Kapitel 23

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Leichter gesagt als getan. Ich finde keine Gelegenheit auf ihn zuzugehen. Als wir uns auf dem Flur begegnen und ich keine weiteren Personen entdecken kann schnappe ich mir Davids Hand und ziehe ihn in den nächsten leeren Raum. Ich schließe die Tür und er mustert mich verwirrt.

„Ich habe keinen Sex mit Maurice." sein Blick wechselt in überrascht. Wow, was war das für ein Start in die Konversation?
„Nolan, du bist mir keine Rechenschaft schuldig. Du kannst tun was du willst. Ich hab es verstanden, ich werde dich künftig nicht mehr bedrängen. Ich bin zu weit gegangen, habe deine Grenzen missachtet und habe wohl falsche Schlüsse gezogen." Okay, stop, das geht in die richtige Richtung - aber irgendwie gefällt mir das nicht. Woher der plötzliche Sinneswandel? Bis zum vergangenen Wochenende war doch alles gut. Das muss an seinem Date liegen.

„David ich - ..." „Wir sollten wieder an die Arbeit gehen, ich möchte heute ungern bis abends im Büro bleiben."
Er wendet sich um und macht Anstalten zu gehen da entgegne ich „Hast du ein Date? Mit der Person von letzter Woche?" er hält inne, setzt sich aber direkt wieder in Bewegung, greift nach der Türklinke und öffnet die Tür. Bevor er geht dreht er sich nochmal um „Ich habe kein Date, und letzte Woche hatte ich auch keins. Aber Marina hat nicht anders verstanden, dass ich nichts von ihr will. Also habe ich mir das ausgedacht. Das ändert jedoch nichts an meiner Aussage von eben."

er geht und lässt mich damit hier stehen. Meine Gedanken drehen ihre Kreise und ich merke, wie mir ein riesen Stein vom Herzen fällt. Warum erleichtert mich diese Beichte?
Was soll ich mit dieser Information anfangen?
Und wieso ist er so verdamt abweisend zu mir? Vor einer Woche wollte er mich noch im Büro nehmen und heute will er am besten nicht mal im selben Raum sein. Habe ich schuld? Habe ich mit meinem hin und her ihn einfach genervt und er hat gemerkt, dass er darauf keinen Bock hat?

Ich seufze und beschließe wieder zurück zu gehen. Die Arbeit macht sich nicht von alleine und die Ablenkung kann ich gut gebrauchen. 

Es ist weit nach 16 Uhr und ich halte hier weiter die Stellung. Warum wird die Arbeit nur immer zum Wochenende hin mehr? Alle sind weg und ich nehme im Augenwinkel wahr, wie auch David zusammenpackt.
Ich will das Thema von vorhin nicht so stehen lassen. Aber was soll ich sagen?
Gibt es überhaupt noch was zu sagen?

Bevor ich  meinen Gedanken zu Ende denken kann höre ich ein „schönes Wochenende" und bin alleine im Büro. Toll gemacht, Nolan. Chance verpasst.
Ich seufze und fahre mir mit den Händen durch mein Gesicht. Ich muss mir klar darüber werden, wie ich mit David weiter machen will.
Ich geb es ungern zu, aber ich vermisse ihn diese Woche, wo er so abweisend ist.
Ich habe mich an unsere Spielchen gewohnt, habe die Nähe genossen.

Ich muss für mich eine Entscheidung treffen und egal, wie diese ausfällt, ich muss dazu stehen und es durchziehen, sonst geht das hier noch ewig so weiter.

Coworker - ManxManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt