Stalker games

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112 Kapitel (Pov Riley)

Ich beobachte meine regelrechten Entführer dabei, wie sie irgendetwas besprechen.
Die Situation fühlt sich für mich immer noch unglaubwürdig an, vorallem die Tatsache, dass die Zwei Geschwister sind.
Was ist das bitte für ein blöder Zufall?
Um nicht länger stilllos da zu sitzen, versuche ich weiter mit Schmerzen, meine Hände zu befreien, denn lieber das, als umgebracht zu werden.
Ungern denk ich darüber nach, was sie mit mir jetzt anstellen wollen.
Toni dreht sich in diesen Moment, indem ich gerade mit dem Stuhl etwas wackelte, um und kommt schließlich bedrohend auf mich zu.
Der Ausdruck in seinen Augen kann ich nichtmal deuten und es scheint mir so, als würde ihn diese ganze Situation sogar noch zu Gefallen.
Niemals hätte ich gedacht, dass dieser Mann so ein Psycho ist.
Überraschend tritt er mit Schwung mit seinem Bein aus und ich hätte schon auf die Schmerzen gewartet, weshalb ich mit geschlossenen Augen zurück zucke, doch er setzt diesen lediglich zwischen meinen zwei Beinen, grinst mich an und übt dann Druck aus, damit der Stuhl nach hinten kippt.
Bevor ich jedoch auf den Boden lande, hält er mich wieder fest.

,,Wir wollen ja nicht, dass du dich verletzt.
Nicht wahr?"
Er kommt mir mit seinem Gesicht näher und ich kann sehen, wie sich kurz seine Mimik verändert, als er auf meine Lippen sieht.
Um die Lage auszunutzen, gehe ich nicht zurück, sondern lehne mich ebenfalls nach vorne.
Der Blondhaarige scheint verwirrt, bleibt aber in seiner Haltung und kurz bevor unsere Lippen sich berühren, spucke ich ihn direkt ins Gesicht.
Angewidert schreckt er zurück, während von der Seite ein lautes Lachen ertönt.
,,Was hast du dir erwartet, du Trottel?" lacht sich das Mädchen schlapp.
Ohne zu wissen wie mir geschieht, fühl ich den ersten qualvollen Schlag auf meiner Wange.
,,Ich bin schlimmeres gewöhnt.
Frag Brians Vater." betone ich, während ich mich dazu zwinge, nicht das Gesicht zu verziehen.
Es stimmt, dieser Schlag war nicht so heftig, wie der von letztens, aber schön ist es auch nicht, von seinem damaligen Flirt ins Gesicht geschlagen zu bekommen.
Wie lange muss ich das noch ertragen?
Kann ich nicht irgendetwas dagegen tun?
Das kann doch nicht sein, dass ich hier einfach sitzen und alles über mich ergehen lassen muss.

Nachdem er sich wieder seiner Schwester zugewendet hat, um noch irgendetwas zu diskutieren, geht die Blondhaarige aus den Raum und lässt mich somit mit ihren Bruder und deren angestauten Hass alleine.
Es ist mir noch immer ein Rätsel, wie derjenige sich so trastisch verändern oder aber sein wahres Ich immer so gut verbergen konnte.
Vielleicht war ich auch einfach zu blind, es zu bemerken.
Dieser Typ ist wahnsinnig und so unberechenbar, dass ich jederzeit Angst haben muss, dass er handgreiflich werden könnte.
Auf das könnte ich wirklich verzichten, denn noch immer schmerzt meine rechte Wange.
Während der Blonde irgendwas an den anderen Ende des Raumes macht, überlege ich, wie lange es wohl dauern mag, bis ich gefunden werde.
Ich weiß bei Gott nicht, wie viel Zeit vergangen ist, seit dem ich hier bin.
Allein das kleine Fenster deutet darauf hin, dass es langsam dunkel wird, was ebenfalls bedeutet, dass sich die Suche nach mir verschwert.
Es ist mir selber ja im Unklaren, wo ich bin, auch wenn es verdächtig nach einem normalen Keller aussieht.
Ich will zwar nicht darüber nachdenken, aber mir ist auch im klaren, dass die Polizei erst nach 24 Stunden den Fall einer verschwundenen Person ermittelt.

Plötzlich dreht sich Toni wieder zu mir und wenn das nicht schon genug wäre, um meinen Puls zu beschleunigen, dann tut es aufjedenfall das Messer, dass er in seiner Hand hält.
Keine Sekunde wartend stolziert er pfeifend auf mich zu und die Panik steigt in mir.
,,Du musst das nicht tun, dass weißt du oder." spreche ich zitternd und drücke mich mehr in den Stuhl.
So will ich ganz bestimmt nicht sterben.
,,Das ist mir sehr wohl bewusst.", grinst er und ich kneife meine Augen zu, als er mit der Messerspitze vor meinen Gesicht stoppt.
Ich dachte für einen kurzen Moment wirklich, als ich das Geräusch höre, wie etwas durchgeschnitten wird, dass es um mich geschehen ist, doch stattdessen hat er nur meine Fesseln an den Füßen gelöst.
Unbewusst hab ich meinen Atem angehalten, weshalb ich nun erleichtert aufatme.
,,Ist nervig, wenn jemand nur Spielchen mit dir spielt und nichts weiter oder?
So hab ich mich auch gefühlt, als du mich mit diesen möchtegern Idioten ersetzt hast."
Zufrieden setzt er sich auf den Stuhl vor mich und lehnt sich lässig gegen die Lehne.
Ersetzt hatte ich ihn insgeheim nie, er war eher zur Ablenkung gut, dass werde ich ihn aber nicht verraten.
Mich hat früher oft das schlechte Gewissen deshalb geplagt, seitdem er mich aber an diesen einen Tag in der Bar angefasst und fast noch weitere Dinge mit mir angestellt hatte, dachte ich mir, dass das wohl die Strafe dafür gewesen ist.
Aus diesen Grund ist es nie zu einer Anzeige gekommen.
Nun muss ich mir eingestehen, dass ich dieses Mal lieber auf Brian hätte hören sollen, dann wäre das Ganze hier vermutlich nicht passiert.

I Like Me Better when i'm with you Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt