Kapitel 27

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Nach weiteren 5 Minuten, in denen ich nicht auf seine Worte antworte, löst er sich langsam von mir.
Seine Hand greift nach meinem Kinn, er hebt es an, sodass wir uns direkt ansehen.
„David ..."
„Keine Angst Nolan. Ich werde dich nicht küssen. Wenn du willst, dass wir Kollegen bleiben, dann sag es einfach. Dann werde ich mich weiter fern halten. Dann musst du solche Aktionen wie am Donnerstag in der Bar aber auch unterlassen.  Wenn du aber mehr willst. ich meine wirklich mehr .." er kommt meinen Lippen immer näher

„... dann werden wir beide verdamt viel Spaß haben. Aber ich weiß nicht, wie lange ich mich dann noch zurückhalten kann. Ich will dich, Nolan." Oh das ist so sexy, mein Körper reagiert auf diese Worte. Das bleibt auch David nicht unbekannt dann er fährt mit seiner Hand meinen Oberkörper hinab als er sagt „... und wie es aussieht, willst du mich auf" während er über meine durchaus sichtbare Mitte federleicht streicht.

So viel zum Thema er kommt mir nicht näher. Er spielt mit meiner Grenze und das weiß er. Und so sehr es mich erregt umso unangenehmer ist diese Situation.

Es kostet mich meine gesamte Beherrschung nicht wieder sofort all meine Vernunft über Bord zu werfen. Aber soll ich es tun?
„Ich will kein Objekt sein, David. Dafür bin ich zu gut. Ich will keinen Spaß, ich will jemanden auf den ich mich verlassen kann." Die Worte kommen aus meinem Mund, bevor ich den Gedanken zu Ende gedacht habe.

„Ich hab es dir doch schon einmal gesagt. Ich spiele gerne, aber nur mit einer Person. Ich will dich nicht flachlegen und dann wegwerfen. Ich will herausfinden, was das hier ist. Wer weiß, was aus uns werden kann? Und bis wir das herausgefunden haben spricht doch nichts gegen etwas Spaß."
Dieses flüstern ist wirklich heiß, er weiß genau, wie er seine Stimme einsetzen muss um so zu wirken, wie er das möchte.
Und er hat Recht.

„Ich habe Angst davor, zu vertrauen David. Mein ganzes Leben lief so ab. Schule, Abitur, Studium, Job. Feste Strukturen helfen mir, mein Leben unter Kontrolle zu halten. Ich hatte natürlich Beziehungen, hab Erfahrungen gesammelt aber irgendwann habe ich solche Dinge aus den Augen verloren, weil ich Angst habe, auf andere zuzugehen. Mein Job ist mir wichtig, aber mein Leben ist so wahnsinnig ernst und erwachsen. Ich habe verlernt einfach das zutun, was ich tun würde. Ich denke mir immer: Was wäre wenn? Welche Konsequenzen könnte das alles haben? Könnte ich verlassen werden? Und das hindert mich. Immer und immer wieder." Diese Worte haben mich viel Mut gekostet, auch wenn ich in der Bar schon mal ähnliches gesagt habe - da war ich allerdings betrunken.

Wir sehen uns einfach an für einen Moment, ehe David vorsichtig nach meiner Hand greift, unsere Finger verschränken sich ineinander. Mir wird warm ums Herz. „Vertrau mir, Nolan. Ich zeige dir, wie viel Spaß wir zusammen haben können." er grinst mich breit an. So ein Idiot. Ein heißer Idiot.
Ich muss nun ebenfalls grinsen und schüttle meinen Kopf. „Oh David, du machst mich echt fertig. Okay, ich versuche mich irgendwie auf das hier, was das auch immer ist, einzulassen ohne durchzudrehen. Aber nicht heute, ich merk immer noch den Alkohol von Donnerstag, ich würde gerne langsam nach Hause fahren." „Spielverderber" David verdreht die Augen und gibt mir einen kurzen Kuss auf die Stirn.

...

Nach unserem Date, wenn man das so nennen kann, haben wir uns auch im Büro wieder angenähert. Es ist also alles wieder so wie vorher. Ich spüre die Spannung zwischen uns zunehmend. Und ich gebe zu, es ist aufregend sich im Büro heimliche Blicke auszutauschen oder sich unbemerkt zu berühren. Ich habe das Gefühl etwas verbotenes zu tun. Aber das macht es nicht weniger aufregend. Wie man sieht schaffe ich es momentan ganz gut, einfach alles auf mich zukommen zu lassen.

Bisher haben wir uns aber weiterhin zusammengerissen. Mehr wie Blicke und kurze Berührungen ist nicht passiert. Unser letzter Kuss ist viel zu lange her. Manchmal bekomme ich das Gefühl, David will die Spannung zwischen uns möglichst lange aufrecht erhalten. Wir haben uns nämlich auch außerhalb der Arbeit nicht mehr gesehen, seit wir vor mittlerweile zwei Wochen unser Date hatten. Dafür telefonieren wir häufig am Abend.
Ich würde sagen, wir kennen uns mittlerweile ziemlich gut, es fällt mir leichter ihm zu vertrauen und auch im Alltag sind wir auf einer Wellenlänge.

Coworker - ManxManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt