Chani Boy

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47 Kapitel (Pov Riley)

Nach ein paar qualvollen Stunden praktischen Medizinunterricht, ist es eine Erleichterung den ersten Schritt aus dem Gebäude zu machen.
Es ist so anstregent gewesen, weil ich ein sehr neugieriger Mensch bin und alles genaustens inspiziere, dabei ist mein Team eher auf rasche Arbeit aus, damit es weiter gehen kann und sie so schnell wie möglich wieder aus dem Raum kommen würden.
Anatomie ist zwar eines der Fächer, die einem wirklich mit Stoff bombardiert, aber es ist wissenwert und vorallem ziemlich wirklichkeitstreu dem Krankenhaus.

,,Endlich, wir sind erlöst!" kommt mir meine Freundin nach, die sich gleich daraufhin auf einer der Bänke fallen lässt und ihre ganzen Glieder ausstreckt.
Leider wurde sie in einem anderen Team eingeteilt, wofür wir uns natürlich beim Professor beschwert haben, jedoch wie sollten Studierende an einen Universitätslehrer ankommen?
Richtig garnicht!
Zu einer große Diskussionrunde wurde es trotzdem und seid dem sind wir ihm ein Dorn im Auge, weil sich keiner der Anderen traut, sich gegen ihn zu wiedersetzen.
,,Komm Cas, ich muss meinen Bus erwischen, also beeil dich."
Ich halte dem ausgelaugt Mädchen meine Hand hin, damit sie von der Bank aufstehen würde und versuche, sie auf die Beine zu ziehen. Selbstverständlich hilft mir diese nicht und scheint sogar noch dagegen anzukämpfen, indem sie sich gegen die Lehne drückt.
Glücklicherweise bin ich stärker.

Beim Weg zum Bus entschließe ich mich trotz der Tatsache, dass ich meine Freundin nicht überzeugen würde, ihr vorzuschlagen, wenigstens die Dinge, die zwischen ihr und Ben stehen, zu klären. Überraschenderweise stimmt sie mir zu und ich fühle mich sofort wieder schlecht, ihr immer wieder ihren eigenen Fehler nachzuschreien.
,,Weißt du, ich hab nachgedacht.
Ich glaube, dass die Pause euch ganz gut getan hat, um über Probleme in eurer Beziehung nachzudenken und diese zu klären.
Eure Liebe ist nun stärker geworden, weil ihr wisst, dass ihr ohne einander nicht könnt."
Ihr Blick strahlt so viel Dankbarkeit aus und ich kann ebenfalls herauslesen, dass sie sich die Tränen zurückhalten muss.
,,Ley, trotz der Tatsache, dass ich alle Versuche von euch verweigert habe, musst du wissen, dass ich Ben liebe und zurück will.
Ich möchte nur meine Bedürfnisse hinten anstellen und ich weiß selber, dass ich eine wirkliche Dramaqueen bei solchen Themen sein kann. Deshalb möchte ich dir für deine Geduld und deine Unterstützung danken.
Du bist einfach das Beste, dass man sich wünschen kann."
Mit einer dicken Umarmung verabschieden wir uns, da ich nun in den Bus einsteigen würde und sie die Straßenbahn zur Wohnung nehmen muss.

Ich lasse mich auf einer der Sitze plumsen und schnaufe auf.
Zum Glück sind nicht allzu viele Menschen indem Bus, sodass ich mir nicht das ganze Geschwätze der Fremden anhören muss, sondern einfach mal kurz die Stille genießen kann, bis mich mein Handy aus dieser Ruhe reißt.
,,Was geht Toni?" frage ich sogleich in den Hörer, nachdem ich den Anruf entgegen nahm.
,,Was geht? Dein ernst?
Das hört sich irgendwie Kumpel mässig an?"
Huh, was meint er damit?
Glaubt er etwa immer noch, dass ich ihn nur als Kollegen sehe?
,,Ist das nicht gut?
Ich dachte das passt, dadurch das wir jetzt Freunde sind." stelle ich schnell klar und dachte, dass ich es damit besser machen würde, aber scheint wohl nicht so, weil ich nur ein enttäuschtes ,,Mhm" als Antwort bekomme.
Hab ich ihn gerade irgendwie verletzt, wenn ja, dann sicher nicht mit Absicht.
Ich weiß ja nicht mal, was ich falsch gemacht haben sollte.

,,Also ich hab angerufen, weil... also...heute ist das Wetter ganz schön und...eigendlich perfekt für...ehm einen Spaziergang und du arbeitest heute doch auch, also..."
Niedlich wie schüchtern er immer wird, wenn es um solchen Themen geht.
,,Du willst dich also mit mir treffen, sag das doch gleich.
Ich muss kurz in die Wohnung, also lass uns in einer guten Stunde im Park treffen, okey?"
,,Liebend gern."
spricht er mit einem herzhaften Lachen, bevor ich auflege, weil ich weiß, dass er das sowieso nicht machen würde.
Die Entscheidung mehr Zeit mit meinen Kollegen zu verbringen und ihn besser kennenzulernen, ist wirklich nichts, was ich bereue, da er ein toller Gesprächspartner ist.

I Like Me Better when i'm with you Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt