Settled

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31 Kapitel (Pov Riley)

Nach diesen furchtbar anstrengenden Tag in der Bar, das eher einem Zick zack Marathon zwischen Gästen glich, bin ich wirklich glücklich die Tür anzusteuern, um die Bar wenigstens für ein paar Stunden verlassen zu dürfen.
Heute ist die Bar allgemein schon ziemlich voll gewesen, da morgen das Wochenende beginnen würde.
Kurz vor der Schließung stürmte jedoch noch eine ganze Gruppe von Angestellten die Bartür herein und ich dachte schon, dass die heute garnicht mehr vorhatten, das Trinken aufzuhören.
Das Geld dieser Extrastunden kann ich jedoch gut gebrauchen, also ist das nichts, wofür ich mich beklagen will.

Toni, der ebenfalls so lange arbeiten musste, öffnet die Tür und gibt mir, gentlemanmässig wie er ist, den Vortritt.
Manchmal kann ich es nicht verstehen, warum er so nett zu mir ist und egal wie oft ich ihm die kalte Schulter zeige, er versucht immer wieder aufs Neue mit einer seiner nächsten Flirtversuche anzukommen. Dieser Typ ist echt ein Spießer auf charmanter Weise.
Um den Finger wickeln, lass ich mich trotzdem nicht von ihm.
,,Riley, willst du vielleicht mit mir mal außerhalb der Arbeit etwas trinken gehen?" fragt mich dieser, während ich die Clubtür zusperre.
Ich drehe mich zu ihm und schaue mit Skepsis in sein grinsendes Gesicht.
Ich weiß, dass er mich indirekt gerade zu einem Date eingeladen hat.
Er lacht kurz auf und spricht daraufhin:
,,Hey, können Freunde etwa nicht zusammen etwas trinken gehen?"

,,Sind wir den Freunde?
Ich sehe unsere Beziehung eher als eine Art Arbeitskollegen." antworte ich wahrheitsgemäß mit einem Hauch von Ironie.
Ignorieren wir die Tatsache mal, dass er bestimmt nicht nur ein freundschaftliches Treffen im Sinne hat, aber ich würde wirklich nicht behaupten, dass wir Freunde sind.
Wir trefen uns ausschließlich nur in der Bar und helfen uns dort gegenseitig.
Wie es eben Kollegen machen.
,,Hm naja, wenigstens hast du zugegeben, dass wir in einer Beziehung stehen!
Ich würde mich jetzt trotzdem mal verabschieden, also überdenke deine Antwort zu meiner Frage nochmals in deinem süßen Köpfchen.
Bis morgen mein Arbeitskollege." zwinkert er zuletzt, bis er auch schon die entgegengesetze Richtung geht und mich allein in der Dunkelheit stehen lässt.
Angestrengt schleppe ich mich die Straßen entlang, weil ich heute leider wieder mal den letzten Bus nicht erwischen konnte.
Ich hab schon öfters den spätesten Bus, der fährt, verpasst und ärgere mich deshalb meistens auch nicht mehr.
Heute ist das aber anders.

Das ich letztens fast vergewaltigt worden wäre, hängt mir noch immer in den Knochen und deshalb versuche ich seitdem immer den Bus zu erreichen, um dunkle unbesiedelte Gassen zu vermeiden.
Trotzdem bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als zu Fuß zu gehen, denn Geld für ein zu überteuretes Taxi, werde ich sicher nicht bezahlen.
Nach wenigen Minuten aus der ich von der Gasse endlich an eine offene Kreuzung komme, hab ich zwei Möglichkeiten.
Entweder ich stürz mich gleich in die nächste dunkle Siedlung oder ich gehe durch den Park, der zwar ebenfalls dunkel ist, aber einige Laternen den Weg beleuchten.
Ich glaub jeder kann sich meine Entscheidung schon denken.

Ich stehe inzwischen mitten im Park und betrachte die wunderschöne Sternennacht.
Einerseits kann die Nacht für einen beängstigend wirken, vorallem diese Dunkelheit.
Dieses bestimmte Ungewissene, wovor man schon als kleines Kind Angst hatte, wenn es einem im dunklen geschlossenen Kleiderschrank sucht oder sogar direkt unter dem Bett liegt.
Man kann es nicht sehen, dass ist ja das Tragische.
Einzig allein kann man die kleinen schwarzen Silhouetten mit unseren Augen erkennen, die sich auf magischer Weise zu bewegen schienen, wenn man es genauer zu fixieren versucht.
Andere wiederum nutzen die Nacht um zu Schwindeln, sich irrational zu verhalten, sich unüberlegt in irgendwelche Gefahren zu stürzen oder impulsiv zu reagieren, je später es werden würde.
Sie denken nicht mehr an die Verpflichtungen oder Regeln vom Tag.
Es scheint, als würden sie glauben, dass die Nacht, ein vermeintlicher Schutz von der Realität bietet, indem sie untertauchen können.

I Like Me Better when i'm with you Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt