Kapitel 21

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Nach diesem Erlebnis im Besprechungsraum war ich komplett überwältigt. Nicht nur von diesem phänomenalen Blowjob sondern auch über mich. Ich hab mich fallen gelassen und einmal nicht nachgedacht. Danach habe ich aber wieder umso mehr gegrübelt. Der innere Zwiespalt wird mittlerweile beinahe unerträglich. Ich merke aber, dass die Seite, die sich zu David hingezogen fühlt momentan die Oberhand gewinnt. Zwar gefällt es mir immernoch nicht, dass wir Kollegen sind, aber ich merke, dass David mir guttut. Ich vertraue jemandem, missachte meine selbst definieren Regeln und tue das, wonach mein Körper sich sehnt. Das kann gar nicht so falsch sein, auch wenn es mir immernoch Angst macht. Ja, doch. David tut mir gut.

Außer jetzt gerade, als ich eben diese Präsentation, an der wir Freitag so ausgiebig gearbeitet haben, vor der Geschäftsleitung halte. In genau diesem Besprechungsraum. Mit 20 Menschen und David, der schon die ganze Zeit schmunzelt. Es fällt mir außerordentlich schwer, professionell zu bleiben. Als ich fertig bin und die Teilnehmer klatschen wackelt David angeregt mit den Augenbrauen. Dieser Kerl. Ich rolle mit den Augen und setze mich auf meinen Platz.

Als David und ich zurück ins Büro laufen verhalten wir uns normal, er schmeißt sich nur an mich ran, wenn grad niemand in Sicht ist. Das rechne ich ihm hoch an, denn ich bin alles andere als bereit für Bürotratsch.

...

Am Wochenende treffe ich mich nach langer Zeit mal wieder mit meinen Studienfreunden in unserer damaligen Stammkneipe. Die meisten sind mittlerweile verheiratet und haben Kinder. Ich bin da eine der wenigen Ausnahmen. Daher werde ich von meinen Freunden auch als ewiger Junggeselle bezeichnet. Und das nur, weil ich seit der Trennung von Maurice keinen Partner mehr erwähnt habe.

Wir sind gerade dabei, hochzeitsfotos von einer Freundin anzusehen als mein Handy vibriert. Es ist David. Mittlerweile haben wir Nummern getauscht.

D: Ich hab mich gerade, als ich im Bett war gefragt, was du wohl treibst?
N: so, du denkst also an mich, wenn du im Bett bist?
D: wenn du wüsstest ...
N: das wüsste ich jetzt doch gerne etwas genauer ;-)
D: schreibt ...

Okay, das geht mir jetzt in die falsche Richtung. Seit wann bin ich denn so?
Ich packe schnell mein Handy weg, nicht dass es gleich noch unangenehm wird. Eine meiner Freundinnen beobachtet mich schmunzelnd, ich sehe sie an und zwinker ihr zu, worauf sie kichern muss.

Der restliche Abend vergeht schnell, wir haben Spaß, wie früher auf der Uni, weshalb ich etwas erschrecke, als auf meinem Handy 03:00 angezeigt wird.
Wir bezahlen und verlassen dann die Bar. Wir verabschieden uns und jeder geht wieder seiner Wege.

Abende wie heute zeigen mir die Leichtigkeit, die ich so oft vermisse. Obwohl ich gerad dazu Beginn des Studiums Probleme hatte, Anschluss zu finden, haben wir dank einem
Seminar irgendwie zueinander gefunden. Und sie waren wirklich hartnäckig, mich zu knacken. Dafür bin ich ihnen bis heute dankbar, denn sie haben mir irgendwie gezeigt, dass nicht alle Menschen böse sind. Und diese Leichtigkeit und Lebendigkeit spüre ich auch bei David. Dieses Gefühl, dass es Menschen gibt, die mir gut tun und mich respektieren. Apropos. Ich hab ihm gar nicht mehr geantwortet.
Schnell öffne ich meine Nachrichten

D: komm vorbei und finde es heraus ... seit wann übrigens so direkt? Das gefällt mir.
D: Das war jetzt aber ein kurzes Vergnügen
D: Naja, ich konnte mir alleine jetzt ganz gut selbst helfen ;-). Gute Nacht.

Dieser Kerl. Wie notgeil kann man sein? Ich tippe eine kurze Antwort.

N: sorry, war unterwegs. Aber ich sehe ja, du brauchst mich gar nicht :-)
D: Gelesen.

Er ist noch wach? Dabei war er schon vor Stunden im Bett. Naja, geht mich auch nichts an, ich kann noch immer nicht einschätzen, was das alles für ihn ist. In manchen Momenten befürchte ich, er macht sich einfach einen Spaß aus dieser Situation. Er sagte ja, er spielt gerne.

Als ich zuhause bin schreibe ich ihm trotzdem noch eine kurze Nachricht

N: Bin jetzt auch im Bett, gute Nacht :-*

Coworker - ManxManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt