12. Playing with fire

42 4 0
                                    


Katrina erwachte jäh, als sie ein lautes Stöhnen vernahm. Es dauerte einen Moment bis sie mit ihrem noch vom Schlaf vernebelten Verstand begriff, dass es Erik war, der solch gequälte Laute von sich gab.

Alarmiert sprang sie auf ihre vier Pfoten und blickte ihn sorgenvoll an. Der Teil seines Gesichts, der nicht von der Maske bedeckt wurde, war blass und verkrampft, so als würde er von Schmerzen gepeinigt. Unruhig warf er sich hin und her, sein Körper angespannt wie eine Bogensehne.

Ihr Herz zog sich vor Mitleid zusammen, als sie verstand was mit ihm los war. Offenbar ließ ihm seine Vergangenheit keine Ruhe. Das war also der Grund dafür, dass er so selten schlief.

Auf ihren Samtpfoten näherte sie sich vorsichtig seinem Gesicht und stupste ihn behutsam mit ihrem Köpfchen an. Als er darauf nicht reagierte, miaute sie klagend, um ihn zu wecken und damit aus seinem Alptraum zu befreien.

Das zeigte Wirkung.

Mit einem erstickten Keuchen richtete er sich auf und starrte mit weit aufgerissenen Augen ins Leere. Seine Brust hob und senkte sich hektisch und er hatte die Hände zu Fäusten geballt darum bemüht die Fassung zurück zu gewinnen und sich zu beruhigen.

Katrina hatte einen erschrockenen Satz nach hinten gemacht, als er so abrupt erwachte, kam nun aber wieder näher um ihm den Trost ihrer Nähe anzubieten. Sie maunzte leise, während sie sich mit ihrem Köpfchen an seiner Hüfte rieb. Sanft hob er sie auf seinen Arm und drückte ihren kleinen Körper fest an sich. Dann barg er sein Gesicht in ihrem weichen Fell. „Danke", murmelte er und tat einen zittrigen Atemzug.

Katrinas Herz schmerzte, als sie ihn so leiden sah. Wie sehr sie sich wünschte mehr tun zu können! Sie wollte ihn halten, tröstende Worte in sein Ohr flüstern, beruhigend über seinen Rücken streichen und ihm zeigen, dass sie immer für ihn da sein würde. Doch das war ihr in dieser Gestalt nicht vergönnt. Was blieb war sich ganz eng an ihn zu schmiegen, um ihm so zu zeigen, dass er nicht völlig allein war.

Nach einiger Zeit wurden seine Atemzüge wieder gleichmäßiger und das Beben seines Körpers legte sich. Behutsam setzte er Katrina auf dem Bett ab, ehe er sich erhob. Nach einem Blick auf die Uhr, die auf der Kommode stand, meinte er: „Es wird Zeit, dass ich alles vorbereite. Die Stunde von Christines glorreichem Triumph steht kurz bevor."

Katrinas Blick schweifte bei seinen Worten augenblicklich zur Uhr, doch bis zum Sonnenuntergang hatte sie noch knapp eine halbe Stunde Zeit. Ein Glück! Sie musste stets im Auge behalten, wie weit Tag oder Nacht voran geschritten waren, damit sie sich rechtzeitig zurück ziehen konnte, um sich ungestört zu verwandeln.

Sie gab einen leisen Laut der Erleichterung von sich und setzte sich auf ihre Hinterpfoten. Ihr Blick kehrte zu Erik zurück, der gerade dabei war sich zu entkleiden. Ihre Augen weiteten sich und wie gebannt beobachtete sie wie er die letzten Knöpfe seines Hemdes öffnete, unfähig fort zu sehen.

Als er das Hemd schließlich ganz abstreifte und seinen nackten Oberkörper entblößte, wurde ihr Mund mit einem Mal ganz trocken und ihr Herz begann zu rasen.

Oh Gott, er sah so unglaublich gut aus! Trotz seines schlanken Wuchses war sein Körper kräftig und geschmeidig, keineswegs hager oder schmächtig, wie man bei seiner Lebensweise hätte vermuten können. Feine dunkle Härchen bedeckten seine Brust und verloren sich über dem Bund seiner eleganten Hose.

Sie schluckte schwer und wandte zutiefst verlegen den Blick ab, als er nun auch noch begann seine Hose abzulegen.

Sie musste weg hier. Schnell! Das war zu viel für ihre Nerven. Sie stürzte fast schon vom Bett und rannte unter Eriks verblüfften Blicken hastig davon so schnell ihre vier Pfoten sie trugen.

No backward glancesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt