Chapter 17 ★

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Heiko P.o.V.

'du...bist...so ...ungla.ublich schnell.....gerannt...WOW!'
Ein kurz vorm Zusammenklappen stehender Roman hat sich neben mich fallen lassen und trinkt nun begierig aus der Wasserflasche, welche ich kurz zuvor raus geholt habe.
Entschuldigend klopfe ich ihm auf den Rücken.
'Sry Bro, aber ich musste einfach mal alles rauslassen...'
Mit weit nach oben gezogenen Mundwinkeln schaut er zu mir rüber.
Bro...ich habe ihn Bro genannt.
Auch auf meine Lippen legt sich ein Lachen, ein recht verkrüppeltes Lachen.
'Erzähl mir was von deiner Vergangenheit'
Mein Lächeln verschwindet wieder so schnell, wie es gekommen war und mein Blick richtet sich zum Boden.
'Bitte Heiko, ich will dich einfach besser verstehen....dir helfen.'
Soll ich, oder soll ich nicht?
Wie lange habe ich auf diese eine Person gewartet, mit der ich über alles sprechen kann und wie lange war da niemand?
Ohne Pause erzähle ich ihm alles, über das ich ihm Zug nachgedacht habe.
Von den Erinnerungen total aufgekratzt verschnellern sich mein Herzschlag und meine Atmung automatisch.
Klinge...ich brauch die Klinge.
Von dem silbernen Objekt der Erlösung angezogen, lasse ich Roman leicht verwirrt zurück.
Zwei Stufen auf einmal nehmend stürme ich hoch ins Bad und klappe die kleine Badeschranktür auf, doch keine Klingen sind zu finden.
Panisch reiße ich alle Schubladen aus der großen weißen Schrankwand und durchwühle sie - nichts.
Wo sind die Klingen?
Auch nachdem ich das ganze Badezimmer verwüstet habe, finde ich kein einziges dieser messerscharfen Objekte.
Wo sollen sie son...- Roman.
'ROMAN.....!!!'
Mein Bruder betritt mit versteinertem Gesicht den Raum und schaut mich entäuscht an.
'Suchst du die hier?'
Seine rechter Arm bewegt sich langsam hinter seinem Rücken hervor und in der offenen Handfläche ist deutlich der gesuchte, silbern glänzende Gegenstand zu erkennen.
'Ja...'
'Mensch Heiko, hör auf mit dem Scheiß. Was bringt es dir, dich zusätzlich zu zerstören, nur wegen den geistig beschränkten Pavianarschgesichtern? Jede deiner Narben zeigt nicht deinen Kampf mit dir selbst, sondern jede deiner Narben verdeutlicht, wie behindert diese verfickten Gestörten sind....Ich lasse das nicht mehr zu. Glaub mir, werde ich auch nur einen von diesen Idioten begegnen, erleben sie den nächsten Tag nicht mehr....!
Eine Träne...eine richtig echte Träne verlässt die Augen meines Bruders.
Ohne über meine Handlungen nachdenkend schlage ich ihm die Klinge aus der Hand, die klirrend im Waschbecken landet.
Mein linker Daumen wischt die kleine Träne weg und meine Arme schließen sich um den zitternden Körper von Roman.
'Danke, danke für alles'
Ja......ich habe ihm verziehen, schon längst.

DieLochis ~ FF: Suizid †Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt