Wo bin ich hier bloß gelandet?

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Ich wurde von der Dunkelheit verschluckt und alles um mich herum war still. Ich hatte gedacht, wenn ich sterben würde, würde ich aus meinem Körper schweben und die Welt als Geist betrachten. Eine etwas bizarre Vorstellung, aber so habe ich es mir vorgestellt. Ich fühlte mich leicht und fast schwerelos, aber diese düstere Atmosphäre um mich herum hatte etwas bedrohliches an sich. Plötzlich fing ich an zu fallen und unter mir kamen rote schillernde Farben zum Vorschein. Was zum Fick wird das hier?! Ich schreie wie eine bekloppte und landete auf hartem Boden mitten im Nirgendwo. Das tat echt krass weh und mein Rücken pulsierte. Ich stelle mich langsam und wackelig auf die Beine und war etwas irritiert. „Was ist das und wo bin ich hier?" Nuschelte ich undeutlich in mich hinein. „Ich dachte ich sei gestorben und stattdessen falle ich hier mitten in den Dreck!" Schimpfte ich und begann mich umzusehen, da meine Sicht allmählich klarer wurde. In der ferne erblickte ich eine Stadt und ich konnte eine Straße sehen. Nun gut, dann werde ich mal dieser Straße bis in die Stadt folgen, dachte ich schnaubte auf. Ich begann meinem Marsch und musste bald feststellen, dass dies ein sehr langer Weg werden würde. Ich hatte jetzt schon keine Lust mehr, aber hierbleiben war auch keine Option. Wie ich so lief und in mich hinein grübelte, hielt auf einmal ein Wagen neben mir an. Ich war etwas verwundert darüber hier Fahrzeuge anzutreffen, da alles so verlassen wirkte. Eine Scheibe ging runter und hinter der Scheibe saß eine mysteriöse Person. Rote Augen blickten mich an. „Hallo Schönheit, du siehst do verirrt aus. Darf ich dich mitnehmen?" Ich musste kurz überlegen und mein innerer Instinkt sagte mir auch, dass ich lieber nicht einsteigen sollte. Allerdings gab es auch keine bessere Gelegenheit endlich von dieser Gegend wegzukommen. Ich willigte ein und nickte. Die Tür ging auf und ich stieg hinten in das Fahrzeug ein. Dann gab der pompös gekleidete Mann dem Fahrer ein Zeichen zum weiterfahren. „Nun meine Hübsche. Was macht denn so ein Wesen wie du, so einsam und verlassen auf dem Seelenpfad?"  Ich musterte den Typen. Groß, bekloppte Sonnenbrille auf der Nase, übertriebener roter Mantel, und auch noch ein Hut. Was ist das für ein Freak und warum stellt der so bekloppte Fragen, dachte ich mir. Ich entschied vorerst höflich zu bleiben, schließlich nahm mich dieser merkwürdige Kerl mit in die Stadt. „Mein Name ist Scarlett und ich bin vor etwa 2 Stunden wortwörtlich vom Himmel gefallen" sagte ich mit einer charmanten Stimme. Der riesige Typ blickte mich weiter an und schien mich genau unter die Lupe zu nehmen. „Also bist du ein Neuankömmling, sehr interessant! Schätzchen was hältst du davon heute etwas mit mir zu feiern und ich erkläre dir ein bisschen was über diese Gegend!" Der Kerl grinste widerlich. Der Typ hat doch nen Schaden?! Ich soll mit dem Feiern gehen? Ich kenne ja nicht mal seinen Namen. „Nun kennst du meinen Namen, aber wie darf ich dich ansprechen?" fragte ich leicht zurückhaltend. „Babydoll, du darfst mich Valentino nennen." Ich schaute ihm in die Augen und sagte etwas unbeholfen „Schön dich kennenzulernen." „Die Freude ist ganz meinerseits." Danach fuhren wir eine Weile schweigend, bis wir in der Stadt ankamen. Ich blickte aus dem Fenster hinaus und es befand sich ein Heiden - Chaos auf den Straßen. Alle Wesen, die ich erblickte, waren irgendwie merkwürdig und an mehreren Ecken brannte es einfach. „Wtf, gibt es hier denn gar keine Feuerwehr? entglitt es mir ungläubig. Valentino sah mich amüsiert an und lachte: „Mein Herz wir sind in der Hölle. An so etwas wirst du dich gewöhnen müssen." Bei diesem Satz blieb mein Herz stehen. „Ich bin wirklich in der Hölle gelandet? Oh Mann." Ich betrachtete weiter diese neue und unbekannte Umgebung. Während wir so fuhren, fragte ich Valentino, wo wir denn hinfahren. „In meinen Club Süße!" Du kannst dich auch in meiner Lounge etwas frisch machen. Du willst dir doch sicher den Staub von deinem hübschen Fell abputzen, oder?" Ich konnte nur nicken aber bei den letzten Worten musste ich schlucken. Was soll ich haben? Fell? Ich blickte an mir herunter und tatsächlich ich hatte pechschwarzes und seidenweiches, kurzes Fell. „Hast du zufällig auch einen Spiegel da drin? Fragte ich? „Aber selbstverständlich besitze ich Spiegel. Du kannst dich wie zu Hause fühlen." Sagte er etwas angsteinflößend. „Danke" sagte ich zaghaft. Endlich waren wir angekommen und der Fahrer öffnete uns die Tür. Sogar ein Roter Teppich lag bis zum Eingang bereit. Ich fühlte mich richtig gut. Vielleicht ist dieser Typ doch nicht so schrecklich wie ich dachte? Wir betraten einen Club. „WOW", entglitt es mir. Dafür das es da draußen so abscheulich zuging, gefiel es mir hier drinnen sehr. Alles sah so schick und bunt aus. Wir gingen weiter zu einem Fahrstuhl. „Wir fahren jetzt nach oben in meine Lounge, dort kannst du dich kurz auffrischen." Oben angekommen kam ich aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Riesig und schick eingerichtet. Er zeigte mir kurz das Bad und verließ mich dann. Endlich ein Spiegel! Ich betrachtete mich. Theoretisch sollte ich mich erschrecken, aber ich muss sagen, dass ich wirklich ein Blickfang war. Ich drehte mich etwas hin und her und mir fiel direkt auf, dass ich 4 Arme besaß. Was sollte ich nur darstellen? Mein rabenschwarzes Fell glänzt sogar etwas und ich hatte lange schwarze, glatte Haare, die meinen Weichen Rücken hinunterfielen. Ob ich wohl auch noch so beweglich war,wie in meinem früheren Leben, fragte ich mich und musste es direkt ausprobieren.Ich machte, ohne zu zögern eine Brücke. „Yes, Girl" rief ich. Das ist so cool und könnte in dieser neuen Welt ein möglicher Vorteil sein, dachte ich mir. Ich bürstete mein Fell ab und kämmte meine Haare. Ich betrachtete mich noch weiter im Spiegel und bewunderte meinen neuen Körper. Er passte einfach so gut zu mir. Außerdem habe ich stechend blaue Augen. So hell und strahlend, dass sie fast schon eine hypnotische Wirkung hatten. Meine Klamotten waren nicht sonderlich überragend. Ein weißes bauchfreies T-Shirt und eine helle Jeans trug ich, aber das störte mich vorerst nicht weiter. Ich drehte mich noch einmal und trat dann aus dem Badezimmer heraus, wo schon Valentino auf mich wartete. „Ich wusste doch das ich mich nicht getäuscht habe, Baby ich mache dich zum Star." Er schnappte meine Hand und wir fuhren wieder mit dem Fahrstuhl nach unten. Dort angekommen brachte er mich in eine gemütliche rot beleuchtete Sitzecke mit bestem Blick auf eine Bühne. „Entspann dich einfach meine Hübsche und genieße die Show."

Im Netz der GefühleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt