Ein Tag im LuLuLand

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Ich wurde unsanft von Bellamy geweckt, der auf dem Bett umher hüpfte und meine Augenlieder nach oben schob. Ich grummelte und drehte mich um. „Anthony... Das Kind." Brummte ich und wollte nicht aufstehen. „Guten Morgen Liebling!" Sagte er belebend und zog mir die Decke weg. „Du Verräter..." Maulte ich und winkelte die Beine an. „Steh auf Süße! Du wolltest doch etwas unternehmen!" Erinnerte er mich. Da fiel mir alles wieder ein und ich setzte mich langsam auf. „Wie spät ist es denn? Warum ist Bell nicht mehr bei Charlie?" Fragte ich zunächst und stand auf. „Es ist schon Mittag Baby! Ich hab ihn abgeholt, weil ich mir etwas überlegt habe und du wirst dich freuen! Ich hab unsere Freunde ebenfalls eingeladen!" Sagte er und grinste wie ein alberner Schuljunge. „Sollte ich jetzt Angst bekommen?" Fragte ich belustigt und zog mich nebenbei an. „Wir Fahren ins LuLuLand!" Sagte er betont und wackelte mit den Händen. Ich musste lachen und fiel ihm in die Arme. „Du bist doch verrückt!" Sagte ich und gab ihm einen Kuss. „Aber nicht verrückter als du Babe!" Antwortete er und Kniff mir in den Po. Wir wurden von Bellamy unterbrochen, als er an Angels Jackett zupfte. „Los!" Sagte er auffordernd und sah uns bettelnd an. „Ich beeil mich mein Hörnchen!" Versprach ich und verschwand zügig im Bad. Ich machte mich schnell fertig und band meine Haare zu einem hohen Zopf zusammen. Ich trug eine einfache helle Jeans und ein Bauchfreies Shirt. Ich schlüpfte in flache Turnschuhe und stürmte in die Hotellobby. Husk, Cherry, Charlie, Vaggie, Angel und Bellamy standen schon bereit und warteten. „Das ging ja schnell!" Sagte Angel erstaunt. Ich grinste und verdrehte die Augen. „Dann können wir ja endlich los!" Rief Charlie aufgeregt und nahm Vaggies Hand. Wir fuhren mit Angels größerem Wagen und machten es uns in den Sitzen gemütlich. Ich stieg vorne ein und suchte im Handschuhfach nach einer Sonnenbrille. Ich wurde fündig und stibitzte mir Angels Herzsonnenbrille. „Erst stiehlt sie mein Herz und dann meinen Besitz!" Scherzte Angel und lachte. Ich kicherte und legte meine Hand auf seine. „Irgendwas ist anders an dir..." Sagte er leise und musterte mich aus dem Augenwinkel. Irgendwie fühlte ich mich auch anders, aber hatte die letzten Tage keine Zeit darüber nachzudenken. „Hm... Ich weiß nicht." Antwortete ich Schulterzuckend und lehnte mich zurück. Wir unterhielten uns ein wenig mit den anderen und Angel berichtete stolz davon, dass meine Show ein voller Erfolg war. Ich wurde ganz verlegen und war einfach nur glücklich. Bald schon kamen wir an und stellten das Auto auf dem Besucherparkplatz ab. Ich sah die großen Tore und war total begeistert. Beim aussteigen konnte man schon den Trouble hören und der Duft von kandierten Äpfeln lag in der Luft! Angel holte Bell aus dem Fahrzeug und stellte sich zu mir. „Ohne deine Absätze bist du ziemlich klein!" Rief Cherry belustigt zu mir rüber. Erst jetzt viel mir auf, dass ich wirklich nicht die Größte war und sah zu Angel auf. Ich drehte mich zu ihr und spielte verlegen mit meinem Zopf. „Du bist perfekt!" Sagte Angel leise und nahm mein Hand. „Können wir endlich rein gehen?" Fragte Charlie ungeduldig und wippte auf der Stelle hin und her. „Ist ja schon gut, wir gehen rein." Antwortete Angel amüsiert. Bellamy zappelte aufgeregt auf seinen Schultern und schaute sich alles ganz genau an. Ich ging verliebt an seiner Hand und alles schien so perfekt. Ich liebte uns einfach genau so wie wir waren und wollte nichts daran ändern. Wir liefen ein paar Meter und entdeckten ein Pferdchen Karussell. „Hey Bell! Wie siehts aus, möchtet du mit Daddy eine runde fahren?" Rief er nach oben. Bellamy quietschte vor Freude und gab uns zu verstehen, dass er da hin wollte. Die Pferde sahen wild aus und besaßen eine Flammenmähnen. „Die sehen ja krass aus... Gibt es hier unten überhaupt Pferde?" Fragte ich mit großen Augen. „Natürlich!" Rief Charlie mir entgegen. „Ich kann dir mal welche zeigen, wenn du willst!" Schlug sie vor. „Das merken wir uns für den nächsten Ausflug!" Sagte ich enthusiastisch und freute mich. Ich liebte Pferde schon immer, aber hatte nie daran gedacht hier unten welche vorzufinden. „Du steckst wirklich voller Überraschungen!" Sagte Angel und grinste sexy. „Einmal Pferdemädchen, immer Pferdemädchen!" Sagte ich in übertriebene Tonlage. „Hätte mir auffallen müssen, so gut wie du reitest..." Konterte er leise und fasste mir an den Arsch. Ich lief rot an und kicherte. Nach dem kleinen Flirt, stellte er sich mit Bellamy an und wartete auf die nächste Fahrt. Ich hüpfte zu Cherry und flüsterte ihr etwas ins Ohr. „Ich möchte unbedingt so einen Apfel essen... Kommst du mit?" Fragte ich sie und schaute sie erwartungsvoll an. „Klar!" Rief sie und wir liefen los. Nun waren wir ein wenig von den Anderen entfernt und ich konnte mit ihr reden. Wir bekamen die Äpfel in die Hände gedrückt und ich biss genüsslich hinein, sodass es knackte. „Oh mein Gott, sind die lecker!" Mampfte ich und bekam große Augen. Cherry beäugte mich skeptisch. „Also... so gut sind die nun auch wieder nicht..." Sagte sie und schien schon etwas zu ahnen. „Cherry du musst mir versprechen nichts zu sagen... Ich hab schon seit Wochen wieder diesen Appetit auf Äpfel, aber hab es beiseite geschoben, wegen dem ganzen Stress..." Ein fettes Grinsen machte sich in ihrem Gesicht breit. „NEIN!" Sagte sie und umarmte mich. „Doch... Aber psst!" Sagte ich und futterte weiter. „Ich behalte es für mich!" Sagte sie und zeigte eine Geste mit ihren Fingern. Wir gingen zu den anderen zurück und tratschten eine Weile. Charlie schoss in der Zwischenzeit Bilder von Angel und Bellamy auf dem Kinderkarussell. Ich musste lachen, da die beiden so albern waren. Sie kamen zurück und ich umarmte beide, bevor wir weiter gingen. Auf einmal vielen mir die ganzen Schilder auf. Schwanger Achterbahn fahren war offensichtlich nicht empfohlen und ich blickte hilflos zu Cherry. Sie verstand meine Blicke und lenkte uns ins Zirkuszelt, wo so ein Fizzarolli Roboter sein Unwesen trieb. Bellamy stellte sich nach vorne zu den anderen Kindern und schaute ganz begeistert zu. Ich musste irgendwie mit ihm alleine sprechen... „Liebling?" Flüsterte ich. „Können wir mit der Wasserbahn fahren?" Fügte ich hinzu. „Klar Babe!" Antwortete er mir und fragte Charlie, ob sie auf den Kleinen aufpassen konnte. Sie nickte ihm zu und wir verschwanden. Ich war ganz aufgeregt und wusste gar nicht was ich ihm sagen sollte, aber Fakt war, ich musste es früher oder später beichten. Außerdem wollte ich es nicht weiter mit mir rumschleppen, da es mich letztendlich nur in Verlegenheit gebracht hätte. Wir stiegen zusammen in eines der Boote und kuschelten uns aneinander. Ich atmete tief ein und aus und sah ihm in die Augen. „Du wirkst ein wenig nervös." Fiel ihm auf und streichelte meine Hand. „Ich wollte mit dir alleine reden..." Sagte ich zurückhaltend. „Was ist denn los Baby?" Fragte er aufmerksam. Ich fand einfach nicht die richtigen Worte und überlegte, wie ich mit der Sprache rausrücken sollte. „Langsam machst du mir Angst Süße..." Sagte er und schaute mich ein wenig angespannt an. Ach zum Teufel noch mal, dachte und führte seine Hand auf meinen Bauch, ohne weiter darüber nachzudenken. „Ich glaub ich bin schwanger!" Sagte ich ganz leise und wartete auf seine Reaktion. Seine Augen leuchteten auf und er sah mich ungläubig an. „Wie lange weißt du das schon?!" Fragte er und legte ganz aufgeregt auch seine zweite Hand auf den Bauch. „Ich bin mir nicht mal zu 100 Prozent sicher, aber ich schiebe den Gedanken schon seit ein paar Wochen vor mich her..." Gestand ich ihm. Er sah mich verdutzt an und kam aus dem Grinsen gar nicht mehr raus. „Warum hast du nicht eher etwas gesagt?" Fragte er. „Hab es auf Stress geschoben... Wollte nicht darüber nachdenken..." Gab ich zu und senkte meinen Blick. Er legte seine Hände um mein Gesicht und küsste mich zärtlich. „Dieses Mal lasse ich euch nicht mehr aus den Augen!" Sagte er liebevoll und umarmte mich. „Lass uns doch erstmal abwarten... Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein..." Sagte ich nachdenklich und hatte ein wenig Angst vor negativen Nachrichten. „Jetzt laber mal nicht so einen Stuss! Beim letzten mal warst du genau so launisch, frech und von dem Ding mit den Äpfeln, reden wir lieber erst gar nicht..." Zählte er auf und schien sich seiner Sache sicher zu sein. Jetzt musste ich lachen, weil er theoretisch recht hatte. „Eventuell sollte dieser komische Hexendoktor noch einmal vorbei kommen..." Schlug ich vor und versuchte nicht durchzudrehen. „Ich rede später mit Husk!" Sagte er und küsste mich noch einmal kurz vor Ende der Fahrt. „Ich liebe dich!" Füsterte ich und lächelte. Nachdem die fahrt zu Ende war, gingen wir wieder rüber in das Zirkuszelt. Bellamy saß mittlerweile bei Vaggie auf dem Schoß und die Show war fast zu Ende. „Da seid ihr ja, wo wollen wir als nächstes hin?" Fragte Charlie. „Wie wäre es mit dem Dämonenflug?" Schlug Husk grinsend vor und rieb sich die Hände. „Ja super Idee! Bellamy und ich schauen euch zu und machen ein Video!" Antwortete ich schnell und hoffte, dass ich somit keine Aufmerksamkeit erregte. „Worauf warten wir dann noch!?" Rief er und machte sich schon auf den Weg. Wir folgten ihm und blieben vor der beeindruckenden Achterbahn stehen. „Die ist ja riesig!" Sagte ich und verfolgte mit meinen Augen die Fahrstrecke. „Bist du sicher, dass du nicht fahren willst?" Fragte mich Vaggie mit hochgezogener Augenbraue. „Ja ich mag wirklich nicht." Antwortete ich und gestikulierte wild mit den Armen. „Okay..." Erwiderte sie und ging langsam mit Charlie zum Einlass. „Soll ich nicht lieber bei euch bleiben?" Fragte Angel und sah sich um. „NEIN! Geh schon ich will ein Video von euch machen!" Sagte ich und zückte mein Handy. „Ich bin gleich wieder da Baby!" Sagte er und flitzte los. Wir mussten nicht lange warten, bis die Adrenalinjunkies an uns vorbei rasten und brüllten. „Schau mal Bell! Da ist Daddy!" Sagte ich euphorisch und zeigte mit dem Finger auf die Bahn. Er klatschte und lachte. Ich machte ein Video von ihnen und schnitt es ein wenig zurecht, bevor ich es den anderen schickte. Ich war gerade fertig, da kamen sie auch schon zurück. Husk und Cherry feierten und Vaggie half Charlie beim laufen. „Geht es ihr gut?" Fragte ich besorgt. „Ja... Hab nur vergessen wie schnell die Bahn ist..." Sagte sie und wirkte so, als wenn sie gleich kotzen würde. Dem Rest ging es soweit gut, was mich beruhigte. Ich lief zu Angel und versuchte seine Haare etwas zu richten, da sie völlig zerzaust waren. Wir schauten uns den Rest des Freizeitparks an und ließen Bellamy noch einige Runden, mit verschiedenen Kinderattraktionen fahren, bevor wir uns auf den Weg machen mussten. „Liebling? Könntest du mir noch einen Apfel holen?" Fragte ich und scharrte mit dem Schuh im Sand. Er zog mich an sich und drückte seine Stirn gegen meine. „Du kannst alles haben, was du willst!" Sagte er leise und gab mir noch einen Kuss auf die Stirne eher er los ging, um mir einen kandidierenden Apfel zu besorgen. Ich wartete mit Bellamy an der Hand und drehte mich zu Cherry um. Ich lächelte und gab ihr ein Zeichen, dass alles in Ordnung war. Sie grinste zurück und gab mir ein positives Daumenfeedback zurück. Angel kam zurück und legte seine Hände um mich, streichelte über meinen Bauch und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Was habt ihr beide wieder für Geheimnisse?!" Fragte er neugierig. „Sie weiß es schon..." Verriet ich ihm und fühlte mich etwas ertappt. „Warum wusste ich das nur!?" Scherzte er und lachte. Ich kicherte und legte meine meine Hand auf seine. „Danke, dass wir heute hier waren!" Sagte ich lieblich und drehte mich zu ihm um. „Wir sollten öfter solche Ausflüge machen. Die Arbeit frisst uns noch auf!" Antwortete er entschlossen. Er hob Bellamy auf seine Schultern und reichte mir den Apfel bevor wir zum Wagen gingen. Die Rückfahrt war entspannend und ich spürte, wie sich die Erschöpfung in mir breit machte, was mich aber nicht verwunderte, da wir den ganzen Nachmittag lang gelaufen sind. Ich hörte den anderen dabei zu, wie sie erzählten und ich hatte Mühe meine Augen offen zu behalten. „Ruh dich aus... Wenn du einschläfst bring ich dich schon rein!" Sagte Angel sanft, da er bemerkte, dass ich immer ruhiger wurde. Ich lächelte ihn an und beschloss nur ganz kurz meine Augen auszuruhen. Mein Plan, mit dem kurz ausruhen, ging nur leider nicht auf und ich schlief durch, bis zum nächsten Morgen.

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