Der Abend ist relativ mild, dennoch fröstelt es mich etwas, als ich dem Balkon betrete. Als meine Augen die von David treffen ist von Kälte jedoch nichts zu spüren. Ich gehe einen Schritt weiter auf ihn zu, lehne mich an das Geländer des Balkons und schau auf die Lichter der Stadt.
Blickkontakt pack ich jetzt wirklich nicht.
Ich will standhaft bleiben. Ich muss klare Grenzen ziehen. Ich darf nicht einknicken.Als ich links und rechts von mir zwei Hände erblicke brauche ich einen Moment, um die Lage zu verstehen. David steht dicht hinter mir, seine Hände links und rechts von mir abgestützt. Er ist mir schon wieder so nah. Und wieder beginnt mein Widerstand zu bröckeln.
Sonst bin ich nicht so schwach. Wieso jetzt?
„Willst du mir sagen was los ist Nolan?"
Ich will gerade verwirrt nachfragen als er einfach weiter spricht.
„du hältst dich von mir fern. Anfangs nicht aber nachdem wir Pizza essen waren bist du anders gewesen. Ich versteh das nicht."
Hä? Er hat sich doch danach auch von mir fern gehalten. Was ist das denn für eine Logik!„Ich versteh auch so einiges nicht. Als wir essen waren hast du mit einer Frau telefoniert und gestern sagst du mir auf einmal, du bist schwul. Das ergibt keinen Sinn. Außerdem hast du mich auch gemieden nach der Sache im Gym"
„Das Telefonat? Achso, das war meine Schwester. Oh aber Nolan - warst du etwa eifersüchtig?" als er den letzten Satz sagt flüstert er beinahe und ich spüre seine Lippen dicht an meinem Ohr. Ich bekomme direkt Gänsehaut.„David. Wir sind Kollegen. Und du flirtest mit jedem und kommst mir immer so nah. Das geht nicht." wow, ich bin also doch standfest. Ich atme einmal tief durch. David scheint zu überlegen, bevor er weiter spricht.
„Nolan. Ich sag es dir jetzt einmal ganz deutlich. Du machst mich wahnsinnig. Ich weiß nicht, in welche Richtung dieses Verlangen geht aber irgendwas spür ich. Allein diese Nähe gerade kostet mich alles an Beherrschung. Wenn du wüsstest was ich gerade am liebsten tun würde."
Uff. Achso, in diese Richtung geht das also. Dann kann ich ohne schlechtes Gewissen standhaft bleiben, ich steh nicht auf so lockere Nummern.„Okay aber dann wäre das geklärt." ich drehe mich in seinen Armen um und blicke ihm direkt in die Augen. „Ich steh nicht auf One Night Stands David. Mich bekommt man entweder ganz oder gar nicht." ich will mich aus unserer Position lösen, als er mich an den Oberarmen packt und mich nah an sich drückt. Mein Oberkörper und seiner sind vollständig miteinander vereint. Kein Blatt passt mehr zwischen uns.
Seine Lippen kommen näher. „Glaube nicht, ich wäre ein Playboy Nolan. Da täuscht du dich gewaltig. Ich bin dominant und ich spiele gerne. Aber nur mit einer Person. Und die Ausrede mit den Kollegen ist billig. Bring mal etwas mehr Leichtigkeit in dein Leben, kleiner." er haucht mir seine Worte an die Lippen, seine berühren dabei immer wieder die meinen. In mir beginnt es zu brennen.
Leichtigkeit. Wenn er wüsste, wie gerne ich meinen Kopf ausschalten würde und einfach leben möchte. Wie gerne ich neuen Menschen gegenüber offen wäre und eine Chance geben würde. Wie gerne ich auf gute Absichten vertrauen würde.
Seine Worte lösen etwas in mir aus.
Verweigere ich mir selbst die Chance, einfach mal zu leben?
Ist das ein Weg, meine Leichtigkeit wiederzufinden? Einfach vertrauen und ins kalte Wasser springen ohne Rücksicht auf Verletzung?Ich weiß nicht, ob die Shots vorhin mir Mut verliehen haben oder warum ich plötzlich einfach meinen Kopf ausschalte und das tue, wonach mein Körper seit Wochen schreit.
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Coworker - ManxMan
Romance„Los, probier das ist wirklich lecker." fordere ich David auf, als ich den zweiten Löffel voll Eis in den Mund stecke. Anstatt seinen Löffel zu verwenden beugt er sich jedoch vor und drückt seine Lippen auf meine, schiebt mir seine Zunge in den Mund...