Kapitel 51

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Während wir das Eis vernichten - diesmal jeder mit seinem eigenen Löffel, wie es sich gehört - hat David über meinen Netflix-Account einen Film gestartet. Irgendwas Thriller-mäßiges, soll mir Recht sein solange es keine Komödie oder Schnulze ist. Ich bin eigentlich relativ entspannt, was Filme angeht, aber die eben genannten Genres sind so gar nicht meins.

Der Film schreitet weiter voran und wir machen es uns auf der Couch gemütlich, mein Kopf liegt auf seinem Oberschenkel und er spielt mit seinen Händen immer mal etwas an meinen Haaren herum. Generell ist der Abend bisher perfekt und meine Gefühle David gegenüber werden, je länger wir einfach zusammen sind, immer klarer. Wir liegen hier, als wären wir bereits ein Paar. Aber genau das bereitet mir Bauchschmerzen, ist das alles nur Illusion? Dichte ich mir gerade das für mich beste Szenario zusammen? Einfach, weil ich glücklich sein will?

Ob er eine Beziehung führen will?
Ist er der Typ für Beziehungen?
Oder trifft er zwar nur mich aber ist trotzdem kein Mensch für feste Bindungen?
Zerbrich dir nicht den Kopf, Nolan. Wenn dich das alles interessiert, dann musst du ihn wohl oder übel darauf ansprechen.
Aber nicht heute Abend. Heute will ich einfach seine Nähe genießen und nicht an ernsthafte Gespräche denken.

Irgendwann als der Film zu Ende ist, merke ich die in mir aufsteigende Müdigkeit. Da ich nicht auf der Couch einschlafen will setze ich mich auf und strecke mich einmal ausgiebig, während mir ein langgezogenes Gähnen entweicht.

Bevor ich aufstehe lehne ich mich nach vorne zu David und hauche ihm einen kurzen und sanften Kuss auf die Lippen und als ich mich wieder zurückziehen will legt er seine Hand in meinen Nacken und vertieft den Kuss mit deutlich mehr Druck und Leidenschaft. Dagegen war mein Kuss eben fast schon lächerlich. „Darauf habe ich die ganze Woche gewartet, so leicht lasse ich dich nicht davon kommen" haucht er. Wir bewegen unsere Lippen synchron und nach kurzer Zeit streift Davids Zunge über meine Lippen, woraufhin ich ihm den Einlass gewähre. Ich spüre das Verlangen in diesem Kuss, wie er sich von Sekunde zu Sekunde intensiviert und unkontrollierter wird, wilder. Meine Hände wandern seinen Oberkörper hinab und wandern auf seine Oberschenkel.

„Sollen wir das nicht ins Schlafzimmer verlegen?" Murmel ich in den Kuss hinein. Anstatt zu antworten steht David während wir uns weiterhin Küssen auf und zieht mich dadurch, dass seine Hände noch immer in meinem Nacken sind mit nach oben. Dann unterbricht er diesen Wahnsinns Kuss und erwidert doch noch „Nach dir." und deutet Richtung Flur. Ich wende mich von ihm ab und laufe langsam voraus, nehme Davids Hand um ihn hinter mir her zu ziehen ins Schlafzimmer.

Ich öffne die Tür zum Schlafzimmer und will mit meiner freien Hand den Lichtschalter betätigen, als ich leicht gestoßen werde. Hallo? Geht's noch?
David dreht mich an der Hand, die noch immer seine halt mit einem Ruck um, sodass ich ein paar Schritte nach hinten stolpere und schließlich an der Tür meines Kleiderschrankes Halt finde. Er drückt sich an mich, sodass ich kaum noch Spielraum für Bewegungen habe und küsst mich wieder leidenschaftlich. Durch unseren engen Körperkontakt spüre ich deutlich seine Beule, wo kommt diese denn so schnell her? Aber genauso wird er  wohl meine spüren, diese ist nämlich sicherlich in ein paar Momenten ebenfalls nicht mehr zu ignorieren.

Davids rechte Hand wandert wieder nach oben zu meinem Hals, doch dann passiert etwas das ich nicht erwartet hätte, denn er drückt leicht zu.
Will er mich umbringen? Habe ich ihn doch zu sehr provoziert vorhin?
Ich merke, wie ich schlechter Luft bekomme, weshalb ich ihn erschrocken anstarre.
Was soll das? Ich bekomm leicht Panik, schnappe nach Luft.

„Wage es nie wieder mich scharf zu machen und dich dann im Bad einzusperren um duschen zu gehen" raunt er mir ins Ohr. Das ist sein Problem? Er will mich dafür bestrafen, dass ich ihn vorhin etwas provoziert habe?
Okay, das rückt das hier alles in ein komplett anderes Licht. Mir ist noch immer nicht wohl bei dieser Situation aber mein Schrecken von eben hat sich in pure Aufregung und Spannung gewandelt. Er lockert seinen Griff etwas bevor er wieder den Druck erhöht. Ein ersticktes Stöhnen entflieht meiner Kehle, als er sich gleichzeitig wieder mehr gegen mich presst wodurch unsere Mitten heftig aneinander reiben. Wie kann eine bedrohliche Situation so schnell in erotisch umspringen? Ich weiß gar nicht wie mir geschieht und warum mich diese Situation plötzlich so erregt.

Was wird er als nächstes tun?

Coworker - ManxManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt