Kapitel 37

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Der Abend verläuft relativ entspannt, denn traditionell findet am ersten Abend der Tagung ein gemütliches Get-together in der Hotelbar statt. Christopher legt auch immer ein paar Gesellschaftsspiele parat, falls jemand Lust darauf hat.
Wir tauschen uns unter den Kollegen aus und entspannen etwas, da der heutige Tag doch sehr anstrengend war.

Erst Arbeit, dann 1 Stunde Anfahrt zum Hotel, Programm, mein Spaziergang mit David und jetzt wieder Programm. Der Spaziergang war mein bisheriges Highlight dieses Wochenendes. Trotz meines Bedürfnisses ihm nahe zu sein versuche ich vor den Kollegen eine gewisse Distanz zu wahren. Ich hasse Gerüchte und da jeder weiß, dass ich schwul bin möchte ich nicht, dass sich irgendjemand etwas auf mich und David einbildet. Das gehört meiner Meinung nach einfach nicht auf die Arbeit. Und ich finde dieses Versteckspiel nach wie vor durchaus reizvoll.

Nur muss ich leider mittlerweile immer mehr mit meiner Beherrschung kämpfen. Wann bin ich so leicht erregbar geworden?

Ein Flüstern in mein Ohr beim Abendessen oder eine unauffällige Hand auf meinem Oberschenkel reichen aus, um in mir die wildesten Fantasien loszutreten. Und dann beginne ich, mir irgendwelche Szenarien vorzustellen, zu denen wir am besten weit weg von anderen Menschen sein sollten und dann wird mein kleiner Freund hier direkt zum Problem. Verräter. Dem ist es nämlich egal, ob ich gerade in mitten meiner Kollegen am Tisch sitze. Bisher bin ich zum Glück unentdeckt geblieben, ich sollte mich also besser zusammenreißen.

Als mein Problem sich zum Glück von selbst wieder gelöst hat Lichten sich in der Bar langsam die Reihen. Es ist nur noch knapp ein Viertel der Kollegen hier in der Bar, wir haben aber auch bereits 23 Uhr. Ich beschließe auch nach oben zu gehen, David und zwei andere Kollegen unterhalten sich angeregt - nein, wir waren nicht den ganzen Abend zusammen, das wäre viel zu offensichtlich. Ich winke also der Gruppe aus der Ferne zu, verabschiede mich von den Kollegen, mit denen ich am Tisch saß und mache mich auf den Weg zum Aufzug. Im Zimmer angekommen nehme ich noch eine kurze Dusche, ehe ich mich mit meine, Handy ins Bett fallen lasse.  David hat geschrieben.

D: Schlaf gut <3 soll ich hoch kommen? ;-)

Ich weiß genau, was du damit andeutest, Mistkerl

N: gute Nacht, wir sehen uns morgen :-*

Coworker - ManxManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt