51. From now until I die

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Katrina war im ersten Moment nicht in der Lage zu antworten, zu überwältigt von den Emotionen, die seine Worte in ihr auslösten. Sie konnte nicht glauben, dass er diesen Schritt tatsächlich wagte und sie um ihre Hand anhielt. Er wollte sie heiraten und den Rest seines Lebens mit ihr verbringen, eine Familie mit ihr gründen. Es war mehr, als sie sich jemals erträumt hatte und auf diesen wunderschönen Antrag gab es nur eine Antwort, die in Frage kam.

Ihre Augen leuchteten vor Freude und sie lächelte ihn voller Wärme an. „Ja, das will ich. Mehr als ich in Worte fassen kann!“

Jegliche Anspannung fiel bei diesen Worten von ihm ab. Er erwiderte ihr Lächeln herzlich und sah so glücklich aus, dass ihr die Tränen in die Augen stiegen. Seine Hände zitterten leicht, als er ihr den silbernen Ring auf den Ringfinger ihrer linken Hand schob.

Sie blinzelte gerührt und betrachtete atemlos den schmalen Silberreif, der so gut passte, als wäre er eigens für sie geschmiedet worden. Zwei kleine tropfenförmige Diamanten zierten den ansonsten eher schlicht gehaltenen Ring und schienen ineinander über zu gehen, so eng saßen sie beieinander. „Oh Erik! Er ist wunderschön“, hauchte Katrina hingerissen und fiel ihm um den Hals. „Danke“, murmelte sie an seiner Schulter und bemühte sich nicht schon wieder zu weinen.
Das alles war wohl ein bisschen viel für sie, denn normalerweise kamen ihr nicht so schnell die Tränen.

Erik lachte leise und erwiderte ihre stürmische Umarmung, in dem er sie einen Moment lang ganz fest hielt. Dann schob er sie sanft aber bestimmt von sich, so dass er ihr ins Gesicht sehen konnte. „Die beiden Diamanten sind ein Symbol, mein Engel. Sie stehen für uns und die grenzenlose Liebe, die uns verbindet. Bis in alle Ewigkeit.“ Er küsste sie zärtlich, um seine Worte zu bekräftigen und nun war es endgültig um sie geschehen. Sie konnte die Tränen nicht länger zurückhalten und barg ihr Gesicht schluchzend an seiner Brust.

Etwas hilflos schloss er die Arme um sie und strich ihr tröstend über den Rücken. „Scht, nicht weinen, mein Engel.“

Katrina tat einen zittrigen Atemzug und versuchte sich zu beruhigen. Als sie der Meinung war sich mehr oder weniger wieder im Griff zu haben, löste sie sich von ihm und sah hoch in seine grünen Augen, die sie liebevoll musterten. „Verzeih, meinen Gefühlsausbruch, aber das ist einfach nur wundervoll. Ich bin so unendlich glücklich“, meinte sie leise und lächelte zaghaft.

Erik erwiderte ihr Lächeln. „Ich weiß. Mir ergeht es da nicht anders.“

Katrina fuhr mit den Händen sacht am Ausschnitt seines Rüschenhemdes entlang und schob ihre Finger darunter um seine Haut zu liebkosen. Er sog scharf die Luft ein und blickte sie an, Begehren glomm in seinen Augen auf und schien sie bald mit seiner zunehmenden Intensität zu verbrennen.
Unter ihren Fingerspitzen konnte sie spüren wie sich sein Herzschlag beschleunigte und auch ihr Puls begann zu rasen, als eine heiße Woge sie erfasste und süßes Verlangen in ihr weckte.

Er beugte sich hinunter um ihre Lippen mit einem leidenschaftlichen Kuss in Besitz zu nehmen. Sie ließ ihre Hände nach oben zu seinem Nacken gleiten und schmiegte sich eng an ihn, während sie seinen Kuss hingebungsvoll erwiderte.

Gerade als sie sich fragte ob sie ihn nicht einfach mit sich auf das Bett ziehen sollte, um dort weiterzumachen, wo sie hatten aufhören müssen als der elende Raoul sie unterbrach, hörte sie Schritte, die eilig näher kamen. Ihr Kopf fuhr augenblicklich herum und sie sah wie Nadir das Schlafzimmer betrat.

Als der Perser sie und Erik so dicht beieinander stehen sah, erfasste er die Situation sofort. Er hüstelte verlegen und konnte nicht verhindern, dass seine Wangen sich rot verfärbten. „Verzeiht bitte die Störung, aber ich dachte es interessiert euch, dass der Vicomte und Mademoiselle Daaé nun fort sind. Und die Polizei scheint tatsächlich intensiv die falsche Fährte zu verfolgen, auf die ich sie geschickt habe. Ich denke es wird noch eine ganze Weile dauern, ehe sie merken, dass man sie in die Irre geführt hat. Das verschafft euch genügend Zeit die Stadt zu verlassen und irgendwo anders ein neues Leben zu beginnen.“

No backward glancesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt