl auch hier in der Stadt.
Außerdem ist er, ebenso wie ich, sportbegeistert. Na gut, das hätte ich bei DIESER Figur auch erwartet.
Wir unterhalten uns über Gott und die Welt, bis sein Telefon klingelt.

„Hey süße... nein, ich bin noch mit einem Kollegen unterwegs... ja ... ja ich weiß, aber das war spontan.... Okay, machen wir so ... ich dich auch, Bye."
Süße. ich dich auch. Okay Nolan, 100 Punkte für dich, er ist definitiv hetero UND vergeben.
„Entschuldige, Frauen eben. Ich denke, wir sollten langsam los." ich nicke, wir teilen die Rechnung und machen uns auf den Weg nach Hause.

Als wir an der U-Bahn ankommen und uns verabschieden, zieht ,ich David in eine Umarmung. Wow - was passiert hier? Reiß dich zusammen, wir sind Freunde. Und normalerweise umarme ich nicht mal Marina, obwohl wir uns seit Jahren kennen. Diese Umarmung fühlt sich unerwarteterweise nicht so unangenehm an, wie ich erwartet hätte. Das Gefühl von Wärme, das mich umhüllt, versuche ich zu ignorieren. Ich erwidere die Umarmung und spüre Aufregung in mir aufsteigen. Wir lösen uns nach einigen Sekunden.

„Ok, also dann ... schönes Wochenende." beginne ich das Gespräch.
„Ja, mach's gut! Bis Montag im Büro. War schön mit dir". Bei dem letzten Teil hat er ein liebevolles Lächeln aufgesetzt.
Ich schmelze.
Ich drehe mich um und steige direkt in die Bahn ein.
Was war das?
Warum fühle ich dieses vertraute Gefühl? Woher kommt diese Wärme? Es ist November, es sollte viel kälter sein. Ich muss Grenzen ziehen. Ich darf nicht zulassen, in eine Schwärmerei zu geraten, die für mich nicht gut enden wird. Er ist Hetero und vergeben. UND MEIN KOLLEGE!!!

Außerdem könnte er mich nur für seine Zwecke ausnutzen. Vielleicht schmiert er mir nur Honig ums Maul und lässt mich dann wieder fallen. Oder er will sich seinen Büroalltag ein wenig auflockern.
Ich muss mich dringend ablenken. Ich brauche Ablenkung. Und dafür ist das kommende Wochenende doch perfekt.
Ich sperre diesen Abend aus meinem Kopf und starte mein Wochenende mit einem komischen Gefühl im Bauch.

Coworker - ManxManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt