Chapter 60★

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Finja P.o.V.
~ spät am Nachmittag

Kaum höre ich das Klackern der Schlüssel, springe ich grinsend auf und lehne mich freudig in den Türrahmen, von wo aus man einen perfekten Blick auf die Haustür und den Bereich davor hat.
Ich bin mir zu 100% sicher, das es Roman ist, da Anja und Ralph beschlossen haben noch ein paar Tage in dem Hotel zu bleiben und Heiko bei Marc übernachtet, damit ich die Zeit mit Roman nutze und alles wieder gut wird.
Genau das waren seine Worte.
Zwar gehe ich nicht davon aus, das zwischen Roman und mir wieder alles so verläuft, wie vor der Alina-Phase, aber nach heute Morgen kann es sich ja schließlich nur bessern.
Die letzten drei Stunden habe ich damit verbracht, das Wohnzimmer der Lochmanns gemütlich mit Roman's Lieblingsduftkerzen auszustatten, Decken und Kissen auf dem Sofa zu platzieren und einige der DVDs bereit zu legen, von denen ich weiß, dass er sie mag.
Außerdem habe ich einen aufwendigen Apfelstrudel gebacken und heiße Schokolade zubereitet, auch wenn es mich größte Mühe gekostet hat, da ich nicht die Hellste in der Küche bin.
In der restlichen Zeit habe ich einen Brief geschrieben, der jetzt auf Roman's Bettkissen liegt.
Auf seine Reaktion gespannt, schaue ich breit lächelnd zu der sich öffnenden Haustür und was ich da sehe lässt mein Lächeln einfrieren und treibt mir Tränen in die Augen.
Alina und Roman in einen leidenschaftlichen Zungenkuss vertieft.
'Bis morgen Schatz, ich liebe dich mein Engel.'
'Ich dich auch Baby.'
Alina drückt Roman noch einen letzten flüchtigen Kuss auf die Lippen und läuft dann davon.
Baaaam...mein eben erst zusammengeheiltes Herz befindet sich wieder in seinem alten Zustand.
Mit glasigen Augen beobachte ich Roman dabei, wie er sich grinsend seine Jacke abstreift und sich dann mit gleichgültigem Gesuchtsausdruck zu mir rumdreht.
'Ist was?'
Über die Schärfe seiner Stimme erschrocken, zucke ich kurz zurück.
'Ich dachte ich wäre dir wichtig, besonderst nach heute Morgen.', bringe ich mit zitternder Stimme hervor, in ständiger Angst, dass sie völlig versagt.
'Dein Ernst?! Heute morgen hatte nicht die geringste Bedeutung für mich, ich wollte nur Alina eins auswischen, du warst nur Mittel zum Zweck.'
Hämisch lachend schaut er mit hochgezogener Augenbraue zu mir rüber.
'Du lügst!'
'Soso, ich lüge also. Schau dich mal an, du gleichst einem Walross, einfach fett. Niemals könnte ich jemanden mit so einer abstoßenden Figur mögen.'
Diese Worte spricht er mit so viel Hass und Verachtung aus, dass ich nicht glauben kann, das sie wirklich seinen Lippen entkommen sind.
Verzweifelt suche ich in seinen Augen nach Reue oder Wärme, aber da sind nur diese Gleichgültigkeit und Kälte.
Schluchzend stürme ich aus dem Haus raus und schlage due Haustür mit all meiner Kraft zu.
Erschöpft kämpfe ich mich nach zu Hause durch, wo ich mich sofort im Badezimmer einschließe und mich vor den riesigen Wandspiegel stelle.
Vorsichtig ziehe ich Roman's Shirt nach oben, welches ich immernoch trage.
Mein Blick bleibt an meinem Bauch hängen und sofort kommen mir Roman's Worte in den Sinn.

»Schau dich mal an, du gleichst einem Walross, einfach fett. Niemals könnte ich jemanden mit so einer abstoßenden Figur mögen.«

Bisher war ich mit meinem Gewicht recht zufrieden.
Klar, ich bin jetzt nicht grad ein Model, aber bis eben bin ich davon ausgegangen, dass ich auch nicht sonderlich dick bin.
Wie eine Mantra spreche ich Roman's Worte vor mir her, sodass sie sich fest in mein Gehirn einbrennen.
Ich bin fett...
Je länger ich meinen speckigen Bauch betrachte, desto klarer wird mir, wie recht Roman doch hat.
Törricht von mir anzunehmen, dass Roman sowass wie mich mögen könnte.
Fett und hässlich....

DieLochis ~ FF: Suizid †Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt