Die Hochzeitsnacht 🍋

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Anthony fuhr rasant durch die Stadt und verkürzte unsere Fahrzeit erheblich. Ich lehnte mich in den Rücksitz und hoffte, dass die Fahrt bald vorbei sein würde. Ganz offensichtlich vertrug ich es heute nicht, mit dem Auto durch die Gegend zu fahren. „Geht es dir gut? Du siehst so blass aus." Fragte er besorgt und sah kurz zu mir rüber, ehe er sich wieder auf die Straße konzentrierte. „War wahrscheinlich alles etwas zu viel... Gestern und heute..." Sagte ich mühselig und kämpfte mit der Übelkeit. Endlich kamen wir an und ich war froh, endlich aus dem Auto aussteigen zu können. Angel lief zügig zu mir, um mich ordnungsgemäß über die Türschwelle zu befördern. Was mir auch gelegen kam, da ich absolut nicht mehr konnte. Er setzte mich auf dem Bett ab und setzte sich neben mich. Lange sitzen bleiben konnte ich allerdings nicht, da mein Unwohlsein siegte und mit heftigem Brechreiz ins Badezimmer lief. Ich fiel ohne Muskelspannung zitternd zu Boden und übergab mich über der Toilette. Ich hatte das Gefühl, dass alles, was ich die letzten zwei Tage an Alkohol trank, aus mir heraus brach. Anthony kam mir mit einer Flasche Wasser hinterher und blieb bei mir. Ich war so kraftlos, dass ich auch nicht mehr aufstehen konnte. Dies bemerkte er sofort und kam herbei geeilt, um mich beim aufstehen zu unterstützen.Viel schlimmer, als mein körperlicher Zustand, war es allerdings für mich, dass ich das Gefühl hatte, ich würde unsere Hochzeitsnacht ruinieren. „Tut mir leid..." Brachte ich jammernd hervor. „Baby du musst wirklich aufhören dich für Dinge zu entschuldigen, für die du nichts kannst!" Ermahnte er mich. Ich überhörte einfach was er sagte und schmollte, weil ich sehr wohl etwas dafür konnte. Hätte ich nicht so übertrieben, würde es mir bestimmt besser gehen, dachte ich und ließ mich zurück zum Bett führen. Ich hatte aber auch keine Lust zu diskutieren, also sagte ich einfach gar nichts dazu. „Könntest du mir ein Bad einlassen?" Fragte ich ihn mit weicher, zerbrechlicher Stimme. „Natürlich mein Schatz, bin gleich wieder da!" Sagte er liebevoll und verschwand. Ich legte mich kurz zurück und starrte an die Decke. Im Prinzip ging es mir auch schon besser und eventuell würde ein Bad Wunder bewirken, dachte ich und setzte mich wieder auf, um einen großen Schluck Wasser zu trinken. „Ich werde nie wieder Alkohol trinken!" Sagte ich ernst als Anthony in das Zimmer zurück kam. „Sag niemals nie..." Witzelte er und kam auf mich zu. „Würdest du mir aus dem Kleid helfen?" Fragte ich anschließend zurückhaltend. Es war mir unangenehm, weil ich unter dem Kleid Reizwäsche trug und ich wusste, dass in diesem Moment nichts passieren würde, was mich enttäuschte. Er antwortete mir nicht sondern reichte mir seine Hand, um aufzustehen.  Er dreht mich, wie beim tanzen, einmal um und zog den Reißverschluss ganz langsam hinunter. Das Kleid rutschte an mir herunter und ich stieg hinaus. Ich trat von den Spiegel und zupfte mir die Spangen und den Schleier aus den Haaren. Ich fühlte mich gleich um einiges leichter und freier. War es eventuell das Kleid, welches mir auf den Magen drückte? Anthony stand immer noch da und wirkte etwas überfordert. Er senkte seinen Blick und blieb wie angewurzelt stehen. „Weißt du... Ich fühle mich schon besser. Lass uns doch schauen wie es ist, wenn ich aus dem Bad komme..." Sprach ich hoffnungsvoll. Er blickte auf und ausnahmsweise wurde er mal rot. Ich wartete noch kurz auf eine Antwort, aber musste einsehen, dass ich ihn offensichtlich überforderte, also beschloss ich einfach ins Bad zu gehen, um mich fertig zu machen. Ich putzte mir die Zähne, wusch mir die Schminke vom Gesicht, zog mir die Strapsen von den Beinen und stieg dann, vollkommen entkleidet, in das heiße Wasser. Ich wusch alle Bereiche meines Körpers und spürte, wie sich meine Anspannung verflüchtigte. Seit ich mich übergeben hatte, fühlte ich mich zwar besser, aber die Wärme beruhigte meinen Magen ebenfalls und ich schöpfte neue positive Gedanken. Ich lehnte mich einen Moment zurück, als die Tür aufging. Ich sah auf und erblickte Anthony, wie er sich ein Handtuch schnappte und unter die Dusche hüpfte. „Alles okay?" Fragte ich ihn, da es mich irritierte, weil er kein Wort sagte. „Ja alles gut Schatz. Ich verspürte aber den Wunsch kalt zu duschen..." Antwortete er mir. „Kalt? Na wenn es dir... hilft..." Sagte ich und musste mich zügeln, nicht zu lachen. So lange er unter der Dusche stand, beschloss ich schnell aus dem Wasser zu steigen und mich abzutrocknen. Ich lief leichtfüßig zum Bett und war erleichtert darüber, neue Energie zu haben. Ich legte mich einfach nackt ins Bett und wartete auf ihn und hoffte, dass ich ihn nicht vergrault hatte mit meiner Aktion heute Nacht. Je länger ich warten musste, umso nervöser und ungeduldiger wurde ich und ich rollte mich ein wenig hin und her. Endlich ging die Tür wieder auf und er kam langsam auf das Bett zu. Eingewickelt in seinem Handtuch, stand er da und legte es beiseite, um ebenfalls ins Bett zu kommen. Er legte sich einfach auf den Rücken, verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und schien zu warten. Ich war mir nicht sicher was ich nun tun sollte, also blieb ich einfach liegen, starrte ihn an und knabberte auf meiner Unterlippe. Ich hörte ihn tief atmen und mein Herz schlug wieder unnormal schnell. „Ich kann das nicht!" Ertönte es plötzlich und Anthony bewegte sich Blitzschnell über mich. Ich reagierte, indem ich ihn augenblicklich mit meinen Beinen und Armen umklammerte. „Ich hab schon gedacht ich hab alles verdorben..." Flüsterte ich. „Sei still!" Knurrte er und küsste mich wild. Ich wurde in mein Kissen gedrückt und ließ es einfach geschehen. „Ich will dich jetzt unbedingt!" Sagte er testosterongesteuert und drang in mich ein. Ich stöhnte auf und bog meinen Oberkörper nach oben. „Stöhn für mich Baby!" Knurrte er und stieß hart zu. Selbst mit viel Mühe, hätte ich nicht leise sein können, also ließ ich mich einfach gehen und erfüllte ihm seinen Wunsch. Er erhöhte sein Tempo und ich ließ meine Beine zur Seite fallen. Sofort änderte er die Position und drückte meine Beine über seine Schultern. Game over, dachte ich und keuchte vor verlangen. In dieser Position schafften wir es beide nie lange und ich stellte mich innerlich auf unser Happy End ein. Wir fanden die Erlösung und verloren beide unsere Anspannung. Ich kraulte seinen Kopf, bevor er sich neben mich legte. „Du sahst heute so wunderschön aus!" Sagte er und führ mit seinem Finger über meine Schulter. „Du aber auch Liebling!" Sagte ich und gab ihm einen kleinen Kuss. „Es tut mir leid, dass ich so ungehalten war. Ich wollte mich wirklich zusammenreißen und dich in Ruhe lassen..." Sagte er schuldvoll. „Ich wollte doch gar nicht, dass du mich in Ruhe lässt!" Antwortete ich. „Aber es ging dir so schlecht vorhin... Ich fand es nicht richtig, dich einfach an mich zu reißen..." Erklärte er mir. „Mach dir bitte keine Vorwürfe! Es geht mir doch wieder gut... Ich glaube das Kleid hat mich etwas eingeengt." Gab ich ihm zu verstehen. „Wenn du das sagst mein Liebling." Sagte er und gab mir noch einen Kuss. Danach drehte ich mich um und kuschelte mich eng hinter ihn. Er legte seine Arme um mich und legte mir seine Hand auf den Bauch. „Ich liebe dich!" Flüsterte er mir noch ins Ohr, bevor ich der Müdigkeit erlag und einschlief.

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