Brother and Sister

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110 Kapitel (Pov Riley)

Schwer versuche ich meine Augen zu öffnen und augenblicklich erwarten mich diese stechenden Schmerzen in meinen Kopf.
So vorsichtig wie es geht hebe ich meinen hängenden Kopf und will mich bewegen, doch irgendwas hindert mich daran.
Nicht unbedingt klar bei Sinnen bedrachte ich meine Handgelenke, die an den Stuhllenden gefesselt sind und regrestiere nicht, was hier wirklich vor sich geht.
Nach einigen Blinzeln, sehe ich mich verunsichert in dem dunklen, unbekannten Raum um und nach einigen Sekunden erscheinen mir meine letzen Erinnerungen vor das innere Auge.
Ich war alleine in der Bar, hab die Vorbereitungen gemacht.
Aufeinmal war da dieses komische Geräusch von irgendwo, jedoch fand ich den Auslöser dafür nicht.
Im nächsten Moment wollte ich Brian eine Nachricht schreiben, doch dann...
Stimmt, dann wurde mir plötzlich ein Tuch mit einem seltsamen Geruch, der sich wie süß-stehend durch meine Nase zog, an meinen Mund gehalten und ab da, ist alles schwarz.
Jetzt bin ich hier in diesem seltsamen Raum, denn ich noch nie in meine Leben gesehen habe.

Ich beobachte die Umgebung, doch außer ein Fenster, aus dem wenigstens ein bisschen Licht scheint, ein paar Kästen und eine Tür direkt vor mir, ist nichts.
Keine Menschenseele.
Das erklärt auch die Stille um mich herum.
Wo bin ich hier bitte?
Unter Schock will ich aufstehen, doch mir kommt erst jetzt wieder in den Sinn, dass ich mich ja nicht bewegen kann.
Panisch versuche ich mich trotzdem in dem Stuhl zu wenden, doch erfolglos.
Meine beiden Hände und Füße wurden an diesen angebunden und rühren sich keinen Zentimeter.
Fuck was passiert hier?
Die Panik in mir steigt parallel und mir kommt die Frage in den Sinn, wie lange ich wohl weg gewesen bin?
Die Sonnenstrahlen, die mir vom Fenster aus Licht spenden, lassen mich darauf schließen, dass das Ganze vor noch nicht allzu langer Zeit passiert sein muss und es noch nicht dunkel ist.
Plötzlich zieht wieder so ein starkes Stehen durch meinen Kopf und ich frage mich ernsthaft, was das war, was mir vorgehalten wurde und mich ohnmächtig werden lassen hat?
Dabei ist die bessere Frage eher, wer mir das angetan hat und was dieser von mir will.

Was hab ich schon, was ich der Person geben kann?
Ohne Grund entführt man doch keinen?
Wohin hat mich dieser überhaupt geschleppt?
Bin ich noch immer in den Land oder war ich inzwischen mehrere Tage ausgenockt gewesen und im Ausland?
Warte!
Werde ich Brian jemals wieder sehen?
So viele Fragen strömen in meinen Kopf herum, die mir aber keiner beantwortet.
Folgedessen bleibe ich allein mit meinen verwirrten Gedanken.
Ich versuche weiter mich irgendwie loszureißen oder meine Hände wenigstens durch zu quatschen, doch kein bisschen lockert sich das Seil an meiner Haut.
Stattdessen werden die Stellen nur glutrot von den Schleifspuren und fangen an zu schmerzen, sodass ich sofort aufzischen muss.
Fuck...Nein nein nein!
Das kann nicht mein Ende sein!
Ich hab gerade angefangen, mein Leben zu genießen und mein Glück mit Brian zu finden!
Ich kann nicht sterben oder schlimmer, an irgendjemand verkauft werden!
In meinen Kopf verankert sich der Gedanke, dass ich bestimmt nicht so leicht aufgeben werde!

Mit meinen Augen erkunden ich die Gegend und ich versuche irgendwie etwas zu finden, mit dem ich mich befreien kann, doch alles liegt entweder zu weit entfernt oder kann mir nicht im geringsten helfen.
Riley lass dir irgendwie etwas einfallen.
Verzweifelt steigen mir dir Tränen in die Augen, während mein Puls ansteigt.
Ich kann nicht glauben, dass das hier wirklich passiert.
Ich versuche stark zu bleiben, doch das ist in diesen Moment wirklich schwer.
Ich strenge meinen Kopf an, um mir irgendwie eine Idee einfallen zu lassen und lege deshalb meinen schmerzenden Kopf in den Nacken.
Was soll ich nur machen?
Werde ich Brian jemals wieder sehe bzw werde ich jemals wieder die Außenwelt erblicken?
Meine Gedanken werden aufeinmal von einem Geräusch unterbrochen, welches ich außerhalb der Türe identifizieren kann und darauffolgend wird diese aufgerissen.
Mit einem Male klappt mir mein Mund auf und mit weit aufgerissenen Augen beobachte ich die Blondhaarige dabei, wie sie die Türe hinter sich wieder schließt und dann auf mich zukommt.
Selbstgefälligt grinst sie in mein geschocktes Gesicht und für mich fühlt sich das Ganze gerade einfach surreal an.

,,Endlich bist du mal wach.
Ich dachte dein schwächlicher Körper hätte das Chloroform nicht gut vertragen und du wärst...naja du weißt schon." belustigt deutet sie mir mit ihren Finger, welchen sie entlang ihres Halses fährt, dass sie dachte, dass ich daran gestorben sei.
Dann lacht sie gehässig, holt sich einen Stuhl von der Seite und stellt diesen direkt gegenüber von mir.
Graziös setzt sich diejenige darauf und mustert mich von oben bis unten.
,,Warum starrst du so?
Hab ich etwa etwas im Gesicht, bewunderst du meine Schönheit oder ist es doch nur der Grund, dass du von einem Mädchen entführt wurdest?
Du hättest doch eigendlich damit rechnen müssen, dass soetwas passiert Kleiner."
Grinsend steht sie wieder in ihren Absätzen auf, geht einmal um meinen Stuhl, um sich dann direkt hinter mich zu stellen.
Langsam lässt sie ihre Hand durch meine Haare fahren und auch wenn ich versuche, mich irgendwie dagegen zu wehren, kann ich nicht anders, als es einfach über mich ergehen zu lassen.
Ohne Reue zieht sie mich aufeinmal grob an meinen Haaren nach hinten, sodass ich gezwungen bin, von weiter unten in ihr Gesicht sehen zu müssen.
,,Ich verstehe einfach nicht, was Brian an so einen Schwuchtel, wie du es bist, empfindet." spuckt sie mir förmlich entgegen und verfestigt ihren Griff noch mehr in meinen Haaren, sodass ich mein Gesicht verziehen muss.
Glücklicherweise lässt sie mich danach wieder los und schlägt meinen Kopf heftig nach vorne.

,,Ich versteh das nicht!
Okey, du willst Brian zurück, aber glaubst du wirklich, dass er dich zurück nimmt, wenn ich weg bin?" frage ich und versuche mir die Unsicherheit nicht ansehen zu lassen.
Ich weiß, dass das Mädchen in der Überhand ist und ich in ihrer Falle bin, aber ich werde mich mit aller Kraft dagegen sträuben, egal was sie mit dieser Entführung bezwecken will.
Ich werde nicht einfach so ins Gras beißen!
Nicht nur ich weiß, wie falsch diejenige ist und ich bin mir sicher, dass Brian nach mir suchen wird, wenn er bemerkt, dass ich erstmal eine Weile verschwunden bin.
Er wird die Polizei einschalten und irgendwie werden mich diese finden, wenn ich nur Zeit schwinde.
Ihr gespieltes freundliches Gesicht fällt nach dem Gesagten von mir in sich zusammen und nun kommt ihr wahres Gesicht zum Vorschein.
,,Ah du dummer junge.
Wer sagt den, dass ich Brian zurück will."
Nachdem sie von nun wieder in mein Blickfeld nach vorne kommt, lehnt die sich mit den Händen an meine Lehnen über mich und mustert mich mit dunklen, nicht gerade klar deutbaren Augen.
,,Ja, vielleicht war das anfangs mein Plan, aber jetzt sicher nicht mehr.
Ich will mich einzig allein an der Person rächen, der das Leben von mir und meinen Bruder ruiniert hat." knurrt sie förmlich, lässt dann von mir ab, um sich neben der Türe lässig an die Wand zu lehnen.
Also eins kann man ihr lassen, sie fühlt sich viel zu sehr in ihrer Rolle.

,,Was redest du da für einen Schwachsinn Stella?
Ich hab garkeinen das Leben vermasselt, du musst nur mal über die Beziehung von dir und Brian hinwegkommen und nach vorne sehen.
Du bist wirklich hübsch und hast jemanden verdient, der dich aufrichtig liebt, aber diese Situation wird dir nicht weiter helfen.
Es bewirkt eher das Gegenteil."
Den letzen Part spreche ich eher leiser aus, da ihr Gesicht vor Wut glutrot wird.
Im nächsten Moment brüllt sie mich an, dass ich mich nicht in Dinge einmischen soll und ich hab schon fast die Vermutung, dass sie mir gleich ins Gesicht schlägt, doch glücklicherweise passiert nichts weiteres.
Stattdessen wende ich mich an den letzen Part ihrer Aussage von vorhin.
Was soll ich verdammt nochmal mit ihren Bruder zu tun haben?
Ich wusste nicht einmal, dass sie einen hat und dann soll ich sein Leben zerstört haben?
,,Außerdem kenne ich deinem Bruder nicht einmal." füge ich hinzu und auf der Stelle fängt das Mädchen zu kichern an.
Ihre Hand legt sich auf die Türklinke und bevor sie diese öffnet, erhebt sie nochmal ihre Stimme.
,,Bist du dir da sicher?" fragt sie in einen gehässigen Ton und verwirrt mich damit noch mehr.
,,Bruderherz du kannst rein kommen!" schreit sie, reißt die Türe auf und aus dem Dunkeln kommt ein Schatten hevorgetreten, der mich wirklich von Glauben abfallen lässt.
Grinsend stellt er sich neben seine Schwester und wenn mich vorher nicht schon der Schock eingeholt hat, dann spätestens jetzt.

,,TONI !?"

I Like Me Better when i'm with you Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt