Die Hochzeit (Teil 1)

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Ich schlief noch tief und fest, als Vaggie, Charlie und Cherry quietschend in unser Schlafzimmer liefen und mich aus den Federn warfen. „Scarlett! Du willst doch nicht etwa deine eigene Hochzeit verschlafen?!" Rief Charlie lachend. Sie zogen und schoben mich ins Badezimmer und stopften mich in die Badewanne. „Leute ich war doch gestern erst Baden!" Gähnte ich und sah zu wie Cherry großzügig Badezusatz ins Wasser kippte. „Die Braut wird rein gewaschen!" Erklärte Charlie. „Ist das so eine Art Ritus?" Fragte ich unwissend. „Das hast du gut erkannt Süße und mach dir keine Sorgen! Wir als deine Brautjungfern, kümmern uns um dich!" Fügte Vaggie hinzu. Dann sah ich zu, wie Cherry sich einen Schrubber schnappte und anfing meine Gliedmaßen zu putzen. Ich ließ die Prozedur über mich ergehen, aber kam mir vor wie auf einem anderen Planeten. Vaggie schnappte sich die Brause und spülte meine Haare mit klarem Wasser, bevor sie anschließend Shampoo und diverse Haarpflegemittel darin zu verteilen. „Ich bereite jetzt alles vor und hole das Kleid!" Sagte Charlie businessmäßig und verschwand zügig aus dem Bad. Nach dem Cherry aufhörte, wie eine bekloppte an mir herum zu scheuern, trat sie an das Waschbecken und ich sah, wie sie irgendwas zusammenrührte. „Was kommt denn jetzt?" Rief ich ihr neugierig entgegen. „Ich mische eine Geschichtsmaske!" Sagte sie und kam auch schon zurück. Langsam wurde ich wacher und fühlte mich nicht mehr ganz so überrumpelt. Sie pinselte mir die Maske auf das Gesicht und räumte anschließend alles wieder weg. „Das muss jetzt 15 Minuten einwirken! Und danach wirst du schon viel frischer aussehen!" Lachte sie. Charlie kam zurück und brachte einen Kamm und eine Bürste mit. „Das Kleid hängt im Schlafzimmer!" Sagte sie und fing an meine Haare zu entwirren. Ich war ihnen so Dankbar, dass ich sie alle in meinem Leben hatte. „Ich wüsste gar nicht, wie ich ohne euch überleben würde!" Sagte ich und war einfach glücklich. „Wir lieben dich auch!" Antwortete Vaggie und stellte sich nun vor die Wanne. Charlie warf Rosenblätter ins Wasser hinein und Vaggie hielt ihre Hand ausgestreckt über mich. „Tempus fugit – amor manet." Sprach sie mehrfach hintereinander. Ihre Augen leuchteten hell wie die Sterne und sie schien wie besessen. Dann schloss sie ihre Hände betend zusammen und verneigte sich. „Geht es dir gut Vaggie? Was hast du getan?" Fragte ich etwas erschrocken. „Ich habe dich gesegnet!" Sagte sie lächelnd und holte mir ein großes Handtuch. Mir kamen die Tränen, weil sie all das für mich taten. „Hey! Hier wird nicht geflennt! Das kannst du dir für später sparen!" Sagte Cherry ernst aber liebevoll. Ich befreite mein Gesicht von der Maske und stieg dann aus der Wanne. Vaggie hielt mir das Handtuch hin und ich wickelte mich komplett darin ein. „Am besten wir gehen zum Schminktisch. Da können wir uns um deine Haare und dein Make - Up kümmern!" Schlug Charlie vor und öffnete die Tür. Ich setzte mich vor den hell beleuchteten Spiegel und beobachtete Charlie dabei, wie sie meine Haare föhnte. „Wir sollten die Haare halb offen zusammenstecken, oder was meint ihr?" Fragte Charlie und blickte in die Runde. Alle stimmten zu und auch ich fand die Idee wunderbar. Charlie begann damit Lockenwickler in meine Haare zu drehen und hielt anschließend eine ganze Weile mit dem Föhn auf die Wickler drauf, weil wir nicht so viel Zeit hatten. So lange die Teile auskühlten, fingen Vaggie und Cherry an mich zu schminken. „Lieber etwas schlichter aber rote Lippen!" Schlug Cherry vor. „Aber nicht zu schlicht! Wir könnten etwas mit Nude - Tönen machen. Das beißt sich auch nicht mit rot!" Entgegnete Vaggie. „Wir verstehen uns Girl!" Sagte Cherry und suchte einen Rotton aus. Zum Schluss verteilte Cherry großzügig ein Settingspray auf meinem Gesicht. Ich war total begeistert von dem, was die zwei gezaubert hatten. „Du siehst phantastisch aus!" Sagte Charlie und verkniff sich die Tränen. Als nächstes konnten die Lockenwickler wieder raus. Meine Haarlänge hatte sich sofort reduziert und Charlie steckte sie mir ein wenig zusammen. Sie zwirbelte einzelne Haarsträhnen und montierte sie geschickt an meinen Hinterkopf, wo später der Schleier befestigt werden sollte. Vorne ließ sie zwei lockige Haarsträhnen übrig, die mein Gesicht umspielten. „Danke Charlie! Das sieht perfekt aus!" Staunte ich und beobachtete sie dabei, wie sie eine Menge Haarspray in der fertigen Frisur verteilte. „Dann kannst du ja jetzt ins Kleid schlüpfen!" Rief Vaggie aufgeregt. Jetzt wurde es ernst... „Mädels ich würde gern nochmal kurz ins Bad." Sagte ich verlegen und lief los. Die 3 sahen mir hinterher und schauten verwundert. „Das wird die Aufregung sein, sagte Cherry schließlich und beschloss Sekt zu besorgen. Ich schloss die Tür hinter mir und spürte, wie mir das Herz aus der Brust sprang. Ich hatte das Gefühl zu ersticken und atmete tief ein und aus. Reiß dich gefälligst zusammen Scarlett, sagte mir mein innerer Monolog. Ich ging nochmal zur Toilette und beruhigte mich, bevor ich zurück kam. Mir wurde auch langsam kalt, da ich immer noch im Handtuch eingewickelt umher wanderte, aber bevor ich das Kleid anziehen konnte, kramte ich eine Tüte aus meinem Schrank. Charlie und Vaggie beobachteten was ich tat und holte ein weißes Spitzenhöschen mit Strapsen heraus. Die beiden liefen rot an und schauten weg, was keinen Sinn ergab, weil sie ohnehin jeden Zentimeter meines Körpers kannten. „Was habt ihr denn?" Fragte ich mit hochgezogener Augenbraue. In diesem Augenblick kam Cherry wieder zurück und hatte 4 Gläser Sekt dabei. „Verdammt Süße! Das sieht richtig scharf aus!" Rief sie schrill. „Ich bin froh, dass es euch gefällt. Ich hatte schon Sorge, dass es zu langweilig sein könnte!" Gab ich zu und zog das Teil an. Als ich fertig war brachten mir Vaggie und Charlie das Kleid und halfen mir hinein und befestigten den Schleier in meinen Haaren. Cherry suchte in der Zwischenzeit die Schuhe. „Wie sehen die Schuhe nochmal aus?" Rief sie halb im Schrank verschwunden. „Sie sind komplett mit Strasssteinen besetzt und sehen aus wie eine Discokugel." Erklärte ich ihr. „Hab sie!" Rief Cherry und hielt sie in die Luft. „Warum eigentlich so viel Glitzer? Man sieht die Schuhe doch gar nicht." Stellte sie verwirrt fest. „Ich wollte welche kaufen, die ich nochmal tragen würde." Sagte ich und schlüpfte in die Absatzschuhe hinein. Die 3 traten einen Meter von mir weg um mich anzusehen. Charlie brach in Tränen aus und schniefte. „Du siehst unglaublich aus! Angel kann sich glücklich schätzen!" Sagte Cherry und lächelte sanft. Wir stießen an und tranken das Glas Sekt, ehe wir in den Eingangsbereich des Hotels gingen. Wir waren ganz alleine, da alle schon längst aufgebrochen waren. „Wir müssen los!" Sagte Charlie und rief ihren Fahrer an. Wir gingen hinaus und wurden direkt abgeholt. Ich setzte mich hinein und sortierte mich ein wenig. Während der Fahrt, war ich sehr ruhig und ich spürte wie mir das Herz gegen die Brust sprang und mir leicht schlecht wurde. „Mir geht es irgendwie nicht so gut..." Sagte ich leise und verzog das Gesicht. Cherry rutschte sofort dichter zu mir und nahm meine Hände. „Ganz ruhig! Das ist nur die Aufregung. Versuche mal ganz tief einzuatmen, dann halte die Luft für 7 Sekunden, bevor du sie so lange wie möglich hinauslässt." Erklärte sie und nahm ebenfalls einen Atemzug. Ich tat was sie mir sagte und spürte, wie sich mein Herzschlag etwas verlangsamte. „Und?" Fragte sie neugierig. „Besser!" Sagte ich und versuchte zu lächeln. „Alles wird gut laufen!" Sagte Charlie beruhigend. Vaggie nickte und lächelte wärmend zu mir herüber. Die fahrt kam mir endlos lang vor und ich war froh, dass ich endlich wieder Boden unter meinen Füßen hatte. Charlie und Vaggie gingen voraus, um alles zu managen. Cherry reichte mir ihren Arm und wir gingen zusammen hinterher. Wir erreichten den Eingang des prunkvollen Gebäudes, welches einer Kirche sehr ähnelte. Kaum öffneten wir die Tür, kam Husker schon auf uns zu und sah aus wie ein nervliches Wrack. „Gut das ihr endlich da seid! Angel schiebt Panik und Bellamy macht nur Unsinn!" Sagte er erschöpft. „Ich werde mit Angel reden und Vaggie?! Du schnappst dir den kleinen Frechdachs!" Wies Charlie an. Dann kam Husk auf mich zu. „Du siehst wunderschön aus Kleine! Er wird es lieben!" Sagte er aufmunternd und lächelte mir zu. Husk verschwand im inneren der Kirche und nahm bei den anderen Gästen platz. Die Türen schlossen sich schnell wieder, damit keiner einen Blick auf mich erhaschen konnte. Vaggie kam mit Bell auf dem Arm zurück und zeigte dann mit dem Finger auf mich. „Mami, Mami!" Rief er und streckte die Arme aus. „Hallo mein kleines Hörchen! Sagte ich liebevoll und trat auf ihn zu. „Bist du brav und verteilst ein paar Blümchen mit Tante Vaggie?" Fragte ich ihn und nahm ihn kurz in den Arm. „Ja Mama Blümchen." Sagte er und nahm wieder Vaggies Hand. „Apropo Blumen!" Rief Cherry. „Wo ist der Brautstrauß?" Fragte sie Vaggie. Sie schnappte sich ihr Telefon und rief Charlie an. „Hallo Schatz. Weißt du wo der Braustrauß ist? Achso... Ja, verstehe! Bis gleich!" Sie legte auf und steckte ihr Handy wieder weg. „Angel ist gleich soweit! Danach kommt Charlie mit dem Brautstrauß zu uns!" Teilte sie uns mit und stellte sich mit Bellamy vor uns auf ihre Positon. Wenige Sekunden danach, kam Charlie endlich zurück und überreichte Vaggie ein Körbchen voller Apfelblütenblätter. Mir überreichte sie einen wunderschönen Brautstrauß mit weißen Rosen. Ich sah sie an und formte ein lautloses „Dankeschön" mit meinen Lippen. „Seid ihr bereit?" Fragte sie in die Runde. Erst jetzt bemerkte ich, dass Charlie einen Freisprecher am Ohr hatte. „Es kann losgehen!" Sagte sie und schaute nochmal, ob wir alle richtig standen. Ich konnte hören wie die Klaviertöne einsetzten. Alastor spielte für uns „Can't help falling in love". Ich lauschte der Melodie und wartete auf den Einsatz. Die Türen gingen zum ersten Mal auf und die 3 gingen mit Bellamy voraus. Er verteilte fleißig die Blütenblätter und machte seinen Job, ohne weiteres Prozedere, was mich sehr erleichterte. So lange die 4 den Aufgang entlang liefen, machte ich mich bereit und stellte mich direkt vor die großen Türen die bald ein weiteres mal aufgemacht werden würden. Jetzt war es soweit. Die Türen öffneten sich schwungvoll und alle Gäste drehten sich zu mir um, aber ich hatte nur Augen für Anthony, der am anderen Ende auf mich wartete. Ich schritt wie eine Fee durch den Saal und lief erhaben an den staunenden Gästen vorbei. Ich kam mir vor wie in einem Märchen und Angels strahlende Augen und sein lächeln, ließen mein Herz höher schlagen vor Glück. Mein innerer Panikanfall verflog vollkommen und ich kam meinem Geliebten immer näher. Er trug ausnahmsweise mal einen klassischen, schwarzen Anzug, allerdings mit feinen rosa Lenksstreifen, einem rosafarbenen Hemd, einer kräftigen, rosa Fliege und einem farblich stimmigen Taschentuch, welches ordnungsgemäß in seiner vorderen Brusttasche steckte. Außerdem hatte er sich eine Weiße Rose angesteckt. Ich kannte wirklich niemanden auf der Welt, dem die Farbe Rosa so gut stand wie ihm! Ich erreichte ihn fast und er streckte seine Hand nach mir aus. Ich ergriff sie und lief langsam eine kleine Trette hinauf. Dort standen wir beide also nun und würden gleich vermählt werden. „Du siehst phänomenal aus!" Flüsterte er ganz leise und hielt meine Hände. Der Priester begann eine Rede zu halten. Ich konnte ihm gar nicht richtig zuhören, da meine Gedanken ausschließlich um ihn kreisten. Ich würde in seinen Augen ertrinken und es gab keine Rettung mehr für mich. Nun kamen wir zu dem Teil, unsere Gelübde zu offenbaren und Angel begann. „Du bist diejenige, die mich zum lachen bringt und die, die mit mir weint. Auch manchmal knallhart ehrlich ist, es aber niemals böse meint. Du bist diejenige, die mir verzeiht und keinen einzigen Tag mit mir bereut und sich immer mit mir freut. Da ist kein einziges Geheimnis, dass du nicht von mir kennst und für dich ist es selbstverständlich, dass du mir dein Vertrauen schenkst. Ohne Worte, ohne Sprache, würden wir uns auch verstehen. Können zusammen so stark sein und das große Ganze sehen! Ich liebe dich mein Schatz und bin auf ewig dein!" (Vgl. „Ein Teil von meinem Herzen" von Jonathan Zelter) Er beendete seine Zeilen voller Liebe und eine Träne rollte über meine Wange. Nun war ich an der Reihe und ich begann. „Ich bin verloren in deiner Mitte. Machst mich zum Kämpfer, ohne Visier. Alles gedreht, Sinne wie benebelt. Ich bin so heillos betrunken von dir. Du wärmst mich auf mit deinem Wesen und lässt nicht einen Zentimeter unverschont. Du flutest alle meine Decks mit Hoffnung. Es ist noch immer, so schwer zu glauben, wie du die meisten meiner Fehler übersiehst. Du erdest jeden, meiner Gedanken! Verleihst mir Flügel, wenn die Zweifel überwiegen. Ich brenne nur für dich, weil du die liebe meines Lebens bist. Ich gehöre nur dir für immer!" (Vgl. „Ja" von Silbermond) Sprach ich voller Emotionen und blickte ihm in die Augen. Er starrte mich an und hatte glänzende, weit gestellte Pupillen. Der Priester legte uns seine Hände auf die Schultern und fuhr fort. Als nächstes Folgte ein Kerzenritual. Wir bekamen beide eine lange, brennende Kerze in die Hand und sollten nun gemeinsam eine große Kerze zum brennen bringen. Als sie brannte, pusteten wir unsere Flammen aus. Die Kerze in der Mitte sollte unsere Verbindung darstellen. Wir kamen allmählich zum Ende der Trauung und der Priester stellte uns die entscheidenden Fragen. „Anthony. Ich frage dich, ob du die hier Anwesende zu deiner angetrauten Ehefrau nehmen willst?" Fragte der Alte mit ernster, erhabener Stimme. „Ich will!" Antwortete er und lächelte. „Und du Scarlett, möchtest du den hier Anwesenden zu deinem angetrauten Ehemann nehmen?" Stellte er mir die Frage, auf die ich schon seit Beginn der Rede sehnsüchtig wartete. Ein Feuerwerk aus Endorphinen explodierte in mir und die Antwort platzte förmlich aus mir heraus. „Ja, ich will!" Sagte ich mit überschlagener Stimme. Uns wurden die Ringe gereicht und wir steckten sie uns gegenseitig an die Finger. „Du darfst die Braut jetzt...kü..." Beendete er seinen Satz unvollständig, da ich ihm nicht die Gelegenheit gab seinen Satz zu Ende zu sprechen. Ich fiel ihm um den Hals und konnte es nicht abwarten. Wir küssten uns so leidenschaftlich wie nie zu vor. Ich vernahm nicht einmal den tobenden Applaus unserer Gäste. Da waren nur er und ich. Ich legte meine Hände um seinen Kopf und er lehnte mich ein wenig zurück. Ich kam mir vor als würde ich schweben. Unser Moment endete und wir drehten uns zu den Gästen. Ich sah in viele glückliche Gesichter, die sich mit uns freuten und wir gingen allmählich hinunter. Uns wurde gratuliert und Bellamy kam uns in die Arme gelaufen und lachte. „Papa hat Mama lieb." Sagte er und wollte auf Angels Arm. „Komm her du kleiner Lausbub!" Sagte er und hob ihn auf seine Schultern. Alles war perfekt und ich strahlte heller als die Sonne. „Wollen wir?" Fragte er mich und hielt meine Hand. Wir gingen durch den langen Korridor zurück nach draußen. Dort wurden wir bereits von einem gut gekleideten Mann erwartet. „Guten Tag Sir, ich hoffe alles lief wie erwartet." Sagte er Höflich und nickte ihm zu. „Alles bestens Ronald. Haben sie den Wagen abgeholt, wie vereinbart?" Fragte er mit seiner Geschäftsstimme. „Selbstverständlich Sir! Hier haben sie die Schlüssel. Ich wünsche noch eine angenehme Feier!" Verabschiede er sich und übergab Angel einen Autoschlüssel, bevor er Verschwand. „Wer war das Liebling?" Fragte ich irritiert. „Hab einen neuen Wagen gekauft!" Sagte er und lächelte. „Was?" Sagte ich ungläubig. „Ich hab nachgedacht in letzter Zeit und ich dachte wir bräuchten etwas mehr Platz..." Erklärte er und ließ den Wagen mit den Schlüsseln aufblinken. Nun sah ich ihn, in nicht allzu weiter Entfernung, aufblitzen. Wir gingen gemeinsam auf ein Geländewagenähnliches Fahrzeug zu, in dem Platz für 8 Personen war. „Etwas mehr Platz?!" Fragte ich wie von Sinnen und schluckte. Er setzte Bellamy hinein und schnallte ihn auf einem Kindersitz an. Ich sah ihm dabei zu und wusste nicht, was ich sagen sollte. „Bleib brav sitzen!" Ermahnte er Bell noch einmal, bevor er die Hintertür schloss und sich mir widmete. Er stellte sich dicht vor mich und legte seine Arme um meine Hüften. „Ich verstehe es nicht..." Nuschelte ich undeutlich. „Was verstehst du denn daran nicht?" Fragte er und grinste. „Naja... ein Fahrzeug mit weniger Plätzen, hätte doch auch gereicht..." Sagte ich nervös und spielte mit meinen Fingern. „Damit ich in ein paar Jahren wieder ein neues Auto kaufen muss?" Fragte er mich herausfordernd. „Anthony! Jetzt hör aber auf..." Sagte ich empört und ahnte, was er mir damit sagen wollte. „Jetzt sei doch nicht so Süße. Ich weiß genau, dass du dir Kinder wünscht... Ich hab dich beobachtet." Flüsterte er und umarmte mich. Ich verlor meine verkrampfte Haltung und legte meine Hände auf seine Schultern. „Ich liebe dich!" Sagte ich und war überwältigt von dieser Geste. Er überraschte mich wirklich jedes mal aufs Neue und das liebte ich an ihm, genau so wie alles andere. „Das wird ein Spaß!" Sagte er versaut und legte eine Hand auf meinen unteren Rücken. Ich kicherte und fühlte mich so wohl wie nie in meinem Leben. „Steig ein Babydoll! Wir müssen jetzt zu unserer Feier." Sagte er und hielt mir die Tür auf. Der Wagen schien sehr sicher zu sein und war viel bequemer als der Sportwagen. Ich lehnte mich entspannt zurück, sortierte mein Kleid und schnallte mich an, ehe wir uns auf den Weg machten.

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