Kapitel 54

312 18 0
                                    

Ich wache auf, aber nicht von Sonnenstrahlen in meinem Gesicht oder weil sich jemand sanft an mich kuschelt und mich wach-küsst. Leider. Stattdessen ist es der Hund der Nachbarn über mir, der gerade scheinbar alleine zuhause ist und deshalb das ganze Haus zusammenbellt. Ich liege mit dem Rücken zu David, daher drehe ich mich langsam um - mal sehen, ob er schon wach ist.

Fehlanzeige. Der schläft wie ein Stein, hört der denn nicht den Hund bellen?
So gerne ich jetzt gerne derjenige wäre, der ihn wachküsst, entscheide ich mich dafür ihn weiterschlafen zu lassen. Eigentlich will ich gar nicht aufstehen, nach unserer „Unterhaltung" letzte Nacht würde ich am liebsten gar nicht mehr von seiner Seite weichen.
Ich krabble dennoch langsam aus dem Bett, gebe mir Mühe dabei, den Schlafenden nicht zu wecken. Leise verlasse ich das Schlafzimmer und schließe die Tür hinter mir und atme erstmal kurz durch. Wie spät haben wir? Mein Handy lag nicht auf dem Nachttisch, daher vermute ich es im Wohnzimmer, wo ich es auch tatsächlich finde. 08:30. Danke Nachbarshund.  Jetzt, da ich sowieso wach bin kann ich auch schon mal Essen vorbereiten.

Aus allem, was ich in der Küche noch so übrig hatte - was, nachdem ich ja einige Tage nicht zuhause war zugegebenermaßen nicht sonderlich viel war - habe ich Frühstück vorbereitet. Jetzt muss nur noch David aufwachen. Soll ich ihn doch wecken? Mittlerweile haben wir 09:15 Uhr, aber vielleicht ist er ein Langschläfer? Außerdem war er nach unserer gestrigen Aktion sicherlich erschöpfter als ich. Wie lange er wohl nach derartigen Aktivitäten Zeit braucht, um sich zu erholen? Nicht, dass ich direkt wieder Sex haben wollen würde, aber rein hypothetisch würde ich das schon gerne wissen.
Bei dem Gedanken daran regt sich direkt etwas in meiner unteren Körperhälfte.

Na toll. Sind wir jetzt wieder 14, Nolan? Wie leicht kann man bitte erregbar sein. Seit David ist das zwar keine Seltenheit mehr, aber ich kenn mich eigentlich nicht so ... sensibel. Ich starre aus dem Küchenfenster nach draußen.

Arme um meine Hüfte reißen mich aus meinen Gedanken - endlich ist er wach. Ich hab nämlich ganz schön Hunger. Ich lehne meinen Oberkörper gegen  seinen und lasse meinen Kopf nach hinten auf seine Brust fallen.
„Morgen, du hast Frühstück gemacht?" brummt er in mein Ohr. „Ja, konnte nicht mehr schlafen, wegen dem Hund." „welcher Hund?" Sein Ernst? Er hat wirklich einen tiefen Schlaf. Anstatt zu Antworten drehe ich mich in seinen Armen um und lege meine Hände auf seine BRust, schaue ihm in seine Augen. „Kaffee?" ich lächle ihn an. „Kaffee!"

...

Wir haben gemütlich gefrühstückt und uns über alles mögliche unterhalten. Ich mag es, dass wir manchmal auch über ganz belanglose Dinge reden können, ohne, dass sich einer deshalb langweilt. Er hört sich sogar brav meine Ausführungen über die neuen Animes, die für die Sommer-Season angekündigt sind an und fragt interessiert nach. Ebenso verfolge ich angeregt seine Ausführungen über seine Schwester, die scheinbar recht anhänglich ist - sie hat ihm nämlich seit wir uns gestern getroffen haben knapp 10 Nachrichten gesendet und 4 mal angerufen, weil er auf diese nicht reagiert hat. Da fällt mir ein, dass ich meiner Mum gar nicht geschrieben habe, dass ich gut zuhause angekommen bin.

„Ich ruf kurz Zuhause an, dauert nicht lange" informiere ich David, der daraufhin nickt. Ich greife nach Meinem Handy und wähle die Nummer meiner Mum, welche nach wenigen Momenten abhebt.

N: Hi Mum, sorry dass ich gestern nicht mehr geschrieben habe, ich hab's total vergessen.
M: Nolan Schatz, kein Problem - warst wohl sehr beschäftigt?
N: Eh ja, so könnte man es sagen. Ich habe wohl einen deiner Tipps befolgt.
M: Oh, ich verstehe, sprich nicht weiter. Genieß deine Zeit mit David. Grüß ihn unbekannterweise von mir.
N: Mum! Das ist super peinlich. Ich melde mich wieder, bis dann.

Ich lege auf und merke, dass ich wohl total rot angelaufen sein muss.
„Und erzählst du mir was so super peinlich war?" David zwinkert mir zu und grinst.
„Ich soll dich von meiner Mum grüßen, sie ist manchmal so peinlich." Ich lege die Hände auf mein Gesicht. Was er jetzt wohl von mir denkt, weil meine Mum von ihm weiß?
„Grüß sie doch einfach beim nächsten Mal zurück. Als was hast du eigentlich von mir erzählt?"
Cool bleiben, Nolan. Diese Frage ist eigentlich leicht zu beantworten, aber ich weiß worauf er hinauswill.

Coworker - ManxManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt