Die Dämonin in mir

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„Weiter!" Schrie Carmilla. Ich versuchte Krampfhaft meine Aura auszuweiten. „Deine Aura besteht aus purer Energie! Bist du der Herr über sie, kannst du damit um dich schießen und ernsthafte Treffer landen!" fügte sie hinzu. Ich atmete tief ein und aus und versuchte mich zu konzentrieren. Ich stellte mir Anthony und Bellamy vor. Meine Augen glühten auf und es gelang mir, mich in Trance zu versetzen. So schaffte ich es, die Energieaura aufrecht zu erhalten. „Weiter so!" Spornte Carmilla mich an und ging dann auf Vaggie zu, um mit ihr an ihrer Schnelligkeit und Reaktionsfähigkeit zu arbeiten. „Ihr müsst noch viel lernen!" Rief sie und verfolgte Vaggie flink durch die Halle. Meine Aura schien aktuell stabil zu sein. Ich wollte etwas ausprobieren und stand auf. Ich konzentrierte mich auf meine Hände und spürte wie die Energie durch meine Arme wanderte. Ich begann meine Arme im einklang zu bewegen und ließ meine Hände aufflammen. Ich begann mit meinen Flammen zu tanzen, wie zu meinen Zeiten als Turnerin. Ich war so gebannt von meiner gefährlichen Schönheit, dass ich nicht bemerkte, dass ich von Carmilla und Vaggie beobachtet wurde. Erst als sie sich wieder mir widmete, schärften sich meine Sinne. „Nun eventuell ist Nahkampf eher für dich geeignet!" Sagte sie schon fast stolz und stellte sich mir in den Weg. Sie zeigte mir einige Bewegungen die ich trainieren sollte. Spät abends endete das Training und wir kamen erschöpft im Hotel an. Anthony schlief tief und fest als ich unser Zimmer betrat. Ich schlich mich unter die Dusche und machte mich flink fertig, bevor ich ins Bett viel. So sahen die letzten Wochen aus. Alle waren kaputt und gestresst von dem bevorstehenden Angriff. Am nervigsten an der Situation fand ich jedoch, dass unser Liebesleben enorm gestört war, was mich leicht aggressiv machte. An solchen Abenden, wo ich ausnahmsweise mal länger wach war, als er, reflektierte ich oft mein Verhalten, was mich zu der Erkenntnis brachte, dass ich mich wortwörtlich manchmal wie ein Spinnenweibchen benahm. Ich musste lernen, die Dämonin in mir zu akzeptieren und je weiter ich darüber nachdachte, glaubte ich daran, dass Selbstakzeptanz und Liebe, der Schlüssel zur Macht waren. Wir würden es schon einige Tage ohne körperliche Zuwendung aushalten, dachte ich und hoffte einfach, dass mich meine Triebe nicht nochmal überkommen würden. Würde ich Anthony mit meinen neu gewonnenen Fertigkeiten angreifen, hätte ich Sorge ihn ernsthaft zu verletzen. Ich ließ meinen Gedanken noch eine Weile freien lauf, ehe mich die Dunkelheit, um mich herum, in die Tiefe zog.
Die Tage vergingen und es verblieben nur noch 2 Tage. Ich trainierte hart und überraschender Weise, wurde ich immer besser und geschickter im Umgang mit meiner Aura – Technik. Mein Tagesplan bestand aus ein wenig Körperpflege, Flüssignahrung und Kaffee, gefolgt von Kraft und Konditionstraining, bis ich dann Abends wieder erschöpft ins Bett fiel. Ich war einfach nur erleichtert, dass Charlie und Anthony sich um Bellamy kümmerten und ich freie Bahn hatte. Anthony trainierte zwar auch, aber er hatte seine Waffen mehr als gut in Griff und machte höchstens 30 Minuten am Tag eine Zielübung. Vaggie und ich trainierten heute gemeinsam, indem wir gegeneinander Kämpften. Ihre Schwäche war ihre Beweglichkeit und meine der Nahkampf. Ich war einfach noch zu unerfahren und Vaggie als ehemalige Exorzistin, wusste worauf es ankam und konnte mir viele Tricks zeigen. Meine besondere Spezialität schien hingegen das Ausweichen zu sein, was Vaggie fast zur Weißglut brachte. Wir flitzten und sprangen durch die Halle und es sah fast aus als würden wir tanzen, was allerdings auch an der Tatsache lag, dass keine von uns auch nur einen Treffer landete. Carmilla stand am Rande und beobachtete uns mit ihren durchdringenden Adleraugen. Der Kampf dauerte schon eine halbe Ewigkeit und endete letztlich damit, dass wir beide beinahe einen vernichtenden Schlag ausgeführt hätten, diesen aber selbstverständlich nicht zu Ende brachten. So blieben wir voreinander stehen und verharrten einige Sekunden, ehe wir uns die Hände reichten und uns über den Erfolg freuten. Carmilla applaudierte und kam mit erhobener Haltung auf uns zu. „Ihr seid soweit!" Sagte sie. Vaggie und ich schauten uns stolz aber auch ernst an, da wir wussten, das der Tag der Vernichtung vor der Tür stand. Wir verneigten uns ehrfürchtig vor Carmilla und bedankten uns bei ihr. Bevor wir im Hotel eintrafen, besprachen wir, ob es sinnvoll sein würde morgen weiter im Hotel zu trainieren. Wir kamen aber zu dem Entschluss, dass wir unsere Kräfte schonen müssen, damit wir auch nur die geringste Chance hatten! Am Abend gab es noch eine letzte Versammlung, wo wir nochmal Einzelheiten besprachen. Charlie hatte es mit Hilfe von Alastor geschafft, die Kannibalen anzuheuern. Sie würden uns unterstützen und waren schon ganz wild darauf, Engelsfleisch zu kosten. Sir Pentious ließ den General raushängen und hat den Tag über Stützpunkte ausgerichtet und Nifty war einfach Nifty. Charlie wollte ebenfalls, dass wir den kommenden Tag auskosten würden, um halbwegs erholt in die Schlacht zu ziehen. Ich lehnte mich erschöpft an Angels Schulter an und ließ den Abend ausklingen.

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