Mutual hate

13 5 0
                                    

12 Kapitel (Pov Riley)

Geschwind bediene ich die Gäste des Hypers und bin dann auch schon wieder hinter der Bar verschwunden, um einen bereits angetrunkenen Gast einen Whisky Sour zu servieren.
Es ist erst Abend und es sind nur wenige in der Bar, drum kann ich mir genügend Zeit dabei lassen.
Die meisten würden dann sowieso nach elf Uhr kommen.

Vertieft in meine Arbeit, mixe ich immer mal wieder neue Getränke für die Männer an der Theke, die meiner Meinung nach schon jetzt zu viel intus haben, als plötzlich ein Mädchen neben mir hinter der Theke steht, dessen Gesicht ich nur zu gut kenne.
Cassy besucht mich ab und zu, wenn ich arbeite und leistet mir Gesellschaft, was so viel heißt wie, dass sie mich von der Arbeit ablenkt.
Aber es ist okey, da sie immer nur zu Besuch kommt, wenn nicht so viel los ist.
Sie schnappt sich ein Glas und schenkt sich selbst einen Gin Tonic ein.
Danach nimmt sie an der Theke platz und trinkt einen Schluck des kühlen Getränkes.

Sie fängt zum Reden an, doch ich nehme das nur schwach wahr, da ich die Blicke der Männer, die ebenfalls an der Bar sitzen, bemerke.
Einfach nur ekelhaft solche Typen!
Es ist, als wollen sie Cassy anhand ihrer Blicke die Kleidung vom Leib reißen.
Cassy bemerkt dies dann auch und erhascht einen Blick zu den Typen.
,,Möchtet ihr ein Foto oder soll ich euch gleich den Schwanz lutschen?"
Mit diesen Satz schauen die Männer peinlich berührt zur Seite und beschließen eine Fliege zu machen.
,,Schade!" schmollt sie gespielt und setzt zu einem triumphierenden Grinsen an.
Diese Eigenschaft ist einer meiner liebsten von ihr und ein Grinsen erhuscht sich ebenfalls auf meine Lippen.

,,Was machst du hier?
Hat dein Freund etwa keine Zeit für dich?" frag ich sie und sie schmollt nur.
Sie will zum Sprechen ansetzen, als Toni auf mich zu kommt und mir das Tablett mit den vorbereiteten Cocktails aus der Hand nimmt.
Dann stürmt er auch schon, so schnell wie er auch gekommen war, davon. Zuvor zwinkert er mir jedoch zum Abschluss noch mit einem ,,Ich mach das schon Süßer" zu.
Cassy lässt das natürlich nicht unbemerkt und lächelt mir schelmisch zu.
Sie shippt mich schon eine Weile mit meinem Arbeitskollegen, seitdem ich mal erwähnt hatte, dass er ganz süß sei.
,,Grins nicht so dämlich!" motze ich sie genervt an, bis ich dann von der Theke hervorkomme, um den Typen der hinter Cassy auf einer Couch sitzt und sie ebenfalls angafft, sein Getränk zu überreichen.
Ich nähere mich dem Mann, als mir das Glas ,,versehentlich" aus der Hand rutscht.
Ich mache mir nicht einmal die Mühe das Glas aufzufangen, als es ihm auch schon direkt in den Schoß fällt und er nun nass an einer sehr unangenehmen Stelle ist.

Ich entschuldige mich natürlich gespielt höflich bei ihm, als er komplett aufgebracht aus dem Club stürmt und sich seine Freunde vor lauter Lachen nicht mehr einbekommen.
Mit einem genervten Gesichtsausdruck blicke ich zu ihnen und sie stoppen ihr Tun, um aufzustehen und in die hintere Ecke der Bar zu verschwinden.
Mein arrogantes Gesicht bringt wohl doch wunder.
,,Ich hätte das Problem auch sicher selbst lösen können Ley, aber Danke." Oh, wie ich es hasse, wenn sie mich so nennt!
Cassy hält mir ein kleines Fingerherz entgegen, als sie auch schon weiter redet:
,,Aber im ernst, was ist dein Problem?
Toni ist sympathisch, hilfsbereit, groß und besonders gutaussehend. Außerdem bist du Schwul und er scheint nicht abgeneigt an dir zu sein."

Ich bemerkte es schon mit frühen Alter, dass ich mehr Interesse an einem männlichen Körper statt an einer Frau zeige.
Als ich dann eine damalige Schulkameraden küsste, wurde es mir offiziell klar.
Ich hatte niemanden davon erzählt, nicht weil es mir unangenehm war, sondern eher aus dem Prinzip, weil es keinem was angeht.
Doch Cassy kann man nichts vormachen und sie bemerkte mein pikantes Geheimnis schon relativ früh.

Ich überlege mir eine Antwort, die ich sagen könnte, doch mir fällt keine ein.
Ich weiß selbst ja nicht einmal, warum ich nicht auf ein Date mit ihm gehe, aber irgendwie fehlt da was.
Es fehlen einfach die Funken, wie man in jeder kitschigen Liebeskomödie sagen würde.
Okey Riley, halt einfach deine Fresse!
,,Na egal, es ist ja dein Leben und wenn du als erbärmlicher single Opa mit 10 Katzen sterben willst, ist das ja deine Sache.
Ich verabschiede mich jetzt aufjedenfall, weil ich einen festen Freund habe, der schon sehnsüchtig auf mich wartet." mit diesem Satz springt sie von ihren Hocker, kippt sich die letzte Flüssigkeit ihres Getränkes in den Rachen und schreitet auch sogleich aus der Bar.

I Like Me Better when i'm with you Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt