Chapter 6 ★

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P.o.V. außenstehende Person
(Flashback)
- hört das Lied beim Lesen ;)

Großen Schmerzen ausgesetzt, richtet sich der zerbrechliche, blasse und schwer verletzte Junge auf.
Sein Blick huscht panisch über den verlassenen Schulhof, um die Versicherung zu geben, dass er alleine ist.
Kälte umhüllt Heiko, der nur in einem dünnen T-Shirt in der eisigen Dunkelheit sitzt.
Seine komplette Außenwelt ausgeblendet, steht er langsam auf und humpelt die leeren Straßen entlang, welche mit dichten Nebelschwaden gefüllt sind.
Der Vollmond scheint durch diese hindurch und taucht die Landschaft in milchiges Licht, welches verschiedenste Schatten spielen lässt.
Kühler Herbstwind weht die herabgefallenen Blätter auf und lässt diese in den auf den Fußwegen verteilten Pfützen wieder fallen.

Kurz bevor der große Zeiger der Kirchturmuhr Mitternacht anzeigt, hat der Junge sein Ziel erreicht: die Pfennigbrücke, welche über die still vor sich hin fließende Saale führt.
Seine Hände suchen kraftlos an dem blauen, rostigen und instabilen Geländer halt, auf das er sich mit großen Bemühungen setzt.
Heiko's Gedanken fahren Achterbahn und bleiben immer wieder bei dem Bild seiner fröhlich lächelnden Mum hängen.
Er ist an einem Punkt angekommen, an dem er einfach nicht mehr weiterleben will und kann, auch nicht wenn er es für seine Mum tun würde.
Als seinen treusten Freund sieht er den Tod.
Der Erlöser von all seinen Leiden, seinem Schmerz.
Niemand ist an seiner Seite, bis auf den Tod, welcher ihm lachend die Hand in den unendlichen Frieden hinhält.
Sein Leben ist ein einziger Scherbenhaufen, das sich nicht mehr zu leben lohnt.
Immer wieder hat er nie die Hoffnung auf Besserung aufgegeben, aber auch dieses letzte Fünkchen Lebenwille ist wie eine Kerze erloschen.
Wenige Millimeter trennen ihn nur noch von dem Abgrund, der ihm ewige Ruhe spenden würde.
Wenige Millimeter und ein weiteres Mal hätte der Tod gesiegt.

DieLochis ~ FF: Suizid †Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt