Chapter 64★

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Finja P.o.V.
~ am Abend

*Freitag*

Frühstück: -

Mittag: -

Abendbrot: -

Ich habe es wieder geschafft null Kalorien zu mir zu nehmen, was mich echt stolz macht.

Startgewicht: 56kg

jetztiges Gewicht: 52kg

Ziel: mindestens 45kg

Am liebsten würde ich mich selbst bestrafen. Mein Verlangen nach Nahrung wird von Tag zu Tag stärker und mein Wille kleiner. Ich muss dagegen ankämpfen, habe aber Angst zu schwach zu sein.
Aufgeben zählt nicht - Roman zu liebe.
Drei Tage habe ich nichts mehr gegessen, was mich leicht lächeln lässt.
Irgendwann wird sich mein Körper schon drauf einstellen....
~ Finja

Seufzend klappe ich das kleine Notizbuch zu.
Ein Blick auf die Uhr verrät, dass es bereits weit nach Mitternacht ist, aber mein Hunger lässt mich nicht einschlafen.
Wenn ich eine Kleinigkeit esse, wird es schon keinen großen Einfluss haben...
Theoretisch könnte ich mir für meine morgige Jogging Einheit einen kleinen Apfel nehmen.
Möglichst lautlos öffne ich die Tür des Gästezimmers und tappse barfuß die Treppe nach unten, in die Küche der Lochmanns.
Zielstrebig laufe ich in die Vorratskammer und suche nach dem kleinsten Apfel.
Dabei fällt mein Blick auf eine Packung Oreo Kekse und das riesige Karamell Glas.
Vorsichtig greifen meine Finger nach den Keksen und umschließen das Glas.
Es ist falsch, so falsch, aber der Hunger treibt mich dazu.
Mit diversem Süßkram beladen lasse ich mich an den Küchentisch fallen und blicke nun unschlüssig auf die Packung vor mir.
Vorsichtig schiebe ich mir einen der Kekse in den Mund.
Mh...
Es tut so gut etwas kauen zu können.
Es tut so gut diesen Geschmack zu spüren.
Es tut so gut, endlich meinen Magen füllen zu können.
Geniesend schließe ich meine Augen und stopfe mir eins nach dem anderen in meinen Mund.
Das meine Hand plötzlich ins Leere greift, lässt mich erschrocken die Augen aufschlagen.
Unzälige Verpackungen unterschiedlicher Süßigkeiten liegen vor mir...völlig leer.
Wie in Trance werfe ich den entstandenen Abfall in den Mülleimer, ehe ich mich immernoch geschockt auf der Anrichte abstütze.
Mein Magen fühlt sich mit einem mal erdrückend schwer an und jegliche Glücksgefühle haben meinen Körper verlassen.
Ich darf das Zeug nicht in mir behalten...
'Fett wie ein Walross...er wird mich hassen...'
So geräuschlos wie möglich stürme ich nach oben ins Badezimmer.
Meine schwarzen Haare binde ich mir unordentlich zusammen ehe ich mich unsicher vor die geöffnete Kloschüssel hocke.
Wie tief ich doch gesunken bin...
Meine Augen beginnen gefährlich zu brennen, als ich mir den Finger in den Rachen schiebe.
Der entstehende Würgreiz lässt auf meinem gesamten Körper eine eisige Gänsehaut enstehen.
Entschlossen schiebe ich meinen Finger noch ein Stückchen nach hinten und spüre sofort den Speisebrei, der schneller als erwartet meinen Hals empor kommt.
Kaum hat die gesamte Nahrung meinen Körper verlassen, betätige ich die Spülung.
Kraftlos lasse ich mich auf die kalten Fliesen fallen.
Was habe ich nur getan...
Tränen entkommen meinen Augenwinkeln und fließen in Strömen mein Gesicht hinab.
Ich beginne unkontrolliert zu weinen, über mein eigenens Verhalten enttäuscht.
Es war nur einmal...einmal ist es ok.

Hätte mir in diesem Moment nicht bereits bewusst sein müssen, dass dies der Startschuss für viele weitere Male ist?....

DieLochis ~ FF: Suizid †Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt