I don't need permission

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17 Kapitel (Pov Riley)

,,Mit wem schreibst du?" fragt mich Cassy, die mich von der Seite aus anstarrt und währenddessen ihr Sandwich verzerrt.
Wir haben gerade große Pause und sitzen in der Cafeteria nach 4 langweiligen Stunden über Urologie. Ich finde dieses Fach eigentlich garnicht so schlimm, aber für 4 ganze Stunden nur über 17 Dichteunterschiede der Prostata, zwölf mögliche Verfärbungen des Urins oder die drei beliebtesten Zufahrtswege der Blasenchirurgie zu diskutieren, ist schon langweilig.

Schmatzend lehnt sich Cassy zu mir und versucht einen Blick auf mein Handy zu erhaschen.
Sofort reiße ich es auf die Seite und schmollend blickt sie mich an.
,,Das geht dich garnichts an, außerdem sollst du mir nicht so ins Ohr schmatzen.
Du weißt, wie sehr ich das hasse!" zicke ich zurück und beiße nun ebenfalls in mein Sandwich.
Ich hasse Menschen, die wie Wiederkäuer stundenlang an ihren Essen kauen und dazu noch laut stark schmatzen.
Hat man den Leuten keine Manieren beigebracht oder was?

Ich atme einmal tief ein und aus, um mich zu beruhigen und sehe zurück zu Cassy.
Diese zieht eine Augenbraue nach oben und mustert mich mit einem fragenden Blick.
Ich lasse sie normalerweise immer mit schauen, wenn ich mit jemanden schreibe, da ich nix vor ihr verheimliche.
Jedoch bin ich noch ziemlich angepisst, dass sie mein Geheimnis einfach so Ben erzählt hat.
Immerhin erzähle ich ja auch nicht jeden, dass sie vor gut zwei Jahren bei einer Geburtstagsfeier einer Kollegin von uns ,,Hello" von Adele komplett schief gesungen hat, weil sie ihren Crush beeindrucken wollte, der ihr schlussendlich als Applaus ein Brötchen vom Buffet nach warf.

Vielleicht bin ich eine Diva, aber sie hat somit auch mein Vertrauen hintergangen und entschuldigt hat sie sich bisslang auch noch nicht dafür.
Außerdem schreib ich mit Brian und ich kenn ihre Meinung ja zu dem Thema.
Würde sie dann auch noch mitbekommen, dass ich mit ihm flirte, würde sie mir das ausreden wollen.
Also bleibe ich stumm, stecke das Handy unkommentiert zurück in meine Hosentasche und blicke auf die Seite.
,,Bist du immer noch sauer wegen heute früh?" fragt mich Cassy vorwurfsvoll.
,,Ich musste es ihm verraten, weil er sonst komplett ausgezuckt wäre!
Ben war vor einigen Wochen wirklich eifersüchtig auf unsere Verbindung. Um ihn zu beruhigen musste ich es ihm verraten.
Der Trottel hat aber geschworen, es keinem zu verraten und du kennst Ben, er bricht niemals ein Versprechen.
Dazu wäre er nicht einmal fähig!
Er könnte mit dem schlechten Gewissen, dass er dann hätte, garnicht weiterleben."
Gekonnt ignoriere ich ihre Worte, nachdem sie fertig gesprochen hat, kann mir jedoch einen kurzen Blick in ihr Gesicht nicht verkneifen.
Sie fixiert mich mit einer hervorgezogenen Lippe und mit zwei Glubschaugen, bei dem es wirklich schwer ist, nicht in ihre Arme zu springen und sie einfach nur zu knuddeln.

Auf das, was sie als Nächstes ausführt, bin ich jedoch nicht vorbereitet und ich breche sofort in lautes Gelächter aus, sodass auch die Anderen ein Auge auf das Geschehen werfen.
Das zierliche Mädchen kniet nun nämlich auf dem Boden vor mir, nimmt meine Hand in ihre und flüstert:
,,Bitte verzeih mir mein gütiger Herr.
Wenn du mir die Ehre nicht erweist, hat mein Leben keinen weiteren Sinn mehr."
Sie kann manchmal echt albern sein und ziert sich auch nicht davor, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Damit sie jetzt aber nicht noch mehr übertreibt und endlich eine Ruhe gibt, muss ich ihr vergeben.
Also steh ich auf und spreche vornehmen, dass ich mir das mit dem köpfen doch nochmal durch den Kopf gehen lassen werde.
Danach ziehe ich sie auf die Beine und sie springt mir direkt in die Arme.

,,Ihr sollt euch ein Zimmer nehmen, wenn ihr zwei so nötig seid!
Ist ja ekelhaft!" schreit uns aufeinmal ein Student mit angewiederten Stimme aus der Menge, die uns beobachten, entgegen.
Hat uns da gerade wirklich einer ekelhaft genannt?
Der kann jetzt mal etwas erleben!
Reflexartig drehen Cassy und ich uns zu dem Besagten und funkeln ihn böse an, bereit dazu, ihn gleichzeitig anzubrüllen.
,,Du sollst lieber mal deine hässliche Visage halten und dich um deine eigenen scheiß Angelegenheiten kümmern..." fängt Cassy an, zu schreien.
,,...bevor wir dir dein Maul mit Superkleber zukleben.
Denn nur weil du die Kunst erlernt hast zu sprechen, heißt das nicht, dass du auch ständig so eine Scheiße daher verzapfen musst!" vervollständige ich den Satz an den Angesprochenen.
Dieser zuckt nach unseren Brüllangriff direkt auf und verkriecht sich dann eingeschüchtert aus der Cafeteria.
Ja, legt euch niemals mit Cassy und mir an!

I Like Me Better when i'm with you Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt