No more strangers

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5 Kapitel (Pov Riley)

Knapp erwische ich den Bus, der mich zu meiner Uni fährt, da ich fast verschlafen hätte.
Länger als 5 Stunden zu schlafen, bin ich einfach nicht gewohnt und habe deswegen meinen Wecker total überhört, weil ich so in der Überzeugung war, dass Sonntag wäre.

Ich setze mich auf einen freien Platz und brauche eine kurze Verschnaufspause.
Ich hab insgesamt nur 15 Minuten zum Duschen, Zähneputzen, Umziehen und hier her rennen gebraucht.
Folgenschwer sehe ich auch aus, da ich mir das erstbeste Outfit schnappte, dass ich fand.
Ich trage einen schwarzen Oversize Hoddie, dazu eine dunkelblaue Jeans und meine weißen Sneaker, die auch wieder mal erneuert gehören.
Für meine hellbraunen, etwas längeren Haare hatte ich keine Zeit mehr gehabt und deshalb liegen sie auch kreuz und quer auf meinen Kopf.

Um meine, trotz etwas längeren Schlafen, vorhandenen Augenringe zu verstecken, ziehe ich mir meine Kapuze tief ins Gesicht und warte einfach darauf, dass der Bus an der Haltestelle kurz vor der Uni stehen bleibt.
Nach einer Weile setzt sich ein kleines Mädchen zu mir und ich hätte sie garnicht bemerkt, hätte sie mich nicht nach einer Weile mit ihren kleinen Fingern angestupft.

Überrascht schaue ich von der Seite in ihre kleinen Guleraugen, die mich neugierig mustern.
,,Versteckst du dich von der Polizei?" fragt sie mich schüchtern. Erschrocken von ihrer Frage, blicke ich sie mit weit aufgerissenen Augen an.
,,Meine Freunde sagen nämlich immer, wenn jemand mit Hoodie und Kapuze herum läuft, dass die Verbrecher sind und sicher auf der Flucht von den Polizisten sind." spricht das kleine Mädchen mit ihrer kindlichen Stimme weiter.

Nun muss ich anfangen zu Grinsen. Dieses kleine Mädchen ist doch einfach nur Zucker.
Endlich entschließe ich mich auch mal dazu, auf ihre Frage zu antworten:
,,Hat dir den auch niemand etwas davon gesagt, dass man eigentlich auch nicht mit Fremden redet?"
Das Mädchen sieht mich etwas eingeschüchtert an und bringt anschließend nur ein kleines Nicken zu stande.
Das genügt mir als Antwort und leise spreche ich weiter:
,,Aber ich bin Riley und dadurch, dass du nun meinen Namen kennst, sind wir keine Fremde mehr.
Da du mich ja jetzt auch erwischt hast, flehe ich dich an, niemanden etwas zu sagen, vor allem nicht der Polizei!" zwinkere ich.

Ein Lächeln breitet sich auf das Kindergesicht aus und sie blickt um sich, um sich zu versichern, dass keiner zuhört.
Dann dreht sie sich wieder zu mir und spricht: ,, Ich werde niemanden etwas verraten, Fingerehrenwort!"
Sie hält mir ihren kleinen Finger vor die Nase und ich hagle mich bei ihr ein.
Ein ,,Danke" kommt über meine Lippen und ihr Grinsen wird noch breiter, sodass ich ihre kleinen Hasenzähne sehen kann.

Als wir dann an einer Haltestelle stehen bleiben, steht die Kleine auf und bevor sie aussteigt, stoppt sie nochmal, um kurz nochmal in ihrer Schultasche zu kramen.
Sie holt einen Müsliriegel heraus und hält ihn mir hin.
,,Hier, den kannst du haben.
Du musst durch das ganze Herumrennen und Verstecken bestimmt hungrig sein."
Am liebsten würde ich sie für das süße Angebot in die Arme schließen, doch ich will sie natürlich nicht einschüchtern.

Aus diesen Grund antworte ich ihr nur, dass ich den nicht annehmen könnte, doch sie besteht darauf und drückt ihn ohne Widerrede in meine Hand.
,,Meine Mutter hat zwei für mich eingepackt und hat gemeint, dass ich den zweiten Müsliriegel einen Freund geben kann." lächelt sie herzhaft und zögernd spreche ich ihr meinen Dank aus.
Dann verabschiedet sich das Mädchen mit einer kleinen Verbeugung ihrerseits und verschwindet auch schon aus der Türe des Busses.

Ich blicke ihr hinter her und bin erstaunt, wie tapfer und freundlich die Kleine ist.
Ich liebe Kinder einfach.
Genüsslich esse ich den Müsliriegel und bin daraufhin froh, doch noch etwas in den Magen zu bekommen.

I Like Me Better when i'm with you Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt