A long fight

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80 Kapitel (Pov Cassy)

[Mitternacht nach dem Streit]

Wer hätte gedacht, dass mich dein Vater so mögen wird?" schwärmt Ben mit einem fetten Grinsen auf den Lippen, während er durch die leeren Straßen fährt.
Heute ist es ziemlich spät geworden und meine Mutter hat zwar angeboten, dass wir bei ihnen übernachten könnten, doch wir lenden es ab, da morgen Montag ist.
Eine so lange Strecke schon in der Früh zu fahren, möchte ich Ben nicht zumuten, obwohl es vermutlich keinen Unterschied macht, weil wir trotz allem nach Mitternacht erst auf der Strecke sind.

Seitdem mein Vater Ben mit ins Wohnzimmer drängte, hörte man sie die ganze Zeit miteinander reden und später sogar bekam ich mit, wie sie sich beide etwas in dem Fernseher ansahen und immer wieder mal zusammen auflachten.
Niemals hätte ich geahnt, dass die beide in einer Wellelänge sind und etwas eifersüchtig war ich schon.
Immerhin hab ich meinen Vater auch eine Weile nicht mehr gesehen und er hatte dann nur noch Augen für meinen Freund.
Naja aufjedenfall lies ich ihnen dann die Männerzeit, nachdem ich beide nochmal einen bösen Seitenblick zuwarf.
Ich und meine Mutter machten es sich derweil an der Terasse bequem und redeten so viel, wie seit langen nicht.
Ich erzählte ihr von meiner Uni, von meinen Freunden und natürlich auch mehr Dinge über Ben, während sie von den schönen Reisen redete und mir die vielen Fotos von den verschiedenen Städten, die sie zusammen besucht haben, zeigte.
Einmal hatte sie mich sogar gefragt, ob ich nicht mal mit fahren möchte, doch ich liebe es, in meiner Komfortzone zu bleiben, weswegen ich verneinte.
Ich hör mir viel lieber die Erzählungen meiner Eltern an.

Nach drei ganzen Stunden leisteten uns die Zwei dann auch wieder Gesellschaft, indem sie sich Arm in Arm vor uns gestellt haben.
Mein Vater mit einer Bierflasche in der Hand, einem fetten Grinsen im Gesicht und irgendeiner verrückten roten Perrücke auf den Kopf, die vermutlich noch von meiner Kostümkiste stammt, weil ich mich früher als Kind gerne verkleidet habe. Ben nahm währenddessen einen Schluck seines Sodagetränkes, weil er wusste, dass er ja noch heim fahren musste.
Dieses Spektakel sprengte alle meine Vorstellungskraft und ich konnte dann auch nicht mehr sauer auf die Zwei sein.
Mein Vater stellte uns daraufhin die Frage, ob ihn diese Haarfarbe passen würde und mit einem Blick, der an meine Mutter gerichtet war, fingen wir beide an, lauthals aufzulachen.
So aus seiner väterlichen und ernsten Rolle, hab ich meinen Vater lange nicht mehr gesehen.

,,Um ehrlich zu sein, bin ich selber sehr überrascht darüber." bestärke ich seine Aussage mit einem Lächeln, während er schon um die Kurve zu meiner Wohnung fährt.
Endlich sind wir gleich zuhause, denn auch wenn es ein äußerst schöner Tag war und ich echt froh bin, dass meine Eltern Ben so gut aufgenommen haben, bin ich müde und will mich nur noch ins Bett legen.
Erleichtert sehe ich schon meine Wohnung, als ich plötzlich einen Schatten entdecke und als ich die Person erkenne, die an meine Wohnungstür gelehnt ist, verfliegt mein Lächeln.
,,Ben halt sofort an!" schreie ich, löse meinen Gurt und reiße die Beifahrertür des Autos schon auf, bevor Ben überhaupt noch zum stehen kommt.
Sofort renne ich los und in windeseile bin ich bei dem Jungen, der an meine Tür gelehnt schläft, während er am ganzen Körper zittert.
Bedeckt ist sein Körper einzig allein von seinen Armen, die er vor der Brust verschränkt hat.
Ich weiß nicht, wie ich reagieren soll und stupfe ihn erstmal sanft an, um mich zu versichern, ob er tief am schlafen ist oder nicht.

,,Was ist los?" fragt Ben an mich gerichtet, während er von Parkplatz zu mir gerannt kommt und die Besorgnis aus seinen Augen spricht.
,,Ich weiß es nicht, aber kannst du mir den Gefallen tun und Riley in mein Bett bringen?"
Etwas histerisch weiche ich zurück und ich spüre schon, wie mir die Tränen aus den Augen herausquillen.
Ich weiß nicht, was hier los ist und die Sorge um den jenigen wird immer größer.
Vor Überforderung stolpere ich beim zurück gehen fast über meine eigenen Füße, hätte mich Ben nicht festgehalten.
Ich hasse es, Riley in so einem Zustand zu sehen!

I Like Me Better when i'm with you Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt