Epilog

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Wir haben Sommer.
Endlich Urlaub, endlich raus aus der Stadt und ab ans Meer. Darauf habe ich schon sehr lange gewartet.

Ich laufe am Strand entlang, als die Sonne schon am untergehen ist, es war eine gute Idee, alleine herzukommen. Hier kann ich einfach ich sein, meinen Gedanken nachgehen und frei sein. Ich spüre die frische Brise, den feinen Sand unter meinem Füßen und das Meeresrauschen.

Ich bin einfach ein Mensch der gerne alleine ist. Oft bin ich lieber alleine als mit jemandem zusammen.

Als es allmählich dunkel ist gehe ich zurück ins Hotel. Dort angekommen nehme ich erstmal eine Dusche, um den Sand auf meinem Körper loszuwerden. Dann bestelle ich was beim Zimmerservice, ich habe mich heute für Pizza entschieden. Als diese mir gebracht wird bringe ich das Essen auf den Balkon, wo ein Außenbett steht, welches mit Lichterketten ausgestattet ist, die bereits warm leuchten.

Dann ist er endlich da.
David war im Hotelgym, hat dort scheinbar auch geduscht weil er frische Kleidung anhat und seine Haare nass sind. Er geht langsam in meine Richtung, legt dabei seine Tasche auf dem Sofa ab.
„wartest du schon lange?" fragt er und seine Augen werden groß als er die Pizza sieht. Sein Mund formt sich zu einem O.
„Nein das Essen kam gerade erst, alles gut lass uns essen es ist schon spät" ich drücke ihm einen Kuss auf die Wange als er an mir vorbei auf den Balkon tritt.

Nach dem Essen haben wir uns auf das Außenbett gekuschelt, ich liege auf der Seite, David hinter mir. Mein Kopf ruht auf seinem Unterarm während er mit dem anderen arm ein Buch hält und liest. Ich sehe einfach in die Ferne, nehme das Rauschen des Meeres war und versinke in meinen Gedanken.

Ich schweife ab und denke darüber nach, was in den vergangenen Monaten alles geschehen ist. David ist in mein Leben getreten und hat dabei allmählich eine Krise in mir ausgelöst, eine Krise die wichtig war und über die ich heute dankbar bin.
Er hat mich an meine Grenzen gebracht, diese immer wieder überschritten, meine Regeln missachtet und mein Leben dadurch um einiges wertvoller gemacht.
Ich arbeite nach wie vor viel, nehme mir aber mittlerweile bewusster Auszeiten für mich. Gehe wieder regelmäßig zum Sport und suche mehr Kontakt zu den Freunden, die ich habe.

Und David. Er hat mir eine neue Art gezeigt, jemanden zu lieben. Er war es wert, all meine Schutzmauern einstürzen zu lassen. Er bringt mich auf dei Palme und macht mich gleichzeitig zum glücklichsten Mann auf dieser Welt.

Die Kollegen wissen mittlerweile von uns. Das ist zwar mehr ausversehen passiert aber heute ist es okay so. Dadurch können wir nun offen mit unserer Liebe umgehen, wobei wir auf der Arbeit selten körperlichen Kontakt suchen. Ich habe die Regel aufgestellt, dass die Hosen oben blieben während der Arbeitszeit, das eine mal war zwar absolut der Hammer aber ich wäre vor Scham am liebsten im Boden versunken.

Außerdem gehe ich seit ein paar Monaten zur Therapie. Nachdem ich sicher noch 2-3 Panikattacken hatte, hat sich David Sorgen gemacht und mich gefragt, ob ich es nicht probieren will.
Es ist angestrengten, aber ich merke, dass mir die Sitzungen helfen. Ich habe bereits jetzt vieles über mich und meine Vergangenheit gelernt, das ich jetzt verarbeiten will.

Und so liege ich hier, in einem schönen Hotel am Meer im Arm des Mannes, der mir die Welt bedeutet. Und ich könnte mir nichts schöneres vorstellen.
„Ich liebe dich, David."
„Ich liebe dich, No"

Coworker - ManxManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt