Finja P.o.V.
~am Abend'Finja, komm runter, es gibt Essen!'
'Ich komme Mum'
Vorsichtig steige ich aus dem mittlerweile kalten Wasser der Badewanne und wickle mir ein weiches Handtuch um.
Während ich mich abtrockne und mir meine Schlafsachen überstreife, denke ich nochmal genaustens über mein Vorhaben nach.
Ich werde abnehmen und alles genaustens notieren!
Selbstsicher trete ich vor den Spiegel über dem Waschbecken und schaue kritisch in meine eigenen, roten Augen, die sichtlich von dem ganzen Geweine angeschwollen sind.
Jetzt ist mein schauspielerisches Talent gefragt.
Ein letztes Mal atme ich tief durch, ehe ich gespielt fluchend runter in die Küche stürme.
'BAH FUCK, diese scheiß Haarwäsche brennt wie sau in den Augen. Mum schau doch mal, ich seh aus wie ein Kochlöffel auf Drogen. Holy Shit...'
Lachend tätschelt mir Mum den Kopf.
'Ach Maus, du bist so tollpatschig. Pass das nächste Mal besser auf.'
Fake lachend nicke ich ihr zu und lasse mich seufzend auf meinen Sitzplatz fallen.
Man kann Menschen so leicht täuschen...
Es ist erschreckend, das nicht mal meine eigene Familie erkennt, wie ich mich fühle.
Sie glauben einfach meiner Maske und hinterfragen diese nicht.
Das letzte mal geweint vor ihnen habe ich mit vier Jahren, weil ich meinen einzigsten Teddy verloren habe.
Nie habe ich vor meinen Eltern wegen Gefühlen geweint, geschweige denn ihnen davon erzählt.
Sie haben nicht mal bemerkt, wie ich mich immer mehr verschlossen habe.
Doch kann ich es ihnen verübeln? Neun Monate im Jahr sind sie nicht mal zu Hause, sondern reisen für ihre Firma in der Welt umher.
Sind sie dann mal zu Hause, glauben sie meinem aufgespielten Lächeln, so wie alle anderen auch
Überall bin ich als die fröhliche Finja bekannt, wie es in meinem Inneren aussieht weiß keiner, nichtmal ich weiß es so genau.
Traurig, oder?
'Schatz, wir fahren morgen für einen Monat nach Brasilien. Geschäftsessen, Meetings und das ganze Programm, kennst du ja bereits.'
'Ja Dad, ich weiß. Naja Gute Nacht, ich bin dann mal oben. Da ich bei Roman gegessen habe, brauche ich nichts mehr. Hab euch lieb, bis in einem Monat.'
Seufzend verschwinde ich nach oben in mein Zimmer.
Immer ist es das Gleiche.
Ein paar gemeinsame Wochen und schon müssen sie wieder auf irgendeine Geschäftsreise.
Ich gönne ihnen den Erfolg der Firma, nur werde ich dabei völlig vergessen.
Meine Eltern lieben mich, ohne Frage, aber die teuren Geschenke, die sie mir jedes Mal als Entschädigung mitbringen, können ihr Fehlen nicht ersetzten.
Mittlerweile habe ich mich damit abgefunden, da es seit acht Jahren zu meinem Alltag gehört.
Mein einzigstes Problem ist, dass ich normalerweise in der Zeit, in der meine Eltern weg sind, bei den Lochmanns wohne....
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DieLochis ~ FF: Suizid †
FanfictionZwei Geschwister - zwei Lebensweisen. Was wenn sie miteinander konfrontiert werden? Was, wenn der eine dem anderen helfen könnte. Und was, wer er dies vielleicht zu spät bemerkt. Eine Geschichte das mit einem tödlichen Verfängnis beginnt und zu eine...