Roman P.o.V.
'Soll ich dir helfen?', unterbricht mich die ruhige Stimme meiner Mum, bei der Verwüstung unserer gesamten Küche.
Dankbar lächelnd, nicke ich ihr zu und strecke wie ein keines Kind meine Arme nach ihr aus.
Schmunzelnd kommt sie auf mich zu und betrachtet mit hochgezogener Augenbraue das Durcheinander, das ich innerhalb der letzten Stunde veranstaltet habe.
'Ich schätze mal das sollte ein Schokokuchen werden?', fragt sie mit amüsierten Blick.
Heftig nickend, deute ich auf das kleine Rezeptebuch, was fast gänzlich unter Mehl verschwunden ist.
'Na dann wollen wir mal!', ruft sie fröhlich in die Hände klatschend aus und bindet sich Omas alte Küchenschürze um.
Ohne auf mich Rücksicht zu nehmen, sucht sie leise summend alle Zutaten zusammen und beginnt damit diese zu vermengen.
Irritiert beobachte ich jede ihrer Bewegungen, die sie mit solch einer Ruhe ausführt, dass man denken könnte, sie hätte ihr bisheriges Leben nur damit verbracht Schokokuchen zu backen.
Nach nicht mal zwanzig Minuten sitze ich vor unserem Herd und betrachte den braunen Teig beim Aufgehen.
Wie machen das Mütter nur immer?
Ich verzweifle über eine Stunde am Herstellen des Teiges, während sie in dieser Zeit gut eine ganze Kuchenarmee aufstellen könnte.
'Willst du den Kuchen vielleicht noch verzieren? Finja würde es sicher freuen.', fragt Mum wissend an mich gerichtet.
Noch etwas was ich an Müttern nicht verstehe - woher wissen sie immer über alles bescheid?
Ich habe mit keiner Silbe erwähnt, dass dieser Schokokuchen für Finja ist und praktisch als ein Dankeschön für Französisch gilt.
'Ehm..ja gute Idee. Ich geh dann mal die Glasur holen..', antworte ich ihr, um unangenehmen Fragen zu entfliehen, wobei mir Mum jedoch einen Strich durch die Rechnung macht.
'Geh du lieber mal hoch. Heiko ist fast am Durchdrehen, weil ihr noch eine Parodie drehen müsst. Ich regle das schon.', redet sie auf mich ein und schiebt mich letzten Endes aus der Küche raus.
Seufzend fahre ich mir mit den Händen durch die Haare, ehe ich laut nach meinem Bruder rufe.
Dieser schreit nur ein 'Lochizimmer' zurück, darauf wartend, dass ich zu ihm hochkomme.
Unmotivierter als bei mir üblich, schleppe ich mich die unzähligen Treppenstufen nach oben.
Im Lochizimmer angekommen, lasse ich mich erschöpft auf die riesige sich dort befindende Couch fallen, ganz zum Misfallen meines Bruders.
'Mensch Roman, jetzt beweg deinen schnuckligen Arsch hierher und sing deine Parts. Dann kannst du meinetwegen abhauen, da ich mit schneiden dran bin.', redet er genervt auf mich ein.
Nicht weniger genervt hiefe ich mich auf und bewege mich im Schneckentempo auf unsere Aufnahmeecke zu, aus der mir Heiko bereits finstere Blicke zuwirft.
Das wird ein Spaß.....nicht.
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DieLochis ~ FF: Suizid †
FanfictionZwei Geschwister - zwei Lebensweisen. Was wenn sie miteinander konfrontiert werden? Was, wenn der eine dem anderen helfen könnte. Und was, wer er dies vielleicht zu spät bemerkt. Eine Geschichte das mit einem tödlichen Verfängnis beginnt und zu eine...