I Need You

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89 Kapitel (Pov Riley)

Sachte stecke ich den Schlüssel in das Türschloss zur Wohnung und platze fast vor Nervösität.
Brian wird von dem letzten Mal auf mich sauer sein.
Ich hab genau diesen Moment abgewartet, bei dem ich weiß, dass Brian zu Hause sein wird.
Ich will mich entgültig mit ihm ausreden und außerdem bin ich jetzt dran damit, mich zu entschuldigen.

Ich weiß, dass er das schon einmal versucht hat und ich ihn komplett abgeblockt habe.
Ich hätte ihm niemals freiwillig so etwas schreckliches angetan, dass ich ihn mitteile, dass ich einen anderen Typen zu Besuch habe, aber es war der einzige Ausweg dafür, dass er nicht in die Wohnung kommt. Nicht in die, wo sein Vater im Wohnzimmer stand.
Mich selber hat es aus der Bahn geworfen, als derjenige aufeinmal vor der Türe zu Cassys Wohnung stand und um Einlass bietete.
Höflich wie ich bin, hätte ich ihn keinen Schritt gewährt, wenn er mir nicht damit gedroht hätte, es sonst immer wieder zu versuchen.
Das er wusste, wo ich mich derzeit aufhalte, wunderte mich schon garnicht mehr.
Im Wohnzimmer redete er sogar in einen normalen Ton mit mir, meinte trotz allem, dass er die Beziehung bestimmt nicht gutheißt.
Ich versicherte ihm jedoch, dass das nicht funktionieren wird, weil die Liebe zwischen uns dadurch zu groß sei.
Von dem derzeitigen Abstand zwischen uns, musste er nicht wissen.

Das Brian plötzlich vor meiner Tür stehen würde, mit dem hatte ich nicht gerechnet, auch wenn ich mich die ganze Zeit danach sehnte.
Ich wäre ihm so gerne um dem Hals gesprungen, doch der Moment war einfach zu unpassend.
Ich durfte das nicht!
Nicht, wenn sein Erzeuger nur zwei Räume weiter gewesen ist und uns hören hätte können.
Ich wollte ihn diesen Stress aufjedenfall nicht nochmal ausliefern, weshalb ich mir etwas einfallen lassen musste und das Erste, was mir in den Kopf gekommen war, ist der Schwarm von Sola.
Ich bin ein totaler Volltrottel, doch meine Priorität ist in diesen Moment gewesen, dass er ja nicht in diese Wohnung geht.
Nun müssen wir uns beide wohl für unsere Dummheit erklären.

Ich hoffe, dass sich Brian in seinem Wohnzimmer befindet, denn wenn er in seinem Zimmer ist, weiß ich nicht ganz, mit welchem Grund ich zu ihn gehen soll.
Es würde komisch kommen, wenn ich einfach aufeinmal vor seiner Zimmertür stehe.
Wer weiß, vielleicht will er nicht einmal mit mir reden und versucht mich gleich wieder rauszuschmeißen.
Dafür hab ich mir zwar bereits Gedanken gemacht und als Ausrede könnte ich dann sagen, dass ich meine Sachen holen möchte, aber ob er mir das glaubt, ist was anderes.

Nachdem ich mit einem letzten Atemzug die Wohnung betrete, erstmal meine Schuhe im Flur ausziehe und dann weiter in das dunkle Wohnzimmer gehe, erhellt sich mein Gesicht, als ich sehe, wie er auf einer der Hocker bei der Kücheninsel sitzt und seinen Oberkörper darauf lehnt.
Dazu hat er seinen Kopf auf seine Arme gelegt und allein der Anblick von hinten lässt mein Herz wieder warm werden, sodass das Adrenalien in mir noch weiter in die Höhe steigt.
Bitte lass alles funktionieren, ich halt es nicht mehr länger ohne ihn aus.

Ein kleines Schluchtzen unterbricht die Stille und mein Lächeln auf mein Gesicht verblasst sogleich.
Warum sitzt er alleine in der Dunkelheit im Wohnzimmer, da muss irgendwas nicht stimmen, dass weiß ich.
Also nähere ich mich der Person langsam und lasse mich ebenfalls auf einer der Hocker an seiner Seite nieder.
Was ist los mit ihm?
Warum sitzt er so alleine hier und wo ist er mit den Gedanken, wenn er meine Anwesenheit noch nicht einmal bemerkt hat, oder aber freiwillig ignoriert.
In mir kommt ein schlechtes Gewissen auf.
Bin ich etwa daran schuld?
Hab ich ihn mit der Aktion so sehr verletzt?
Ich dachte, dass er es nicht ernst nehmen wird.
Er weiß doch, dass er der Einzige ist, der mein Herz erobert hat.
Na dann sieht man mal, wer hier Vertrauen an der Beziehung hat.

,,Brian, alles okey?" frage ich und lege behutsam meine Hand auf den Arm, in den er seinen Kopf versteckt.
Erst jetzt erhebt er seinen Oberkörper, blickt zu mir und ich kann seine glasigen Augen erkennen und auch die Tränen, die sich bereits den Weg zu seinen Wangen hinunter gebannt haben.
Warte, Brian weint sogar?
Ohne auf meine Reaktion zu warten, schnappt mich derjenige, zieht mich samt Stuhl näher zu sich und schließt mich daraufhin in eine Umarmung.
Sein Gesicht vergräbt er in meine Halsbeuge und ohne weiter zu zögern, schlinge ich ebenfalls meine Arme um ihn, während ich sanft mit meiner Hand über seinen Rücken streichle.
Wie sehr mich diese Tatsache gerade verwirrt, umso schlimmer ist es für mich, Brian so traurig zu sehen.
Haben wir Seiten getauscht? Normalerweise bin ich doch die Heulsuße.
Ich habe den Größeren noch nie zuvor weinen gesehen und es zerreißt mein Herz.

I Like Me Better when i'm with you Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt